3.979 befragte Endverbraucher, 124 Grafiken, über 6.900 Zahlen, 84 Seiten. Das sind die Eckdaten des neuen DAT-Reports 2018. Am 25.1.2018 präsentierte die Deutsche Automobil Treuhand GmbH (DAT) diese einzigartige Studie zum Pkw-Kauf und Werkstattverhalten in Berlin. Für die Werkstattbranche sind natürlich alle Daten und Fakten zum Reparaturverhalten der Verbraucher extrem interessant. Wie hoch ist die Schadenshöhe? Wo wird repariert – in der Freien oder der Markenwerkstatt? Wie hoch ist der Anteil gesteuerter Schäden? Und, ganz neu und in der Branche sehr kontrovers diskutiert: Was halten Pkw-Halter von der Idee, Schäden selbst zu dokumentieren? All diese Fragen beantwortet der DAT-Report 2017. Hier sind die für die Reparaturbranche wichtigsten Fakten:
Erste Anlaufstelle
Wichtigste Anlaufstelle im Falle eines Unfalls war für 61% der Befragten in einem solchen Fall die eigene Werkstatt, welche das Fahrzeug auch sonst betreut. Zweitwichtigster Ansprechpartner war mit 28% ein neutraler Sachverständiger und fast gleichauf ein Rechtsanwalt mit 27% sowie die gegnerische Versicherung in 23% der Fälle. Diese Verteilung zeigt sich quer durch Käufergruppen mit geringen Abweichungen in ähnlicher Form.
Wo wird repariert?
Bei den Durchführungsorten von Unfallreparaturen haben die Markenwerkstätten ihren Anteil im vergangenen Jahr wieder auf 50% steigern können. Der Anteil der freien Betriebe lag bei 45%. In Eigenregie haben 5% der Fahrzeughalter Unfallschäden repariert. Über die Jahre konnten die freien Werkstätten ihren Marktanteil zu Lasten der Markenwerkstätten leicht ausbauen.
Wie oft wird repariert?
Im Jahr 2017 wurden bei 12% der Fahrzeuge der Befragten Unfallschäden repariert, wobei es bei älteren Pkw zu weniger Unfallschadensreparaturen kam als bei jungen. So wurde an 15% der bis zu zwei Jahre alten Fahrzeuge eine solche Instandsetzung durchgeführt, aber nur an 8% der zehn Jahre und älteren Fahrzeuge. Dabei dürfte gelten, dass Schönheitsreparaturen an älteren Fahrzeugen nicht so oft ausgeführt werden wie an jungen Autos.
Anteil gesteuerter Schäden
Mit 32% besitzt fast ein Drittel der Befragten bereits eine Versicherungspolice mit Werkstattbindung. 58% der befragten Fahrzeughalter konnten sich im Schadensfall frei für eine Werkstatt ihrer Wahl entscheiden.
Versicherungskosten
Die Autofahrer gaben 2017 für ihre Autoversicherung im Schnitt 532 Euro aus. Eine Vollkaskoversicherung haben 64% der Befragten abgeschlossen, die im Durchschnitt 589 Euro kostete. Über eine Teilkaskoversicherung verfügten 28% der Autofahrer und zahlten dafür im Durchschnitt 440 Euro. Lediglich eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen hatten 8% und bezahlten dafür im Jahr 380 Euro.
Schadenshöhe geht zurück
Bei den durchgeführten Reparaturen ergab sich 2017 eine Schadenshöhe von durchschnittlich 2.099 Euro je Fall, was einen Rückgang von 370 Euro gegenüber 2016 bedeutet. Der milde Winter mit wenigen Glatteistagen und verhaltenem Schneefall war sicherlich ein Hauptgrund für die geringere Schadenshöhe. Insgesamt lag die Schadenssumme bei mehr als drei Viertel der Fälle unter 3.000 Euro. Nur in 23% der Fälle kostete die Unfallreparatur mehr als 3.000 Euro. Die Schadenshöhe bezieht sich auf tatsächlich reparierte Unfallschäden und nicht auf die fiktiv abgerechneten.
Potenzial im Smart-Repair
Besitzer von älteren Fahrzeugen halten sich bei der Beseitigungvon Schönheitsfehlern an ihrem Auto auffallend zurück. Nur 38% gaben an, bei ihren Pkw (älter als 10 Jahre) kleinere Kratzer oder Dellen beseitigen zu lassen. Halter junger Pkw bis zu zwei Jahren tun dies zu 68%. Oft werden die Kosten für die Ausbesserung von Parkremplern und Kratzern von den Kunden als zu hoch angenommen.
Schadensaufnahme durch Pkw-Halter
Erstmals wurden die Autofahrer für den DAT-Report 2018 befragt, ob sie in der Lage wären, nach einem Unfall eine aussagekräftige (Foto-)Dokumentation der Beschädigung an ihrem Fahrzeug ähnlich der Aktivitäten eines Gutachters per Smartphone vorzunehmen und via App dies einer Kfz-Versicherung zu senden. Grafik W35 zeigt: 47% der Befragten bejahten das, 32% verneinten und 21% konnten das nicht beantworten. Männer trauten sich eine solche Foto-Dokumentation zu 50%, Frauen zu 41% zu. Demnach trauten sich 33% der Befragten die Dokumentation mittlerer Beschädigungen zu, bei denen Ausbeul-, Lack- oder Glasreparaturarbeiten notwendig würden. Weitere 30% trauten sich dies bei leichten Beschädigungen an der Karosserie, z.B. kleinen Kratzern zu. Immerhin 15% der befragten Fahrzeughalter gaben an, sich die Dokumentation größerer Beschädigungen, die einen Austausch oder eine Lackierung notwendig machen, zuzutrauen. Keine Dokumentation zu den aufgeführten Schadensarten wollten 20% aller Befragten vornehmen. Junge Autofahrer sind laut Statistik für diese Art der Dokumentation offener als ältere Autofahrer.