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Hoch im Norden

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Hoch im Norden

BFL-Fachgruppe traf sich bei Mirka in Finnland

Regelmäßig im Jahresturnus trifft sich die Bundesfachgruppe Fahrzeuglackierer, und immer werden die Veranstaltungen genutzt, um nicht nur Verbandsthemen zu erörtern, sondern auch einen Blick über den Tellerrand auf neue Entwicklungen in der Branche zu werfen. Die diesjährige BFL-Tagung bot in besonderem Maße die Möglichkeit, den Horizont zu erweitern, denn auf Einladung der Mirka Schleifmittel fand die Veranstaltung vom 25. bis zum 28. 03. am Stammsitz des Unternehmens im finnischen Leppo, rund 500 km nördlich von Helsinki, statt. Begleitet wurde die BFL-Gruppe von Theo Sakalis, Geschäftsführer Mirka Deutschland, und Verkaufsleiter Jürgen Riekeberg.

Blick in die Produktion
Nachdem der erste Tag beinahe komplett für die Anreise benötigt wurde, führte der Weg am zweiten Tag zum Mirka-Stammsitz. Dort empfing Kurt Ketonen, Leiter des Reparaturbereichs weltweit, die Gruppe und stellte sein Unternehmen vor. Auch die hier zu Lande weniger bekannte Einbindung von Mirka in den KWH Unternehmensverbund wurde dabei beleuchtet. Theo Sakalis präsentierte im Anschluss daran die Aktivitäten von Mirka Deutschland. Er erläuterte die Geschäftsstrategie in Deutschland und stellte neue Produktentwicklungen vor. Wie Schleifmittel produziert werden, zeigte danac, zunächst in der Theorie, Ulf-Peter Astrand in einer anschaulichen Präsentation. In der Praxis konnte man das zuvor Referierte bei einem Rundgang durch die hochmoderne Fertigung betrachten. Vom Schulungs-center ging es über die Stationen Fertigung und Konfektionierung bis zum Hochregallager.
Am Nachmittag stand die BFL-Fachgruppentagung auf dem Programm. Der (Krisen-)Zeit entsprechend eröffnete der BFL-Vorsitzende Paul Kehle die Sitzung mit der Frage, wie die wirtschaftliche Lage der Betriebe in den einzelnen, durch die Landesfachgruppenleiter repräsentierten Regionen sei. Deutlich wurde dabei, dass man – von regionalen Unterschieden abgesehen – bislang nicht vom einem flächendeckenden Auftragsrückgang in den Lackierbetrieben sprechen kann. Ein Erfolgsrezept, so gaben einige Teilnehmer an, bestehe immer noch darin, sich in der Industrielackierung zu engagieren und zu versuchen, hier Aufträge aus den unterschiedlichsten Branchen zu akquirieren. Wer sich dagegen im klassischen Unfallreparatursegment bewegt, ist immer stärker mit den Schadensteuerungssystemen der Versicherer konfrontiert. Paul Kehle und Dr. Albert Bill empfahlen in diesem Zusammenhang noch einmal das Fairplay-Konzept der Allianz, an dem sich derzeit noch nicht so viele Innungsbetriebe beteiligen, wie es, so Paul Kehle, eigentlich wünschenswert wäre. Die Erfahrungen der teilnehmenden Betriebe aus dem Kreis der BFL waren durchweg gut, wie eine Befragung ergab. Anschließend präsentierte Dr. Albert Bill Aktuelles aus der Fachorganisation, der BFL, der Gesellschaft für Fahrzeuglackierung und der Arbeit beim Allianz Zentrum für Technik. Letzter Punkt der Tagesordnung war der Deutsche Lackierertag. Der in diesem Jahr wichtigste Termin für die Fachorganisation findet am 9. und 10. Oktober in der Autoklinik Bär Bannewitz bei Dresden statt.
Praxisnah
Am Tag darauf ging es mitten in die Werkstattpraxis. Im Reparaturbetrieb Erikssons in Ytteresse konnte sich die BFL-Gruppe einen Einblick in die Besonderheiten des finnischen Reparaturmarktes verschaffen. Auffällig war die hohe Anzahl an schweren Schäden, die in Finnland repariert werden, was nicht etwa an besonders niedrigen Arbeitslöhnen liegt, sondern am – steuerlich bedingt – sehr hohen Preis für Neufahrzeuge. Die Grenze zum Totalschaden wird damit im Vergleich zu den Gegebenheiten im deutschen Markt deutlich nach oben verschoben. Für deutsche Verhältnisse ungewohnt sind auch die enormen Anstrengungen, die im Bereich der Fahrzeuglogistik im dünn besiedelten Finnland notwendig sind. So bezeichnete ein Verantwortlicher von Erikssons Werkstatt einen Radius von 50 Kilometern als engeres Einzugsgebiet der Werkstatt. Transporte, die weit über diesen Umkreis hinausgehen, sind aber durchaus üblich. Erikssons Werkstatt bot ideale Voraussetzungen, um neue Mirka-Produkte in Aktion zu sehen. Vorgestellt wurde zunächst Abranet Heavy Duty, ein Netzschleifmittel für effektive und staubfreie Grobschliffarbeiten. Danach ließen es sich die Gäste aus Deutschland nicht nehmen, neue Mirka Schleifmaschinen vor Ort selbst zu testen. Besonders gut kam eine elektrische Exzenter-Schleifmaschine mit fünf Millimeter Hub an. Besonderer Clou dabei: Um das Gewicht niedrig und das Gerät handlich zu halten, ist der Trafo separat untergebracht und kann am Staubsauger eingehängt werden. Auf die Praxis folgte wiederum Theorie. An der Berufsschule in Jakobstad wurden die BFL-Mitglieder in die Besonderheiten der Unfallschadenabwicklung im finnischen Markt eingeweiht. Auch dort gibt es, so erfuhr man, zum Beispiel die Möglichkeit, sich die Schadensumme auszahlen zu lassen, die Auszahlungsrate liegt aber deutlich unter 15 Prozent.
Krönender Abschluss
Nach so viel Fachtheorie und –praxis folgte am Nachmittag eine Fahrt nach Klubbskat im finnischen Schärengebiet. Zum Ausklang des Aufenthaltes stand ein original finnischer Sauna-Abend auf dem Programm, der sich als unvergesslicher Höhepunkt der Reise erweisen sollte. Nicht wenige wagten zwischen den Saunagängen den Spring durchs Eisloch ins drei Grad kalte Meerwasser. Gelegenheit, sich wieder aufzuwärmen gab es nicht nur in der Sauna, sondern im Anschluss daran bei einem exzellenten Abendessen. Paul Kehle nutzte diese Gelegenheit, um sich im Namen der gesamten BFL-Delegation bei Kurt Ketonen und Theo Sakalis für die Gastfreundschaft, die perfekte Betreuung und die offenen Informationen von Mirka zu bedanken. MR

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