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Chance für die Branche

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Chance für die Branche

Flüchtlinge durch Arbeit und Ausbildung in die Gesellschaft integrieren

Die Integration von Flüchtlingen stellt für unsere Gesellschaft eine Herausforderung und gleichzeitig eine große Chance dar. Da Handwerk und Industrie dringend Fachkräfte und Auszubildende suchen, liegt es nahe, Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen und hier bleiben wollen, aus- und weiterzubilden. Das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) schätzt, dass von den etwa 1,1 Mio. Flüchtlingen, die im vergangenen Jahr erfasst wurden, noch etwa 800.000 hier sind – wobei der Anteil der potenziellen Arbeitskräfte noch überschaubar bleibt, denn in 2015 erhielten rund 140.000 Flüchtlinge einen Schutzstatus und damit den unbeschränkten Arbeitsmarktzugang. Davon sind 110.000 im erwerbsfähigen Alter. „Der Weg in die Arbeit ist unterschiedlich lang“, erklärt Anette Farrenkopf, Geschäftsführerin des Jobcenters München. „Häufig sind die formalen Qualifikationen nicht mit unserem dualen System vergleichbar. An der Werkbank oder in der Werkstatt kann man am besten überprüfen, was ein Bewerber mitbringt.“

Potenziale entdecken
Laut Herbert Brücker vom Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) verfügen rund 46 Prozent der Flüchtlinge über eine höhere Schulbildung, ein Viertel etwa hat eine Mittel- oder Fachschule besucht und ein weiteres Viertel ging auf keine oder eine Art Grundschule. Fachkräfte, die ohne weitere Qualifizierung in den Arbeitsmarkt integriert werden könnten, gibt es daher unter den Geflüchteten nur wenige. Jedoch sind über ein Drittel zwischen 18 und 25 Jahre alt und damit noch im besten Alter für eine Ausbildung bzw. Lehre. Dabei hilft es nicht, nur auf die Defizite zu schauen. In der Pädagogik gilt der Ressourcenansatz als aktuelle Leitlinie: Stärken stärken! Letztlich haben die handwerklichen Unternehmer natürlich ein vitales Interesse daran, Flüchtlinge nicht nur aus sozialen Gründen vorübergehend zu beschäftigen, sondern Arbeitskräfte für ihre Betriebe langfristig zu gewinnen, da im Handwerk überall Fachkräfte fehlen.
Den Einstieg erleichtern
So hat die Handwerksorganisation in diesem Zusammenhang mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Bundesagentur für Arbeit (BA) die Initiative „Wege in Ausbildung für Flüchtlinge“ ins Leben gerufen. Mit dem Förderprojekt sollen von 2016 bis 2018 rund 10.000 Flüchtlinge mit gesichertem Aufenthaltsstatus in den überbetrieblichen Bildungsstätten des Handwerks auf eine Ausbildung vorbereitet und nach Möglichkeit in ein betriebliches Ausbildungsverhältnis im Handwerk gebracht werden. „Der aktuelle Zustrom an Flüchtlingen ist für die Gesellschaft eine große Herausforderung“, sagt Dr. Albert Bill, Geschäftsführer der Bundesfachgruppe Fahrzeuglackierung. „Viele Lackierbetriebe stehen bereit, motivierte Flüchtlinge zu qualifizieren und auszubilden. Damit leistet das Maler- und Lackiererhandwerk einen wichtigen Beitrag zu einer erfolgreichen Integration der Flüchtlinge in unserem Land.“
Otto Geisler

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