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Vom Schleifen bis zum Finish

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Vom Schleifen bis zum Finish

Gesundheitsschutz sollte an oberster Stelle stehen – nicht nur beim Lackieren

Ein Blick in die Statistik genügt, um zu erkennen, dass der Gesundheitsschutz für Kfz-Lackierer an oberster Stelle stehen müsste, denn sie erkranken häufiger als andere Arbeitnehmer. So kommt nach aktuellen Berechnungen einer Innungskrankenkasse jeder Kfz-Lackierer auf durchschnittlich 17 Krankheitstage. Im Durchschnitt sind das im Vergleich fast 60 Prozent mehr Fehltage als bei einer Bürofachkraft oder 20 Prozent mehr als bei einem Kfz-Mechaniker. Kfz-Lackierer gehören somit zu den gesundheitlich überdurchschnittlich gefährdeten Berufsgruppen. Umso wichtiger ist es, das Bewusstsein für den Gesundheitsschutz durch Trainings zu erhöhen.

Dass dies möglich ist, beweist der 3M-Geschäftsbereich Autoreparatur-Systeme mit dem Werkstatt-Optimierungs-Konzept (WOK). „Wir haben die einzelnen Arbeitsschritte in der Lackierwerkstatt genauestens unter die Lupe genommen, um zu ermitteln, welche Gefahren oder auch Schadstoffe im Werkstattalltag auf die Mitarbeiter einwirken und wie diese sich optimal davor schützen können“, erklärt Produktmanager Stephan Wedderwille. „Dabei haben wir festgestellt, dass einige Prozess- beziehungsweise Arbeitsschritte ein ähnliches Gefahrenpotenzial bergen und somit den Einsatz ähnlicher persönlicher Schutzausrüstung erfordern. Sich ähnelnde Arbeitsabläufe haben wir deshalb in drei Gesundheitsschutz-Bausteine zusammengefasst. Neben Schleifarbeiten sind dies alle Arbeiten, bei denen es um die Applikation geht, das heißt das Aufbringen von Materialien wie Lack oder Füller und das Finish.“
Beim Schleifen beginnen
Ist von Gesundheitsrisiken im Lackierbetrieb die Rede, stehen meist Gefahren durch das Einatmen von Lösemitteln und damit die Applikation im Vordergrund. Doch Gesundheitsschutz beginnt viel früher und umfasst neben dem Atemschutz auch Gehörschutz, Augenschutz, Hautschutz und Perso-nenschutz. So entstehen zum Beispiel bei allen Schleifarbeiten in verschiedenen Prozessen Gesundheitsbelastungen durch Staub und Lärm. Ohne geeigneten Schutz kann dies im Falle von Staubbelastung zum Beispiel zu Augenreizungen bis hin zu schweren Augenverletzungen, Hautschädigungen, chronischer Bronchitis oder Asthma führen. Stephan Wedderwille: „Die bei Schleifarbeiten entstehenden Stäube sind ebenso wie Gase, Dämpfe oder Nebel voll lungengängig und somit ebenso gesundheitsgefährdend wie die Gefahrstoffe, die etwa bei Lackierarbeiten freigesetzt werden.“ Er empfiehlt daher, bei diesen Arbeiten einen Atemschutz der Schutzstufe FFP2 zu tragen. „Nur so ist ein zuverlässiger Schutz gegen alle Gefahren beim Schleifen gegeben.“ Ebenso wichtig sei jedoch, gerade bei Schleifarbeiten auch die Augen und die Haut zu schützen sowie bei Maschineneinsatz einen geeigneten Gehörschutz zu tragen.
So können sich Lärmbelastungen beispielsweise mit Kopfschmerzen, Tinnitus oder gar Hörverlust bemerkbar machen. „Der Gehörschutz ist eine wichtige Facette im Gesundheitsschutz“, erklärt der 3M-Experte. Bei Messungen in der Werkstatt hat sich gezeigt, dass pneumatische Exzenter- oder Poliermaschinen einen Lärmpegel bis zu 90 dB(A) entwickeln würden, Ausblas-Pistolen sogar bis zu 96 dB(A). Zum Vergleich: Ein Flugzeug entwickelt im Abstand von sieben Metern einen Lärmpegel von etwa 110 dB(A). „Ein Lärmpegel von 65 dB(A) birgt bereits ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen“, weiß Stephan Wedderwille. Deshalb schreibt auch der Gesetzgeber ab einer Dauerbelastung von 85 dB(A) das Tragen von Gehörschutz vor.
Eine Gefahr bei allen Arten der Applikation sind die Auswirkungen versprühter, flüssiger Materialien wie etwa Lacken oder Füller, die sich beispielsweise in Schädigungen der Atemwege, der Haut, der Augen sowie von Organen oder Nerven zeigen können. „Dass bei der Applikation, vor allem bei Lackierarbeiten, eine gute Atemschutzmaske benötigt wird, ist hinreichend bekannt“, so Stephan Wedderwille. Umfassender Gesundheitsschutz bedeute jedoch viel mehr: Neben Atemschutz seien dies zudem immer Augenschutz, Hautschutz, Personenschutz und je nach Prozessschritt auch Gehörschutz.
Generell gelte, dass die Wahl der optimalen persönlichen Schutzausrüstung direkt mit den jeweiligen „Einsatzbedingungen“ in Zusammenhang stehe, betont er. „Der Schutz sollte immer möglichst exakt dem jeweiligen Risiko angepasst sein, dem der Mitarbeiter ausgesetzt ist, um einen übermäßigen Verlust von Komfort zu vermeiden.“ Je mehr Komfort bleibe, desto größer sei auch die Bereitschaft, die Schutzausrüstung konsequent zu nutzen.
3M bietet daher auch für den Prozessschritt „Applikation“ ein breites Spektrum an Alternativen, zum Beispiel für den Atemschutz: angefangen bei Halbmasken über Vollmasken bis hin zu Druckluft-Atemschutzsystemen und Gebläse-Atemschutzsystemen. Einen besonders hohen Tragekomfort bei gleichzeitig hohem Schutz bieten hierbei besonders Gebläse-Atemschutzsysteme. Dazu passende Schutzanzüge, Schutzbrillen, Handschuhe und verschiedene Handreiniger und Handcremes komplettieren den Rundumschutz.
Bis zum Schluss
Beim Finish sind schließlich vor allem Lärm, Feinstäube oder Politurspritzer ein Problem, die ohne Schutz für den Mitarbeiter in der Lackiererei ebenfalls schwerwiegende gesundheitliche Probleme nach sich ziehen können. Auch hier gilt die Notwendigkeit eines umfassenden Schutzes für Augen, Ohren, Hände, Körper und Atemwege.
„Künftig sollte bei jeder Prozessoptimierung, sei es Vorbereitung, Lackieren oder auch Finish, der entsprechende Gesundheitsschutz mittrainiert werden“, betont Marketingleiterin Julia Balke die Einsatzmöglichkeiten des neuen Elements in den Trainings des Werkstatt-Optimierungs-Konzepts (WOK). „Wahlweise können wir unseren Kunden natürlich auch ein eigenständiges, übergreifendes Gesamttraining zum Thema Gesundheitsschutz in allen Prozessen anbieten.“

Umfassendes Portfolio

Für jeden Arbeitsschritt in der Lackierwerkstatt bietet 3M ein umfassendes Portfolio an Lösungen: Neben dem Atemschutz sind dies Produkte für den Augen- und Gehörschutz, darüber hinaus für den Hautschutz und den Personenschutz, zum Beispiel in Form von Overalls. „Nur wer gesund ist, kann gute Arbeit leisten, sorgt so für effektive Arbeitsabläufe und optimale Arbeitsergebnisse“, erläutert der Produktmanager Stephan Wedderwille die wechselseitige Beziehung zwischen den jeweiligen Arbeitsabläufen auf der einen und dem Gesundheitsschutz der sie ausführenden Mitarbeiters auf der anderen Seite. „Damit die Mitarbeiter im Betrieb jedoch nicht nur um ihren notwendigen Gesundheitsschutz wissen, sondern er für sie auch zu einer Selbstverständlichkeit bei der täglichen Arbeit wird, müssen die dafür eingesetzten Produkte nicht nur sicher, sondern vor allem leicht und schnell nutzbar sowie darüber hinaus natürlich äußerst komfortabel sein“, betont der 3M-Experte.
Atemschutz: saubere Luft für sicheres Arbeiten
3M bietet Atemschutzmasken und -systeme in unterschiedlichen Ausführungen und Größen sowie passende Filter an, die wirkungsvoll gegen Gase, Dämpfe und Partikel schützen.
Gehörschutz: den Lärm unter Kontrolle halten
3M hat eine ganze Palette von Gehörschutzprodukten mit höchstem Tragekomfort für unterschiedliche Anwendungsbereiche in seinem Portfolio.
Hautschutz: gesunde Haut für bessere Arbeit
Das Hautschutzprogramm von 3M hilft, die Hände sanft, aber zugleich effektiv zu reinigen und zu schützen.
Augenschutz: sichtbar besser geschützt
3M bietet ein breites Sortiment hochwertiger und zuverlässiger Schutzbrillen, die optimal zu den angebotenen Atemschutzmasken passen.
Personenschutz: gut gekleidet sicher arbeiten
Schutzbekleidung wie Einweg- und Mehrweg-Overalls sowie Handschuhe komplettieren das Gesundheitsschutz-Programm von 3M.

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