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Oberflächen richtig beurteilen: das richtige Licht

Lichtrverhältnisse im Finish und der Vorbereitung
Oberflächen richtig beurteilen

Wer perfekte Oberflächen erzielen will, muss sie sicher beurteilen können. Eine Grundvoraussetzung dafür ist das richtige Licht.

Makellose Oberflächen zu erzielen, das gehört zum Kerngeschäft von Finish-Spezialist Visomax. Untrennbar damit verbunden sind Leuchten, die es ermöglichen, die Oberflächenqualität, Glanz und Farbe zu beurteilen und -Störungen zu erkennen. Das perfekte Licht ist sowohl in der Serien- wie auch in der Reparaturlackierung gefragt. Wir sprachen mit Markus Schick, der bei Visomax für Planung und Installation verantwortlich ist, über die jeweiligen Aufgaben und Lösungen.

Herr Schick, die Aufgabe, Oberflächen zu beurteilen, stellt sich in der Serien- wie in der Reparaturlackierung. Sie liefern Lösungen für beide Bereiche – wo gibt es Parallelen, wo liegen die Unterschiede?

Markus Schick: Starke Parallelen gibt es bei der Finish-Kontrolle. Hier erzeugt man mit LED-Leuchten und speziellen Prismen Lichtqualitäten, Lichtstrukturen und -muster, die es ermöglichen, zum Beispiel kleine Dellen oder Staubeinschlüsse zu erkennen. Mit LED-Spots können darüber hinaus Hologramme sichtbar gemacht werden.

Unterschiede liegen bei der Oberflächenkontrolle in der Anlagengröße?

Markus Schick: Zum einen darin, zum anderen bündeln wir natürlich in der Reparaturlackierung Aufgaben. In der Industrie wird unter Umständen an einer Station begutachtet, dann werden Defekte markiert, an einer weiteren Station entfernt, und wieder woanders erfolgt eine Schlusskontrolle. Diese ganzen Aufgaben fassen wir für das Handwerk an unseren Finishstationen zusammen.

Die noch dazu mobil sind …

Markus Schick: Richtig, das ist ganz wichtig, denn nicht jeder Betrieb verfügt über einen festen Bereich der Werkstatt für das Finish mit entsprechender Beleuchtung und Ausstattung. Und selbst wenn so ein spezieller Bereich vorhanden ist, kommt es in der Praxis immer wieder vor, dass auch mal woanders gefinisht werden muss. Mit einer fahrbaren Finishstation bin ich autonom, habe alle Werkzeuge am Platz – und dazu das richtige Licht.

Was wäre denn das perfekte Licht für das Finish?

Markus Schick: Perfekt ist hier ein schwieriger Begriff. Eine Lichtwand muss zuverlässig Staubeinschlüsse, Unebenheiten, Kratzer und Hologramme sichtbar machen. Die Frage ist, bis zu welcher Ausprägung. Im Grunde geht es darum, eine Oberflächenqualität zu definieren, die sicher und reklamationsfrei unter realistischen Bedingungen vom Markt akzeptiert wird. Da gibt es kein allgemein gültiges „Optimum“, denn ich könnte immer einen Hologrammspot finden, der noch „unbarmherziger“ ist und wieder neue Dinge zum Vorschein bringt. In der Industrie gilt das Prinzip „von fein nach grob“, das bedeutet, im Finish selbst sollte das Licht „besser“ sein als in der Endkontrolle oder zumindest gleichwertig. Sonst besteht die Gefahr, dass man am Schluss Dinge entdeckt, die man in der Praxis gar nicht vermeiden kann – zumindest nicht unter realistischem Zeit- und Kostenaufwand.

Wie stellt sich das Thema Farbton dar? Hier unterschiedet sich ja die Aufgabenstellung in der Industrie und im Handwerk.

Markus Schick: Das ist richtig, bei der Reparaturlackierung besteht ein wesentlicher Teil des Jobs darin, einen vorhandenen Farbton zu beurteilen, um die passende Reparaturlackrezeptur zu finden. Dieser Prozess wird heute, was die Beleuchtung angeht, in der Regel dadurch vereinfacht und standardisiert, dass Spektrofotometer eingesetzt werden. Und diese erzeugen ihr eigenes Licht. Trotzdem gibt es natürlich Situationen, in denen ein visueller Abgleich erfolgt.

Was wäre die passende Beleuchtung dafür?

Markus Schick: Die „kleine Lösung“ wären Handleuchten, aber auch die Visomax-Lichtbögen eignen sich sehr gut. Standardmäßig werden beim Farbabgleich LED-Handgeräte eingesetzt, die Tageslicht mit einer Kelvinzahl zwischen 4000 und 5000 simulieren. Um hier noch ein breiteres Spektrum zu bieten, gehen wir jetzt mit „tunable White“-LEDs noch einen Schritt weiter. Das sind LEDs, die stufenlos Lichtqualitäten zwischen 3000 und 6000 Kelvin erzeugen und auch gedimmt werden können.

Warum ist diese Bandbreite wichtig?

Markus Schick: Es gibt zum einen durchaus Pigmente, zum Beispiel im Rot-Spektrum, die bei warmem Licht anders wirken als bei kaltem Licht. Zum anderen ist es für den Anwender komfortabler und letztlich effektiver, dunkle Töne bei kälterem und weiße oder silberne Töne bei wärmerem Licht zu beurteilen.

Wie sehen in der Industrie Lösungen zum Farbtonabgleich aus?

Markus Schick: Die Aufgabenstellung kann man kaum vergleichen. Color Matching bedeutet hier in der Regel, dass komplette Karosserien in großen Lichttunnels hinsichtlich der Homogenität des Farbtons beurteilt werden. Eine Parallele zum Handwerk gibt es bei Visomax: Unsere „tunable whites“ wurden ursprünglich für OEM-Anwendungen entwickelt, sie werden jetzt aber auch in unsere Lösungen für das Handwerk integriert.

Lösungen von der Serie auf das Handwerk zu übertragen – das ist ja gewissermaßen ein Prinzip bei Visomax. Was kann denn das Handwerk beim Thema Finish von der Serie lernen?

Markus Schick: Die Standardisierung von Prozessen. Wichtig ist es daher, mit einem schlanken und immer gleichen Produktportfolio und klar definierten Prozessen – das betrifft auch Polierzeiten – zu agieren. Das lässt sich auch auf das Thema Beleuchtung übertragen. Hier sollte man anstreben, Oberflächen immer mit gleichen Lichtqualitäten, aus vergleichbaren Abständen und Winkeln zu beurteilen. So kommt man auch hier zu einem Standard. mr■

www.visomax.de



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