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Schnell rostend und leicht brennbar

Technik
Schnell rostend und leicht brennbar

Beim Schleifen von Aluminiumuntergründen sind einige Grundregeln zu beachten

Jens Graner, Festool GmbH

Die Leichtbauweise gewinnt in der Automobilbranche immer mehr an Bedeutung. Insbesondere der Werkstoff Aluminium findet vermehrt Eingang – zum Beispiel bei Front- und Heckklappen oder Seitenwänden. Noch vor kurzem weitestgehend Fahrzeugen aus der Oberklasse vorbehalten, werden mittlerweile Aluminium-Bauteile auch in der Mittelklasse in Serie eingesetzt. Auch die Hybrid-Bauweise, also die Kombination aus Stahl, Aluminium und/oder Kunststoffbauteilen, findet mehr und mehr Zugang in der Mittelklasse. Damit erhöht sich für den Lackierer von Tag zu Tag die Wahrscheinlichkeit, mit Fahrzeugen in derartiger Mischbauweise konfrontiert zu werden.
Korrosion und Explosion
Für die klassischen Arbeitsschritte des Schleifprozesses innerhalb der Lackiervorbereitung ist prinzipiell kein Umdenken erforderlich. Die zum Einsatz kommenden Maschinentypen, Schleifteller und Schleifmittel sind grundsätzlich die selben wie beim Grob-, Zwischen- oder Feinschliff auf Stahlblech-Beplankungen. Allerdings gibt es dabei zwei grundsätzliche und wesentliche Problemfelder beachten: die Kontaktkorrosion und die Explosionsgefahr durch Aluminiumstäube. Die Kontaktkorrosion entsteht aus dem wechselnden Schleifen von Stahl- und Aluminium-Fahrzeugteilen mit gleicher Maschine, gleichem Schleifteller und gleichem Schleifblatt. Dadurch lagern sich Stahl-Micro-Schleifpartikel ins Aluminium ein und verunreinigen so die Oberfläche erheblich. Die Folge davon ist der korrosive Angriff des Aluminium-Karosserieteils.
Aluminiumstäube sind aber auch brennbar und explosiv. Das Zusammenspiel zwischen Aluminiumstaub, Sauerstoff und einer Zündquelle kann eine Explosion verursachen. Zündquellen sind zum Beispiel heiße Oberflächen, die beim Schleifen durch zu hohe Andruckkräfte entstehen können, Schleiffunken, elektrische Betriebsmittel oder statische Elektrizität durch fehlende Antistatikausstattung.
Maßnahmenkatalog
Um Risiken und Gefahren beim Umgang mit Aluminiumuntergründen auszuschließen, sind folgende Empfehlungen zu beachten.
  • Trennung von Maschinen, Zubehör und Verbrauchsmaterial: Es empfiehlt sich, Schleifmittel, Schleifteller und Schleifmaschinen nicht im Mischeinsatz zu verwenden. Das bedeutet, alles strikt von der Stahlblechbearbeitung zu trennen.
  • Weiterhin sind aus Gründen des Explosionsschutzes zum Schleifen von Aluminium nur Druckluftwerkzeuge zu verwenden.
  • Einrichtung eines speziellen Schleifarbeitsplatzes für Aluminium: Um Oxidation bei der Vermischung von Staubpartikeln aus Aluminium und Stahl zu verhindern, ist die Einrichtung eines speziellen Schleifarbeitsplatzes für Aluminium die sicherste Lösung. Diese Problematik wird in der Automobilindustrie meist durch spezielle aufwändige Aluminiumschleifkabinen gelöst. Allerdings ist für die klassische Lackierwerkstatt eine technische Ausstattung in dieser Form kaum umzusetzen, da diese mit zu hohen Investitionskosten verbunden ist. Außerdem ist die erzeugte Aluminiumstaubmenge in der Lackierwerkstatt bei weitem nicht mit der einer Automobilserienfertigung zu vergleichen. Das heißt, das Explosionsrisiko ist bei Lackierwerkstätten niedriger einzustufen.
Lösungen für die Werkstatt
Zur Einrichtung eines speziellen Arbeitsplatzes für die Aluminiumbearbeitung bietet die Firma Festool für klassische Lackierwerkstätten eine geeignete und zudem bezahlbare Lösung: das Spezial-Absauggerät SRM 312 LE-AS, das für ein Optimum an Sicherheit sorgt. Es handelt sich dabei um einen Sicherheitssauger, der allen Anforderungen beim Absaugen von Aluminiumstäuben entspricht: mit ATEX Zulassung, bauartgeprüft nach Norm EN 60335/IEC 335 und mit Zulassung der Staubklasse M. Er besitzt die deutsche Zulassung der Bauart 1 (B1) für brennbare, explosive Stäube der Staubexplosionsklasse St1, St2 und St3 in Zone 22. Dank einer stufenlosen Saugkraftregulierung ermöglicht er die optimale Anpassung an den Arbeitsfall. Die Antistatik-Ausrüstung sorgt für sicheres Arbeiten durch Schutz vor elektrostatischen Aufladungen. Und zu guter Letzt sind die Maschinenkosten sehr gering, da der zündquellenfreie, elektronisch kommutierte Antriebsmotor (EC-Motor) bis zu zehnmal länger hält als ein Universalmotor.
Systemgedanke
Um den gesamten Schleifarbeitsplatz für explosive Stäube so effizient wie möglich zu gestalten, bietet Festool ein System von Komponenten aus einer Hand, die aufeinander abgestimmt sind: vom Schleifmittel über den Schleifteller, die Druckluft-Schleifgeräte, das IAS 2-Schlauchsystem bis zum Absaugmobil. Dieses Systemkonzept macht sämtliche Arbeitsprozesse in Verbindung mit Aluminiumstaub nicht nur leichter und effizienter, sondern vor allem auch sicherer.

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