Axalta Refinish hat seine globalen Online-Farbformeldatenbanken – ChromaWeb, Phoenix Cloud und Standowin iQ Cloud – um Farbtonformeln ergänzt, die kompatibel zu Radarsystemen sind. Das Unternehmen ist so für zukünftige Radar-Anforderungen bei der Reparatur von Fahrzeugen mit Fahrerassistenzsystemen (FAS) gerüstet.
Challenge: Fahrassistenzsysteme
„Schätzungen zufolge wird sich der Markt für Fahrerassistenzsysteme bis zum Jahr 2030 verdoppeln. Grund dafür ist die wachsende Anzahl von Fahrzeugen, die mit einem Fahrerassistenzsystem ausgestattet sind“, weiß Gregor Dördelmann, Axaltas Refinish Colour Service Manager für die Region Europa, Naher Osten und Afrika. Häufig befindet sich die das FAS unterstützende Ausrüstung hinter lackierten Kunststoffoberflächen von Fahrzeugen. „Dies kann für das Autoreparaturlackgeschäft ein erhebliches Problem darstellen. Die Lackschichten können nämlich das von den FAS-Sensoren gesendete bzw. empfangene Signal direkt beeinflussen“, erklärt Dördelmann. Also macht es Sinn Farbtöne so zu lackieren, dass sie auf Radar-Systeme angepasst sind.
Schichtdicke als Faktor X
„Bestimmte Arten von Lackschichten können ADAS anders beeinflussen als andere. Schichten, die hohe Konzentrationen von Aluminium enthalten, können die Übertragung von RADAR-Signalen beeinträchtigen“, weiß Dirk Sauer, Technischer Leiter bei AxaltaCoatings Systems. Radarsensoren reagieren besonders empfindlich darauf, wie sich die Lackschichten zusammensetzen. Dies kann zu potenziellen Störungen mit kritischen Sicherheitssystemen führen, wie etwa Fußgängererkennung, Ausweichsysteme, adaptive Geschwindigkeitsregelanlagen, automatische Notbremssysteme und Totwinkelerkennung.
Radar kompatible Farbtöne lackieren: Wenig Aluminium
Um unnötige Signalverluste zu vermeiden, müssen die Lackschichten einerseits so dünn wie möglich sein und andererseits nur geringes Aluminium enthalten. Dabei sind die Radarsysteme nicht von allen Farbtönen gleich stark betroffen. Uni- und Pearlfarbtöne sowie niedrig konzentrierte Aluminiumfarbtöne sind je nach OEM-Spezifikationen im Allgemeinen akzeptabel und durchlässig. Daher lassen die meisten Farbtöne Radarsignale ohne weitere Optimierung mit geringem Verlust passieren. Hohe Konzentrationen von Aluminiumpigmenten, insbesondere sehr feine Aluminiumtypen, haben jedoch die größten Auswirkungen auf Radar. Die radarkompatiblen Farbtonformeln stehen in Zusammenhang mit den für Radarsysteme optimierten Formeln von Cromax Pro, Spies Hecker Permahyd Hi-TEC und Standox Standoblue. Sie gewährleisten eine sichere Reparatur von Fahrzeugen, die mit Radarsensoren ausgestattet sind.
So funktioniert es für Lackierbetriebe
Karosserie- und Lackierfachbetriebe können diese radarkompatiblen Farbtonformeln ganz einfach erkennen, da sie mit einem speziellen Symbol versehen sind. Es zeichnet die Formeln aus, die den Fahrzeughersteller-Vorgaben für Radarsysteme entsprechen.
Gregor Dördelmann stellt abschließend fest: „Bei der Reparatur von lackierten Oberflächen, unter denen sich Radarsensoren befinden, sollten Reparaturlackierer immer die radarkompatible Farbtonformel verwenden und sich strikt an die Reparaturvorgaben des Fahrzeugherstellers halten. Das gewährleistet eine sichere Reparatur.“ Nach der Auswahl der Farbtonformel wird zudem eine Meldung angezeigt. Sie weist darauf hin, dass die Vorgaben des Fahrzeugherstellers im Hinblick auf die Reparatur und auf die Prüfung des Fahrassistenzsysteme unbedingt zu beachten sind, bevor das Fahrzeug wieder in Betrieb genommen wird.