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Pistolenbecher: Aus Einweg Mehrweg machen

Technik
Pistolenbecher: Aus Einweg Mehrweg machen

Klingt komisch, ist aber so: B-TEC liefert mit KANDO ein Reinigungsgerät für Einweg-Pistolenbecher

Nur eine Minderheit der Lackierer dürfte, zumindest beim Basislack, noch die klassischen Pistolenbecher füllen – um sie anschließend zu reinigen. Einwegpistolenbechersysteme à la SATA RPS oder 3M PPS haben sich in den Lackierbetrieben auf breiter Front durchgesetzt. Nach Gebrauch ab damit in den Abfall. Oder, wenn noch wieder verwertbarer Lack im Becher ist, ins Regal. Auch der Reinigungsaufwand für die Pistole selbst ist geringer, wenn Einweg Pistolenbecher benutzt werden. Dazu kommen Vorteile im Handling. Starke Argumente also, und dennoch dürften immer mehr Anwender die Einwegbecher auch mit gemischten Gefühlen eingesetzt haben. Kann es denn sein, dass, wenn überall über die Vermeidung von Plastikmüll diskutiert wird, ein eigentlich wieder verwendbarer Becher entsorgt wird? Und ergeben die Kosten für die Einwegbecher nicht auf längere Sicht gerechnet doch ein ganz nettes Sümmchen?

Patentiertes Reinigungssystem

Umwelt- und Kostenargumente führt auch die Firma B-TEC an, die mit
KANDO ein automatisches Waschgerät für Einwegbecher – die damit zu Mehrwegbechern werden – entwickelt und vor Kurzem auf den Markt gebracht hat. Das patentierte Reinigungssystem garantiert dank einer Zwei-Stufen-Reinigung extrem niedrigen Reinigerverbrauch. Der speziell für diesen Einsatzbereich entwickelte Wasserlackreiniger überzeugt, wie B-TEC berichtet, durch rückstandslose Waschergebnisse selbst bei getrockneten Wasserlacken.

 

B-TEC liefert Reinigungsgerät für Einweg-Pistolenbecher
Für Christian Bellroth verbindet KANDO die Vorteile des Einwegbechersystems mit den Vorteilen eines Mehrwegbechers.
(Foto: B-TEC)

Wir sprachen mit Christan Bellroth, bei B-TEC geschäftsführender Gesellschafter, über das neue Einwegbecherwaschgerät und die Idee dahinter.

Herr Bellroth, ab welcher „Betriebsgröße“, ab wie vielen Lackierdurchgängen pro Woche lohnt sich KANDO?

Dies hängt natürlich von unterschiedlichen Faktoren ab. Geht man von 35 benutzten Systembechern pro Woche zu einem exemplarischen Preis von 1,50 Euro netto aus, rechnet sich KANDO bereits nach 17 Monaten. Die anschließende Ersparnis beträgt rund 2.400 Euro pro Jahr. Mit dem KANDO-Kalkulator auf unserer Website kann sich jeder Kunde sein individuelles Einsparpotenzial für Pistolenbecher errechnen.

Mir scheint in dieser Amortisationsrechnung der Faktor Zeit zu fehlen. Jemand muss ja die Becher einsetzen, umsetzen, entnehmen, trockenblasen und so weiter.

Die effektive Arbeitszeit mit KANDO ist äußerst gering. Das Abtropfen, Einsetzen, Umsetzen und anschließende Trocknen dauert pro Bechersystem nur wenige Sekunden. Sobald das Gerät reinigt, arbeitet es völlig autark. Der Anwender kann sich in dieser Zeit anderen Aufgaben widmen und verliert dadurch keine Arbeitszeit. Abgesehen davon bringt das Handling der Pistolenbecher ohne KANDO ja auch einen gewissen Arbeitsaufwand mit sich: Der Becher muss entleert und entsorgt werden. Die entstehenden Abfälle müssen innerhalb der Lackiererei untergebracht, neue Bechersysteme müssen in großen Mengen gelagert bzw. einsortiert werden. Dieser Aufwand wird sich mit KANDO deutlich verringern, weshalb wir die Arbeitszeit bei der Kalkulation vernachlässigen können.

Wie oft lässt sich ein Einweg Pistolenbecher reinigen?

Wie oft lässt sich ein „Einwegbecher“ überhaupt reinigen? Die dürften ja unterschiedlich robust sein …

In vielen Tests haben wir Bechersysteme unterschiedlichster Hersteller zehn Mal gereinigt. Hierbei kam es zu keinen Veränderungen am Kunststoff, das Bechersystem hätte auch noch ein weiteres Mal gereinigt werden können. Wir haben Kunden, die uns mitteilten, dass sie dasselbe Bechersystem bereits über 30 Mal gereinigt haben. Als Berechnungsgrundlage in unserem Kalkulator ziehen wir aber diese zehn Reinigungsvorgänge heran. Irgendwann wird das Bechersystem sicherlich nicht mehr zu verwenden sein, da möglicherweise das Kunststoffgewinde des Deckels durch die vielen Schraubvorgänge auf die Lackierpistole gelitten hat. Das Bechersystem muss dann entsorgt und ein neues Bechersystem verwendet werden. Vor der Entsorgung der Pistolenbecher kann das Bechersystem natürlich noch einmal gereinigt werden. Ohne (flüssige) Farbanhaftungen kann das System dann als normaler Kunststoffmüll entsorgt werden.

Wie sieht es bei lange gelagerten Bechern aus? In vielen Lackierereien stehen ja ganze Regale voller Lackreste in Systembechern …

Solange keine Härter bzw. Additive hinzugegeben werden, können selbst getrocknete Wasserlacke mit unserem speziellen KANCLEAN-Wasserlackreiniger auch nach längerer Standzeit gereinigt werden. In Tests konnten wir zum Teil Bechersysteme reinigen, die seit einigen Tagen „im Regal“ standen. Irgendwann ist jedoch auch diesen Lacken nicht mehr beizukommen. Wir empfehlen deshalb, sobald KANDO in der Lackiererei benutzt wird, alle alten Bechersysteme wie zuvor zu entsorgen und unter Verwendung von KANDO mit neuen Bechersystemen zu starten. Je frischer der Lack, umso schneller ist die Reinigung.

Wie funktioniert die Reinigung der Pistolenbecher bei zweikomponentigen Lacken?

Wie funktioniert KANDO bei Basislacken, die einen Aktivator benötigen und quasi zweikomponentig sind?

Bei Zugabe von Härtern, Additiven oder Aktivatoren empfehlen wir das Bechersystem schnellstmöglich zu reinigen, am besten direkt nach dem Spritzvorgang. Bis ca. 30 Minuten nach dem Anmischen ist noch ein schnelles und gutes Reinigungsergebnis zu erwarten.

Wie würden Sie bis jetzt das Echo seitens der Anwender beschreiben? Leuchtet das Prinzip, Einwegartikel mehrfach zu benutzen, denn auf Anhieb ein? Da könnte man, so werden viele sagen, ja auch gleich den ganz normalen Pistolenbecher benutzen.

Das Feedback der ersten Kunden ist durchweg positiv. Dass man mit KANDO hohe Kosten einsparen kann und ganz nebenbei der Umwelt auch noch einen großen Gefallen tut, überzeugt sofort. Für Einweg und gegen den klassischen Mehrwegbecher sprechen aber für viele Lackierer Handlingvorteile: Man kann das Material gleich im Pistolenbecher anmischen, tut sich leichter mit der Pistolenreinigung, kann über Kopf lackieren und so weiter. Aus unserer Sicht ist KANDO ein idealer Kompromiss – und verbindet die Vorteile des Einwegbechersystems mit den Vorteilen eines Mehrwegbechers.

Herr Bellroth, vielen Dank für das Gespräch. mr ■

www.btecsystems.com



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