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Kostenvoranschläge im Kfz-Bereich: digitale Schadenkalkulation

Kostenvoranschläge im Kfz-Bereich
„Die Werkstätten sind die Treiber“

Digitaler Kostenvoranschlag im Kfz-Bereich: Visual Intelligence ist bei der Schadenerfassung und -kalkulation auf dem Vormarsch. Bestes Beispiel: Qapter aus dem Hause Solera.

KI-unterstützte digitale Schadenerfassung ist ein dynamisch wachsendes Geschäftsfeld bei Solera Audatex AUTOonline. Wir sprachen auf der Automechanika mit Erik Jahn, der für die Geschäftsentwicklung und strategische Projekte verantwortlich ist, und Ingo Blöink, Vice President Sales Audatex Deutschland.

Herr Blöink, Herr Jahn, die digitale Schadenerfassung à la Quapter ist, so hat man den Eindruck, auf dem Weg von der Innovation zur Standardlösung. Wie ist das aus Ihrer Sicht zu erklären?

Erik Jahn: Beim Thema „Visual Intelligence“ – die Schadenerfassung ist eigentlich nur der erste Schritt – treffen zwei Dinge aufeinander: Auf der einen Seite hat sich die Technik so dynamisch entwickelt, dass wir in einem sehr sicheren und „gelenkten“ Verfahren Fotos aufnehmen, in die Schadenakte übertragen und interpretieren können. Zum anderen wächst in den Werkstätten die Akzeptanz für diese Verfahren einfach sehr schnell an. Sie spüren, dass sie damit in Zeiten, in denen Personal sehr knapp ist, Zeit und Manpower sparen. Und sie machen die Erfahrung, dass die Einschätzungen aus dem System in aller Regel richtig sind. Das vereinfacht einen Kostenvoranschlag im Kfz-Bereich.

Woran liegt das?

Ingo Blöink: An innovativer Technik bei der App und den darunterliegenden Auswertungstools, aber natürlich auch an einem im Hause Audatex im Laufe von mehr als dreißig Jahren gewachsenen Schatz an Daten, Bildern und Reparaturfällen. Die Bilder, die heute bei der Schadenerfassung gemacht werden, matchen wir ja mit Hunderten von Millionen Daten. Wir haben das Reparatur-Know-how. Das ist schon immer unser Business und das unterscheidet uns von den Mitbewerbern.

Erik Jahn: Wichtig ist auch, was nach der Schadenerfassung passiert. Das Konzept der „Visual Intelligence“ ist ja mehrstufig. Zunächst kommen Fotos und Kalkulation. Danach geht es aber ans Werk, und da kann es schon vorkommen, dass die Wahrheit zutage kommt und eine Korrektur erfolgen muss. Die nimmt unser maschinelles Lernen aber auf und verarbeitet sie für den nächsten Fall. So präzisiert sich das Verfahren durch diesen Lerneffekt permanent selbst.

Das heißt, der Korrekturbedarf sinkt weiterhin – und der Nutzen für die Werkstätten steigt?

Erik Jahn: Das ist richtig. Durch die Kombination aus einer enorm großen Datenbank und dem „Lerneffekt“ durch die Analyse der tatsächlich am Ende nötigen Arbeiten sind wir immer besser in der Lage, allein auf Basis der Fotos versteckte Schäden zu erkennen beziehungsweise sehr genau zu prognostizieren. Andererseits kommen ja permanent neue Fahrzeuge auf den Markt, sodass es für die Systeme immer genug zu lernen gibt.

Ingo Blöink: Noch eine Bemerkung zum Nutzen für die Werkstätten: Der wird natürlich auch erkannt, wenn sich, das ist derzeit vielleicht in zehn, fünfzehn Prozent der Fälle so, noch eine kleine Korrektur ergibt. Immerhin ist das Fahrzeug schon im System, anhand der Schadenschwere konnte der Auftrag schon einmal terminlich disponiert werden, die Annahme wurde also auf jeden Fall deutlich entlastet.

Noch mehr entlastet wird sie ja, wenn die Kunden selbst den Schaden erfassen.

Erik Jahn: Technisch ist das kein Problem, die Werkstatt kann ihnen dazu einen Link schicken.

Haben Sie Daten darüber, wie häufig diese Option mittlerweile genutzt wird?

Ingo Blöink: In der großen Mehrheit der Fälle wird Qapter in der Werkstatt benutzt, um die Schadenerfassung zu beschleunigen. Aber natürlich sind speziell jüngere Kunden immer häufiger bereit und in der Lage, die Daten in einem wie vorhin erwähnt sehr sicheren geführten Prozess zu erfassen. Bei manchen entspricht das sogar einer Erwartungshaltung. So bleibt der Kostenvoranschlag im Kfz-Betrieb transparent.

Nun sind ja an der Schadenabwicklung neben Kunden und Werkstätten auch Versicherungen und Steuerer beteiligt. Wer ist aus Ihrer Sicht der „Treiber“ für Visual Intelligence?

Erik Jahn: Am Anfang waren Versicherungen und Steuerer diesen Prozessverbesserungen gegenüber am aufgeschlossensten und die Werkstätten eher skeptisch. Mit dem großflächigeren Rollout der Systeme und einiger Zeit an Erfahrung haben aber die Betriebe gemerkt, dass sie auf diesem Weg einfach Zeit und Personal sparen. Heute würden wir sagen: Die Werkstätten sind der Treiber. mr■

www.audatex.de

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