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Scheibenaustausch sollte zum Angebotsspektrum von Karosserie- und Lackierbetrieben gehören

MR

Autoscheiben zu ersetzen ist eine Aufgabe, die Karosserie- und Lackierbetriebe heute häufig an Spezialisten weitergeben. Dabei ist der Aus- und Einbau von Autoscheiben keine Tätigkeit, die umfangreiche Fachkenntnisse, teure Gerätschaften oder langwierige Schulungen erfordert. „Handwerkliches Geschick und sorgfältiges Einhalten der notwendigen Arbeitsschritte reichen im Grunde aus, um Scheiben nach kurzer Zeit sicher austauschen zu können“, meint Martin Gansner, Produktmanager bei Dow Automotive, einem der weltgrößten Hersteller von Scheibenklebstoffen.
Teil der Karosserie
Den Klebstoffen kommt bei der Scheibenreparatur eine Schlüsselrolle zu, denn ihre Funktion hat sich analog zur technischen Entwicklung der Autoscheiben verändert. Während Autoscheiben früher lediglich Windschutz und Durchblick boten, tragen sie heute wesentlich zur Stabilität der Karosserie bei. Auch damit Airbags ihre Wirkung optimal entfalten können, müssen Scheiben fest mit dem Rahmen verbunden sein. So sind heute fast ausschließlich geklebte Scheiben mit fester Verbindung zur Karosserie im Einsatz. Um die Karosseriesteifigkeit zu erhöhen und Geräusche zu verringern, werden dabei so genannte hochmodulige, besonders steif aushärtende Klebstoffe, verwendet. Viele Fahrzeuge haben zudem in die Windschutz- oder die Heckscheibe Antennen und andere elektronische Komponenten wie Heizsysteme oder Regensensoren integriert. Nicht leitende Klebstoffe stellen sicher, dass die Qualität der Radiosignale nicht beeinträchtigt wird und Störungen ausgeschlossen sind.
Schnelle Reaktionszeit
Ein weiteres Kriterium für die Qualität eines Scheibenklebstoffs ist die Reaktionsgeschwindigkeit, die sich in der so genannten „Wegfahrzeit“ ausdrückt. Moderne Scheibenklebstoffe erlauben heute Wegfahrzeiten von nur 60 Minuten bis zu einer Temperatur von Null Grad Celsius. Zwar ist der Klebstoff dann noch nicht vollkommen vernetzt, die Stabilität reicht aber aus, um das einwandfreie Funktionieren des Airbags zu gewährleisten.
Mit Primer oder ohne
Die heute auf dem Markt angebotenen Scheibenklebstoff-Systeme unterscheiden sich in der Anzahl der verwendeten Komponenten. Während manche Anbieter „primerloses“ Scheibenkleben befürworten, sehen andere den Einsatz eines Primers vor. „Wir bei Dow Automotive sind der Meinung, dass bei unseren Produkten derzeit ein Primerauftrag den optimalen Schutz der Kleberraupe vor UV-Strahlen bietet“, erklärt Martin Gansner. „Sicherlich ist es wünschenswert, Verarbeitungsschritte einzusparen, und viele Scheiben garantieren durch einen Keramiksiebdruck diesen Schutz. Nicht immer ist aber dieser Schutz stark genug, und manchmal ist der Siebdruck beschädigt, so dass man, indem man einen Primer aufträgt, auf Nummer Sicher geht.“
Wichtig beim Scheibenaustausch ist in jedem Fall , dass man im System bleibt, die Reihenfolge der Prozessschritte einhält und die zu bearbeitenden Oberflächen optimal vorreinigt. Auch wer nicht wie ein reiner Glas-Spezialist tagtäglich mit dem Thema befasst ist, sollte so in der Lage sein, Scheiben korrekt, sicher – und nicht zuletzt rentabel – zu ersetzen.

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