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So optimieren Sie Ihren Mischraum

Hamach gibt Tipps für die Mischraumaustattung
So optimieren Sie Ihren Mischraum

Wie können Sie ihren Mischraum optimieren? Denn im Mischraum laufen alle Jobs zusammen, die mit dem Lackieren zu tun haben. Gesundheits- und Explosionsschutz spielen hier eine besonders große Rolle.

Welcher Raum wird sowohl vor als auch nach dem Lackieren und oft auch zwischen den Lackiergängen benutzt? Der Misch-raum. Hier wird, speziell, wenn es sich wie zumeist üblich um einen Misch- und Vernetzungsraum handelt, in dem sowohl lösemittelhaltige als auch wasserbasierende Materialien ausgemischt werden, eine Vielfalt von Aufgaben erledigt – vom Ausmischen und Wiegen über das Reinigen der Lackierpistolen bis hin zum – je nach Ausstattung – Spritzen der Musterbleche. Oftmals verbringen Lackierer dort mehr Zeit als in der Kabine. Dieser Raum sollte robust, zweckmäßig und ergonomisch ausgestattet sein. Aber nicht nur das: Beim Anmischen von Lackmaterialien werden neben der Kabine am meisten Lösemittel freigesetzt. Arbeits- und Explosionsschutz haben daher hier allerhöchste Priorität.

Individuelle Lösungen, um den Mischraum zu optimieren

Seit über 50 Jahren entwirft, liefert und montiert Hamach Mischraumeinrichtungen mit geeigneten Ventilationssystemen durch eigene Fachkräfte. „Das ist ein wichtiger Vorteil, wir können dabei nicht nur Standardlösungen für jeden Bedarf und jedes Budget liefern“, erläutert Jochen Müller, Vertriebsleiter von Colad Deutschland. Denn beim Mischraum ist es ähnlich wie bei einer Küche: Alles hat hier seinen Platz. Jeder Arbeitsschritt muss individuellen Anforderungen entsprechen. Daher gibt es nicht nur aufgereihte Arbeitsplätze, sondern auch Lösungen, bei denen mehrere Mitarbeiter an einer Arbeitsinsel in der Mitte des Raums zusammenarbeiten können, wenn der Platz es zulässt. „Nicht zuletzt soll das Arbeiten im Mischraum auch angenehm sein und Spaß machen“, weiß Jochen Müller.

Schädliche Dämpfe korrekt ableiten

Um schädliche Dämpfe und Gase sicher für die Umgebung und das Personal nach draußen abzuleiten, müssen die einzelnen Elemente, wie z.B. Arbeitstisch, Entsorgungsstation, Mülleimer, Reinigungsgeräte ebenso wie eine entsprechende Bodenabsaugungen für die schweren Dämpfe immer an ein geeignetes Ventilationssystem angeschlossen sein. Das sorgt dafür, dass diese Dämpfe letztlich über ein Rohrsystem nach draußen abgeleitet werden und Sie so Ihren Mischraum optimieren. Notwendig dazu sind:

  • ein geeigneter Ventilator
  • eine Steuerung – optional mit zeitgesteuertem Aus- und Einschalten
  • ein Drehzahlregler zur Einstellung der Ventilatorendrehzahl und
  • ein System von Rohren mit unterschiedlichen, aufeinander abgestimmten Durchmessern inkl. der Drosselklappen, um einzelne Komponenten individuell einzustellen

Mischraum optimieren: EU-Verordnung für mehr Sicherheit

Jedes Unternehmen in Europa ist verpflichtet, ein sicheres Arbeitsumfeld zu garantieren. Wenn mit Lösemitteln gearbeitet wird, gelten die ATEX-Betriebsrichtline 1999/92/EG und die ATEX-Produktrichtline 2014/34 EU. Zu den ATEX-Anforderungen gehören auch eine Risikoanalyse und ein Sicherheitsplan, der die Zoneneinteilung und Arbeitsanweisungen enthält. „Die ATEX-Einstufung beeinflusst auch die Wahl des geeigneten Ventilators“, weiß Jochen Müller. „In einem ATEX-konform Raum kommt nur eine Ex-geschützte 380-V-Ventilatoreinheit infrage. Nur diese Leistungsstufe entspricht den europäischen Vorschriften.“ Vor Ort muss im Vorfeld analysiert werden, wo und wie der Ventilator verbaut werden kann. Jochen Müller erklärt: „Die örtlichen Gegebenheiten bestimmen die Auswahl und Position des Ventilators maßgeblich. Daher beraten wir unsere Kunden vor Ort, welche Maßnahmen erforderlich und sinnvoll sind.“

In einem Raum, der den ATEX- Anforderungen entsprechen muss, sollte eine Ausstattung mit entsprechend geeignetem Material verbaut werden. „Wir verwenden ausschließlich ferritischen Edelstahl. Dieser lädt sich nicht magnetisch auf und ist nicht funkenziehend. Es ist zwar etwas teurer, dafür aber sicher, leicht zu reinigen und hält ewig“, weiß Jochen Müller.

Doch welche Rolle spielt der Mischraum im Bewusstsein der Lackierer? „Im Vergleich zur Lackieranlage sicherlich eine viel zu kleine“, ist Jochen Müller überzeugt. „In vielen Betrieben wird der Mischraum als eine Ansammlung von Einzelgeräten gesehen. Es fehlt der Blick für das komplette Konzept – und leider oft auch das Bewusstsein für die Wichtigkeit der ATEX-Konformität. Etwas traurig ist das schon, denn die Norm ist ja nicht neu. Aus der Verantwortung für die dort arbeitenden Mitarbeiter gebietet es sich, vor allem in diesem Bereich für optimalen Arbeitsschutz zu sorgen.“ Und daher auch in den Vernetzungsraum zu investieren, könnte man anfügen. „Es gibt Betriebe, die erkannt haben, dass dieser nicht nur sicher sein und allen Normen entsprechen muss, sondern dass dort durch ergonomische und effiziente Ausstattung auch Geld verdient wird. Für manche Betriebe ist der Mischraum dagegen immer noch ein Stiefkind. Investiert wird hier erst nach dem Besuch der Berufsgenossenschaft.“ Jochen Müller sieht dabei ein einfache Parallele: „Eine saubere, aufgeräumte Küche ist das Aushängeschild jedes guten Restaurants. Unser Tipp lautet daher: Machen Sie den Mischraum zu einem Aushängeschild für die Qualität Ihrer Arbeit!“ mr ■

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Was besagt die Atex-Richtlinie?

Die ATEX-Richtlinie besagt, dass die Luft in einem Mischraum 7 mal pro Stunde ausgetauscht werden muss. Der Mischraum muss daher eine abgeschlossene Einheit sein. Auch bei geöffneten Türen ist das schwer kontrollierbar. Ein Ventilator kann Abhilfe schaffen: Denn die Mischraumluft muss nach außen geführt werden – durch die Außenwand, über ein anderes Stockwerk etc.


Arbeitsschutz verantworten

Herr Müller, ist der Mischraum aus Sicht der Lackierereien so etwas wie das Stiefkind des Betriebs?

Jochen Müller: Ja, denn überall werden einzelne Komponenten vornehmlich Pistolenwaschautomaten angeboten. Diese sind in der Regel mit einer Venturi-Düse ausgestattet. Das ist aber eigentlich Quatsch, was sehr viel Energie kostet.

Sind Lackierereien bereit, in hochwertige Ausstattung zu investieren?

Jochen Müller: Das ist unterschiedlich. Es gibt Betriebe, denen es wichtig ist, dass sie ATEX-konform sind. Diese investieren das Geld. Andere sind erst nach dem Besuch der Berufsgenossenschaft oder nach Aufforderung bereit dazu.

Wie gut sind die Betriebe mit den ATEX-Anforderungen an den Mischraum vertraut?

Jochen Müller: Leider bislang zu wenig, aber es bessert sich. Etwas traurig ist das schon, denn die Norm ist ja nicht neu. Zudem gebietet es sich aus der Verantwortung für die dort arbeitenden Mitarbeiter, im Mischraum für optimalen Arbeitsschutz zu sorgen.

Ist es sinnvoll, im Mischraum alles unterzubringen? Von der Pistolenwaschanlage, über die Entsorgungsstation, eine vollautomatische Mischanlage bis hin zum Spritzstand für Farbmuster?

Jochen Müller: Es macht sicherlich mehr Sinn, einen Mischraum, einen Waschraum und einen Lagerraum separiert zu haben. Es ist auch kein Problem, die Komponenten in den unterschiedlichen Räumen miteinander zu vernetzen. Bei vielen Lackierbetrieben sind die Räumlichkeiten aber ja vorgegeben und der Platz leider häufig begrenzt.

mr ■

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So bleibt der Mischraum in Schuss

  • Separate Steuerungseinheit für den Ventilator: Optional schaltet dieser den Timer des Ventilators automatisch ein und aus – sobald Mitarbeiter den Raum betreten oder anwesend sind.
  • Regelmäßig die Oberflächen mit Verdünner reinigen. Nutzen Sie zusätzlichen eine selbstklebende, rutschhemmende Schutzfolie wie Stick & Go von Colad zum optimalen Schutz der Arbeitsoberflächen und des Fußbodens.
  • Tragen Sie trotz eingeschaltetem Ventilator dabei geeignete Arbeitshandschuhe und eine Atemschutzmaske.
  • Wartungsvertrag abschließen: Für alle Geräte im Misch- und Vernetzungsraum muss eine regelmäßige Wartung dokumentiert werden. Daher macht ein Wartungsvertrag Sinn, dann werden Anlagen und Absaugung regelmäßig geprüft.

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Checkliste, um Ihren Mischraum zu optimieren

Um Ihren Mischraum effizient auszustatten un zu optimieren, können Sie sich an der folgenden Checkliste orientieren.

  • Luftvolumen: Wie viele Kubikmeter Luftvolumen sind verfügbar?
  • Lagerfläche: Wie viel Vorrat wird im Mischraum benötigt?
  • Geräte: Welche Einrichtung wird benötigt und wie viel Platz braucht sie?
  • Arbeitsablauf: Führen Sie Lackvorbereitungen und Mischvorgänge zusammen oder getrennt durch?
  • Entfernung: Bestimmen Sie den kürzest möglichen Weg zur Lackierkabine und definieren Sie einen optimalen Ablauf.
  • Ventilation: Welche technischen Voraussetzungen bietet das Gebäude für eine geeignete Ventilation?
  • Sicherheit: Legen Sie fest, was sicheres Arbeiten beinhaltet und bauen Sie Kontrollmomente ein.
  • Sauberkeit: Legen Sie sauberes Arbeiten in den Arbeitsbedingungen fest. (z. B. wöchentliche Reinigung des Mischraums).
  • Gesetzeskonformität: Beachten Sie die gesetzlichen Vorschriften, insbesondere § 6 der BETRSichV. Nehmen Sie zur Kenntnis, dass Sie in gefährdender Umgebung arbeiten. Minimieren Sie flüchtige Stoffe, vermeiden Sie Zündquellen und erden Sie die Mischraumausstattung ordnungsgemäß. Machen Sie zudem Mitarbeiter mit den Risiken vertraut.

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