Laut Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg betrug die Zahl der deutschlandweit zugelassenen Wohnmobile im vergangenen Jahr rund 500.000 Fahrzeuge. Hinzu kommen mehr als 600.000 Wohnwagen, die über Deutschlands Straßen rollen. „Der Markt an Caravan-Aufträgen wächst immens“, weiß Ulrich Schäfer aus Erfahrung. Seit mehr als zehn Jahren bietet der Inhaber von Karosserie + Lack Brixer die Instandsetzung von Wohnmobilen als weiteres Standbein in seinem Betrieb in Ilsfeld-Auenstein in Baden-Württemberg an. Die private Leidenschaft für die mobilen Ferienhäuser hatte ihn damals auf die Idee gebracht, dieses Geschäftsfeld weiter auszubauen.
Die Voraussetzungen für diesen Schritt waren perfekt: XXL-Kabine, Rangierplatz & Co. waren im Betrieb sowieso vorhanden. Schließlich repariert sein insgesamt 60-köpfiges Team in der Werkstatt schon seit Jahrzehnten auch Nutzfahrzeuge im Großformat. „Darüber hinaus lackieren wir in unserem Betrieb auch Pferdeanhänger für den Wettkampfsport“, erklärt der Experte. Zudem beschichtet der Betrieb auch Rohkabinen für Expeditionsmobile namhafter Hersteller.
Nischengeschäft mit Potenzial
Vor zwei Jahren hat sich der Betrieb Brixner beim ZKF zum Caravan-Fachbetrieb zertifiziert. „Wir haben festgestellt, dass die Instandsetzung von Wohnmobilen nach wie vor ein lohnendes Nischengeschäft darstellt“, berichtet der Betriebsinhaber. „Denn es gibt immer noch vergleichsweise wenige Betriebe, die sich an diese Art der Reparatur herantrauen“, führt Ulrich Schäfer aus. „Mit dem Siegel signalisieren wir, dass wir für die fachgerechte Instandsetzung der Caravans der richtige Ansprechpartner sind.“
Herausforderung Materialmix
Die Instandsetzung eines Wohnwagens oder Wohnmobils geht aufgrund des hohen Aufkommens an Materialmixen mit Leichtbauweise, verschiedenen Fügetechniken und sogar mit der Möbelreparatur einher. So sind laut David Kukies, Caravan-Experte bei Spies Hecker unter anderem Aluminium, PMMA (Polymethylmethacrylat), PUR (Polyurethan), Holz, ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol), GFK (Glasfaserverstärkter Kunststoff) und PP (Polypropylen) in der Außenhaut der Wohnmobile verbaut – das stellt den Fachmann bei Lackierung und Trocknung vor ganz unterschiedliche Herausforderungen. „Aus diesen Gründen arbeiten wir eng mit den Experten von Spies Hecker zusammen. Sie beraten uns bei technischen Fragen rund um die Reparaturlackierung vor Ort in unserem Betrieb und geben Empfehlungen für den korrekten Lackaufbau“, erklärt Ulrich Brixner.
Zu den technischen Details, mit denen seine Mitarbeiter im Rahmen der Caravan-Reparatur vertraut sein müssen, kommt laut Ulrich Brixner auch immer die emotionale Komponente: „Wir reparieren für unsere Kunden schließlich nicht „nur“ Autos. Wir reparieren ihr rollendes Wohnzimmer.“
Neue Kunden auf Empfehlung
Der größte Kundenanteil für den Caravan-Sektor besteht laut Ulrich Schäfer aus Wohnmobil-Händlern aus der Region. Viele verleihen ihre Fahrzeuge und lassen sie nach einem Schaden im Betrieb Brixner instandsetzen. „Auch Versicherer gehören zu unseren Auftraggebern“, führt er aus. Als Richtwerte verwenden die Mitarbeiter im Betrieb Brixner den Reparaturzeitenkatalog des Caravan-Verbandes. Darüber hinaus sei der Betrieb mit rund 60 Mitarbeitern in und um Ilsfeld-Auenstein auch für Privatkunden erste Anlaufstelle, wenn es um die Caravan-Reparatur geht. „Viele Wohnmobilhalter kommen durch Kundenempfehlungen zu uns“, erklärt Ulrich Schäfer. „Werbung ist speziell für dieses Geschäftsfeld bei uns kaum nötig.“