Schleifkorn, Kleber, Papier – so simpel scheinen zunächst die Komponenten, die es braucht, um Schleifmittel herzustellen. Dass aber noch einiges mehr dazu gehört, beweist ein Besuch in der Indasa-Fertigungshalle in Aveiro. Hunderte Meter an Papier laufen Tag und Nacht über Walzen, durch riesige Maschinen, werden bedruckt und beklebt, mit Schleifkorn versehen und später zu tonnenschweren Rollen – sogenannten Jumbos – aufgewickelt, gelagert und schließlich konfektioniert. Da vergehen vom Beginn der Produktion bis zum fertigen Produkt für die Karosserie- und Lackierbetriebe gute vier bis fünf Wochen.
An die Zukunft denken
Was 1997 als kleine Produktion in Aveiro begann, ist heute ein erfolgreiches, weltweit agierendes Unternehmen. Heute werden Schleifmittel mit dem markanten Nashorn-Logo in ca. 120 Länder exportiert. Ein Indiz für den Erfolg der letzten 40 Jahre: Commercial Director Andrew M. Tindall kündigte an, dass Indasa 2020 am Standort in Aveiro expandieren und 25 Millionen Euro investieren wird. Zum Beispiel in ein weiteres voll automatisiertes Warenlager. „Wir erhöhen damit nicht nur die Kapazität, sondern werden auch effizienter.“ Investiert wird auch in moderne Laser-Technologie zur Konfektionierung. „Nicht für die Massenfertigung“, wie Tindall betont, „sondern für individuelle Lösungen bei kleineren Mengen. So bieten wir Kunden mehr Flexibilität.“
Starkes Schleifmittel, starke Marke, starke Kundenbindung
Der Mann der (ersten) Stunde ist Firmengründer Benjamin Santos. Er ist immer noch genau hier, wo sein Lebenswerk im Jahr 1979 begann. Fast jeden Tag ist der 81-Jährige noch im Unternehmen anzutreffen. Eine familiäre Umgebung – nur einer der Punkte, mit denen sich Indasa Abrasives von anderen Unternehmen abheben möchte. Vor 40 Jahren hätte er den Erfolg selbst nicht für möglich gehalten. Als Chemieingenieur bei einem Hersteller von Schleifmittel angestellt, hatte er jedoch eigene Ideen und Ziele. Das war die Geburtsstunde von Indasa. „Wir haben als kleines Unternehmen angefangen“, erinnert er sich zurück, „und es war nicht leicht in den Markt einzutreten, denn es gab einige andere Big Player in dem Bereich.“ Wie es trotzdem geklappt hat? Benjamin Santos verweist auf seine bis heute bestehenden Grundsätze: „Exportmöglichkeiten sichern, den Automotive-Bereich als Nische nutzen, hohe Qualität anbieten, schlankes Portfolio und die Marke global über ein ansprechendes Logo repräsentieren.“
Mehr Engagement in Deutschland
„In Deutschland steht ganz klar Automotive Aftersales im Mittelpunkt“, betont Andrew M. Tindall. Jedoch lässt das Unternehmen auch andere Branchen nicht außer Acht. Rund um den Globus exportiert Indasa Schleifmittel für den Schiffs- und Holzbau sowie Ausbausektor.
Vertriebsleiter François Finet betont, dass Indasa sein Engagement speziell in Deutschland künftig noch stärker ausbauen werde. „Wir wollen den Markt weiter erschließen, die Marke stärken und den Betrieben die Produkte näher bringen. Das Potenzial in Deutschland ist noch sehr groß.“ Wichtige Bestandteile dieser Offensive sind neben den Produkten guter Service und interne Schulungen. Bisher werden Mitarbeiter deutscher Betriebe noch in Aveiro trainiert. François Finet ist aber zuversichtlich, dass außer den Standorten in Portugal, UK, Polen und den USA auch Deutschland bald ein Schulungscenter erhält. Vielleicht können wir uns also im nächsten Jahr auch auf eine eigene Academy der Marke mit dem Nashorn freuen.“ eb ■
Starke Marke, starkes Logo
Was das Nashorn mit Schleifmittel zu tun hat? Auf den ersten Blick ist diese Verbindung vielleicht noch nicht zu erkennen, sicherlich aber zu fühlen. So ein Schleifpapier erinnert nämlich stark an die raue Nashornhaut. „In den 70er-Jahren waren Logos mit Tieren sehr beliebt“, erklärt Andrew Tindall. „Das Nashorn war ideal, da es für Stärke und Robustheit steht – etwas, das auch Indasa mit seinen Produkten darstellen wollte. „Wir identifizieren uns mit dem Nashorn“, lacht Tindall, „und auch unsere Kunden haben darüber eine positive Assoziation zu der Marke.“