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Schadendienstleister

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Schadendienstleister

Innovation Group baut das Geschäft mit Werkstätten weiter aus

Christian Simmert

Schritt für Schritt hat Innovation Group seine Geschäftsfelder erweitert. Gestartet vor mehr als zehn Jahren als reiner Schadenvermittler, liefern die Stuttgarter heute Originalersatzteile, vermitteln Mietwagen und organisieren über die Tochter Nobilas die Schadenabwicklung für Flotten und Leasing. In Zukunft will sich Innovation Group noch stärker als Dienstleister für Werkstätten etablieren.
„Der Reparaturmarkt wird sich weiter stark verändern“, begründet Thomas Kettner, Innovation Group Vorstandsmitglied, den Wandel. „Darauf stellen wir uns ein, deshalb werden wir die Unterstützung der Reparaturbetriebe ausbauen, damit sie weiter leistungsstark und serviceorientiert arbeiten.“ Im Mittelpunkt steht die Optimierung der Verwaltungs- und Abwicklungsprozesse: von der Auftragsorganisation über Kalkulation und Ersatzteilbeschaffung bis hin zur Mobilität – das Ziel ist, die Werkstatt von Bürokratie zu befreien. Der Grund: So kann sich der Reparaturbetrieb auf seine Kernkompetenz, die fachgerechte Unfallinstandsetzung und den Kundenservice, konzentrieren.
Neue Lösungen
Nach Einschätzung von Thomas Kettner wird in den kommenden Jahren vor allem der unproduktive Verwaltungsaufwand in den Betrieben steigen. „Schon heute gibt es bei der Abwicklung von Versicherungsschäden eine Vielzahl von verschiedenen Vorgaben, das bindet viel Arbeitskraft in der Werkstatt.“ Unterschiedliche Nebenleistungen oder das Prozedere der Reparaturfreigabe, aber auch Tarifvorgaben wie Werkstattbindung oder Selbstbehalt – der wachsende Wettbewerb bei den Assekuranzen sorgt dafür, dass sich die zu erbringende Leistung durch die Werkstatt immer komplexer wird. Innovation Group will hier in Zukunft alle Reparaturinformationen für den jeweiligen Versicherungsfall aus einer Hand zur Verfügung stellen. „Das beschleunigt die Abwicklung und senkt die Fehlerquote“, heißt es in Stuttgart.
Auch bei der Liquiditätssicherung will der Schadenmanager künftig Unterstützung anbieten. „Eine schnellere Zahlung ist unser Ziel“, bekräftigt Thomas Kettner. Das Motiv: die Betriebe sollen liquide bleiben und ihr Ausfallrisiko minimieren. Selbstlos ist Innovation Group dabei natürlich nicht, der Service wird Gebühren kosten.
Warum setzt man auf diese neue Strategie? „Wir wollen, dass die Werkstatt ihre gesamten Prozesse optimiert, also die komplette Schadenabwicklung. Erst dann arbeitet der Reparaturbetrieb wirklich effizient und rentabel.“ Damit meinen die Stuttgarter sowohl die Schnittstelle zur Versicherungen und Flotten als auch die Optimierung innerbetrieblicher Abläufe. Hier soll es künftig durch Innovation Group individuelle Beratung geben, die die Werkstätten dabei unterstützt. Anhand von Kennzahlen kann der Betrieb eine Standortbestimmung vornehmen, und ganz nebenbei werden Optimierungspotentiale aufgezeigt.
Offen für Veränderung
Die Betriebe reagieren mit Offenheit auf den Wandel vom Schadenmanager zum Dienstleister. Schon Anfang des Jahres stellte Innovation Group bei einem Werkstattmeeting in Stuttgart seine Pläne vor. „Die Reaktionen waren positiv“, bestätigt Thomas Kettner. Auch im Interview mit dem Lackiererblatt zeigt sich Betriebsinhaber Anthony Mc Murray aus Hamburg gelassen: „Alles, was uns im Unfallreparaturgeschäft unterstützt und den Betrieb positiv weiter entwickelt, werden wir nutzen.“ Wie pragmatisch die Betriebe mit den Serviceangeboten aus Stuttgart umgehen, zeigt auch der seit drei Jahren im Markt etablierte Innovation Group Ersatzteilservice. Hier verzeichnen die Stuttgarter zuletzt einen Anstieg des Bestellvolumens um 170 Prozent. Darunter auch Betriebe, die nicht im Werkstattnetz vertreten sind und so von gelenkten Schäden auch nicht profitieren.

Milan & Mc Murray GmbH
Standort: Hamburg
Werkstattsystem: IDENTICA
Mitarbeiter: 37
Leistung: Lackierung, Karosserie und Mechanik
Volumen: 20 bis 25 Durchgänge täglich

„Fit für die Zukunft“

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Anthony Mc Murray sieht in den Plänen von Innovation Group Chancen für Betriebe
Herr McMurray, wie wird sich die Steuerung von Unfallschäden aus Ihrer Sicht weiter entwickeln?
Schon heute ist das Geschäft mit Autohäusern rückläufig. Das liegt zum einen an der aktuellen wirtschaftlichen Lage, zum anderen aber auch daran, dass sich die Autohäuser nun verstärkt auf die Unfallreparatur konzentrieren. Gleichzeitig greifen immer mehr Versicherungen und Flotten in die Schadenabwicklung ein. Dieser Trend wird sich in Zukunft weiter fortsetzen.
Wie groß ist der Anteil an gelenkten Schäden in Ihrem Betrieb?
Wir arbeiten mit Flotten und Leasinggesellschaften, aber auch mit Schadensteuerern wie Innovation Group und Versicherern zusammen. Das Auftragsvolumen dieser Schäden liegt bei knapp 70 Prozent.
Wie steht es da mit Ihrer Unabhängigkeit?
Wir sehen im Umsatz mit der Schadensteuerung Potential für unsere Geschäftsentwicklung. Innerhalb dieser Kundengruppe haben wir uns breit aufgestellt. Das gibt Sicherheit. Betriebe, die leistungsstark, flexibel und serviceorientiert sind, werden auch in Zukunft erfolgreich sein. Allerdings muss man eben auch die Chancen sehen und nutzen.
Sehen Sie in den Plänen von Innovation Group Chancen für Betriebe?
Ich denke schon. Ein Beispiel: Wir haben mit dem Ersatzteilservice von Innovation Group gute Erfahrung gemacht. Qualität und vor allem der Service stimmen. Außerdem können wir mit einer Marge von 20 Prozent gut rechnen. So sehen Chancen aus.
Würden Sie sich denn von einem Schadenmanager beraten lassen?
Alles, was uns im Unfallreparaturgeschäft unterstützt und den Betrieb positiv weiter entwickelt, werden wir nutzen. Als IDENTICA Betrieb kennen wir die Beratung von externen Dienstleistern. Die Sicht von Außen schärft den Blick für die Optimierung der Prozesse. Mit der Einhaltung von Standards haben wir unseren Service deutlich verbessert. Klar, die Veränderung ist oft unbequem und erfordert neues Denken. Aber der Aufwand lohnt sich, denn nur so wird der Betrieb fit für die Zukunft. Außerdem meine ich, dass ein Gespräch über Werkstattprozesse für beide Seiten interessant ist.
Innovation Group verspricht künftig mehr Liquidität und weniger Bürokratie.
Wir arbeiten bereits mit einem Inkasso-Unternehmen zusammen. Denn die Zahlungsmoral ist schlechter geworden, und die Außenstände sind hoch. Dadurch finanzieren wir einen erheblichen Anteil der Reparaturen vor. Eine schnellere Zahlung würde hier deutlich entlasten. Dies gilt auch für den Aufwand bei der Regulierung mit den Versicherern, der in den letzten Jahren sehr zugenommen hat.
Vielen Dank für das Gespräch!

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