Es ist 9:30 Uhr. Gerhard Hacker macht sich bereit für seinen morgendlichen Rundgang. In seinem Karosserie- und Lackierbetrieb, der Gerhard Hacker GmbH in Geesthacht, begrüßt er alle Mitarbeiter persönlich. „Das mache ich jeden Tag so“, erklärt Hacker. Beginnend im Empfang über die Annahme bis in die Werkstatt läuft er los, schüttelt Hände, bedankt sich und wünscht einen schönen Arbeitstag. Das ist es, was neben technischem und digitalem Fortschritt in seinem Betrieb großgeschrieben wird: Wertschätzung.
Der Mensch im Mittelpunkt
Regelmäßig veranlasst Hacker Teammeetings in der Werkstatthalle, klärt die Mitarbeiter auf, wer als Praktikant in der kommenden Zeit erwartet wird oder was es Neues im Betrieb gibt. Den digitalen Fortschritt hält Hacker für wichtig, aber das menschliche Miteinander möchte er nicht aus den Augen verlieren: „Informationen von der Geschäftsleitung vis-à-vis an die Mitarbeiter zu bringen, ist für mich unverzichtbar.“ Hacker ist überzeugt, dass es ohne ein gutes Team nicht funktioniert: „Gute Fachkräfte muss man gewinnen, halten und motivieren.“ Dafür bietet er Praktika und Schnuppertage für Interessierte an und geht aktiv auf Schulen und Berufsmessen.
Vom Praktikum bis zur Lehre
Fahrzeuglackiererin Lina Adamcyk arbeitet seit einigen Jahren bei der Gerhard Hacker GmbH: „Durch ein Praktikum kam ich zu meiner Ausbildung. Ich fand es toll, sofort mit anpacken zu dürfen und dass der Betrieb super familiär ist.“ Das bemerkt auch Arian Imort. Er ist Karosseriebaugeselle und bestätigt: „Ganz egal wie stressig der Alltag ist, hier herrscht immer gute Laune.“
Buntes Team, bunter Auftragsmix
Hacker führt den Betrieb in der zweiten Generation. Über 40 Mitarbeiter arbeiten die Aufträge ab. Der Kundenstamm besteht aus Autohäusern (Mercedes und BMW), Privatkunden und Versicherungen. Die Hacker GmbH ist ein m.o.r.e-Betrieb. Lack- und Karosseriearbeiten, aber auch Fahrzeugpflege bietet Hacker den Kunden an. „Hier gibt es das Rundum-Paket in der Unfallreparatur“, bestätigt er.
Zufrieden dank gutem Service
Seine Lackieranlage, eine Kombikabine mit Kabinen rechts und links und in der Mitte einem Doppelofen mit seitlichem Querverschub, betreibt er mittlerweile auf 40 Grad. „Wir haben da ein wenig rumprobiert und können nun eine Menge Energie sparen“, berichtet Hacker. Die entsprechenden Lacke seines Herstellers Sikkens werden auf diese Art energiesparend eingesetzt. „Sikkens liefert uns eine Top-Beratung. Die Anwendungstechniker sind sehr kompetent. Sie kamen mehrfach vorbei, fragten nach, wo sie unterstützen können und ob jeder mit dem Material gut zurechtkommt.“
Arbeiten mit Struktur und System
Vor einigen Jahren war Gerhard Hacker im Bootcamp von Sikkens in den USA. Dort durfte er Betriebe besuchen, die nach bestimmten Ordnungsstrukturen arbeiten. Das System nennt sich PCE (Process Centered Environment), prozessorientierte Arbeitsplätze. „Wir haben sofort versucht, das zu übernehmen, um die Arbeitsstruktur zu vereinfachen und zu systematisieren“, erzählt Hacker.
Von A bis Z geschult
In der Werkstatt macht jeder alle Tätigkeiten rund ums Auto von A bis Z: „Jeder im Team kann das Fahrzeug von der Vorbereitung bis zum Finish selbst fertigstellen“, erklärt Hacker. Fünf Lackierergesellen wechseln bei der Lackierarbeit in der Kabine durch. Dass alle Mitarbeiter gut geschult sind, ist Hacker besonders wichtig: „Bei uns muss jeder lackieren können. Ich hätte gerne einen kompletten Karosseriebauer und einen kompletten Lackierer, wenn ich ausbilde. Es nützt weniger, wenn jemand ausschließlich vorarbeiten kann.“ Werkstattleiter Sherif Zan ist eine große Stütze für Gerhard Hacker: „Mit meinem Werkstattleiter packe ich jeden Tag neue Herausforderungen an. Ich bin dankbar, mich so auf ihn verlassen zu können.“ am ■