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Nutzen und Aufwand

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Nutzen und Aufwand

Bei der BVdP Netzwerkstatt steht die digitale Schadenwelt im Mittelpunkt

Ende Februar diskutierten mehr als 350 Teilnehmer bei der Netzwerkstatt des BVdP in Kassel die fortschreitende Digitalisierung in der Unfallschadenregulierung. „In diesem Jahr haben wir in Kassel die bisher besucherstärkste Netzwerkstatt organisiert“, erklärte BVdP-Geschäftsführer Robert Paintinger. „Wir spüren, dass mit der immer rasanteren Entwicklung im Schadenmanagement auch das Bedürfnis nach persönlichem Meinungsaustausch wächst. Die Netzwerkstatt ist das ideale Forum, um Kontakte zu knüpfen und auszubauen – und zwar für alle am Schadenprozess beteiligten Parteien.“

Ein Schwerpunkt des BVdP-Treffens in diesem Jahr: die Digitalisierung der Schadenwelt. „Digitale Lösungen müssen allen an der Schadenregulierung beteiligten Gruppen einen Nutzen bringen, Kosten insgesamt senken und Prozesse für alle vereinfachen“, diese Position vertrat Reinhard Beyer, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes während des Podiumstalks in Kassel. Er kritisierte: „Dies ist jedoch heute nicht der Fall. Gerade der Aufwand für Partnerwerkstätten, mit den verschiedenen Systemen zu arbeiten, steigt.“
Während des Podiumstalks diskutierten Erik Jahn (Leiter Sales & Customer Service Audatex), Jens Nietzschmann (Geschäftsführer DAT), Jörg Breuer (Vertriebsleiter Control Expert) mit Thomas Geck (Leiter Schaden/Prozessmanagement HUK-COBURG) sowie Steffen Struwe (Vorstand Innovation Group) über Status Quo und Zukunft der digitalen Schadenwelt. Deutlich wurde dabei, dass gerade die verschiedenen Schadendienstleister jeweils ihre Form der elektronischen Kommunikation weiter forcieren werden. „Wenn es einheitliche Standards geben sollte, ist das Aufgabe der Versicherungswirtschaft, diese zu definieren“, hieß es im Talk. Thomas Geck stellte während der Netzwerkstatt klar: „Bei der Entwicklung der Systeme ist es entscheidend, sich in die Welt des Partners hineinzudenken und die Prozesse so abzubilden, dass ein hoher Nutzwert für alle Beteiligten entsteht. Genau das haben wir mit unseren Prozessen der elektronischen Kommunikation für unsere Partnerwerkstätten abgebildet.“ Der Coburger Versicherer sieht sich selbst als Benchmark in der Branche. Über die digitale Auftragsbearbeitung bei der HUK-COBURG laufen elektronische Beauftragungen, Kalkulation und Rechnungslegung, die über die GDV-Schnittstelle und Audanet abwickelt werden.
Erik Jahn kündigte für Audatex die Weiterentwicklung von Audanet mit einem neuen Webstandard an. „Wir werden eine elektronische Schadenakte bieten, an der jeder Prozessbeteiligte arbeiten kann. Das wird die Abläufe in der Schadenregulierung deutlich erleichtern.“ Bereits vor einem Jahr startete Innovation Group mit dem webbasierten Auftragsportal „SOOM“. Vorstand Steffen Struwe stellte bei der Netzwerkstatt die Strategie des Schadensteuerers aus Stuttgart vor. „In drei bis vier Jahren wird unser System komplett im Hintergrund laufen. Die Werkstatt wird dann über das jeweilige Dealer-Management-System ihre Daten eintragen.“ Heute sei ein Versicherer an „SOOM“ angeschlossen, weitere kämen in den nächsten Jahren hinzu.
Konzentration aufs Wesentliche
Kontrovers diskutiert wurde die neue App „Easy-Claim“, die ControlExpert zurzeit mit vier Versicherern testet. „Wir wollen den Prozess der fiktiven Abrechnung vereinfachen, indem der Autofahrer eine App des Versicherers nutzt, um Schadenbilder zu übermitteln“, erklärte Jörg Breuer. ControlExpert erstelle dann eine Kalkulation, auf deren Basis der Versicherungsnehmer so innerhalb von zwei Stunden einen Geldbetrag angeboten bekäme. Die App wurde von vielen Seiten kritisiert. Jens Nietzschmann (DAT) bezeichnete diesen Weg als Sackgasse. Die DAT setze hingegen auf die Weiterentwicklung der Plattform „MyClaim“. „Wir brauchen intelligente Schadennetze, die alle Prozessbeteiligten miteinander verbinden, und keine Einzellösungen, die digitale Schadenwelt noch komplexer werden lassen.“
Darauf zielt auch der BVdP ab: „Wir diskutieren immer stärker über Prozesse, die vielleicht so gar nicht sinnvoll sind“, kommentierte Geschäftsführer Robert Paintinger die Diskussion. „Einiges wird heute durch die digitale Evolution viel komplizierter als es früher war. Wir müssen uns auf die wesentlichen Prozessschritte in der Unfallschadenregulierung konzentrieren, damit es für alle Beteiligten einen echten Nutzen und tatsächliche Kostenvorteile gibt.“

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