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Herausforderung„Big Data“

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Herausforderung„Big Data“

Herausforderung„Big Data“
K+L-Betriebe und Lackhersteller werden in unterschiedlichsten Bereichen mit dem Thema Digitalisierung konfrontiert. Doch die Veränderungen bieten auch Chancen …

Thomas Weppner ist seit Januar 2019 Vetriebsleiter bei Cromax Deutschland. Wir sprachen mit ihm über Herausforderungen und Veränderungen, die im Zuge der Digitalisierung auf Karosserie- und Lackierbetriebe ebenso wie auf Lackhersteller zukommen.

Herr Weppner, die Digitalisierung hat die K+L-Branche voll erfasst – inwieweit sind die K+L-Betriebe dafür
gerüstet? Wo gibt es Nachholbedarf?

Ich kenne ja nicht alle Betriebe in Deutschland, aber die Lackiererbranche ist aufgrund des schon immer
intensiven Informationsaustauschs zwischen Verarbeitern und Lackherstellern einerseits und Betrieben und Versicherungen andererseits schon länger „digitaler“ als manch anderes Handwerk. Und von unseren Cromax-Kunden weiß ich, dass sie vielfach sehr gut aufgestellt sind. Natürlich ist manchmal noch etwas Überzeugungsarbeit notwendig, doch das Interesse und eine gewisse Offenheit sind da.

Wo sehen Sie für die Betriebe die größten Herausforderungen?

Die liegen häufig in der Infrastruktur. Viele Services, die wir Lackhersteller heute anbieten, setzen ein stabiles, flächendeckendes WLAN-Netz voraus. Da tun wir uns in Deutschland leider immer noch schwer und andere Länder sind hier viel weiter als wir.

Eine generelle Herausforderung ist „Big Data“. Ich brauche bereits jetzt und in der Zukunft noch stärker extrem viele Reparaturdaten, insbesondere die Original-Herstellerdaten. Hier muss ein sicherer und preislich erschwinglicher Zugang sichergestellt sein.

Welche Konsequenzen haben Fahrer-assistenzsysteme und Autonomes Fahren auf K+L-Reparatur?

Konsequenzen hört sich immer etwas negativ an, warum nennen wir es nicht einfach Chancen? Die Zahlen im
Unfallschadenmanagement zeigen einen Anstieg an kleineren K+L-Schäden. Ich denke, die Betriebe müssen einfach die Veränderungen annehmen und als Chance sehen. Dazu gehört auch, sich auf neue Herausforderungen, Technologien, Produkte und Reparaturmethoden einzulassen und neue Geschäftsfelder ins Unternehmen zu implementieren.

Welche Veränderungen werden sich durch die Digitalisierung im Verhältnis zwischen Werkstatt und Versicherung ergeben?

Auch hier hat sich gezeigt, dass die Betriebe, speziell solche, die intensiv in der Schadenssteuerung engagiert sind, in Technik, aber auch Manpower investieren müssen. Das gehört auch zu den Veränderungen, die wir in unserer Branche erleben. Die Schadenssteuerung ist nicht mehr aufzuhalten, und ich kenne viele Beispiele, wo das extrem gut funktioniert. Ich kenne aber auch viele negative Beispiele. Wenn der Mehraufwand in Sachen Kommunikation am Ende nur zu Lasten der K+L- Betriebe gehe, dann stehe ich auf
deren Seite. Die heutigen Anforderungen an professionelle Reparaturen sind unglaublich groß und werden weiter steigen. Betriebe brauchen top ausgebildete Mitarbeiter und teures Equipment – und das alles muss auch
jemand bezahlen.

Wie steht es um die Außendarstellung der Betriebe: Die Website ist aktuell und künftig noch stärker Visitenkarte und Hauptanlaufstelle für Kunden. Wie gut sind die Betriebe dafür gerüstet? Welche Unterstützung können Sie bieten?

Hier treffen Sie gleich mehrere meiner Lieblingspunkte: Kundenkontakt, Kundennähe, Kundenbindung. Ich denke, zu jedem qualitativ denkenden K+L-Betrieb gehören heute nicht nur perfekt abgestimmte Produkte und effiziente Prozesse. Auch das Erscheinungsbild von außen und innen muss stimmen. Dazu gehört die Website, aber auch Kleidung mit dem Firmen-
logo und dem Namen der Mitarbeiters. Hier gibt es unendlich viele Möglichkeiten – und Baustellen.

Die junge Generation ist heute zum Beispiel mit dem Handy aufgewachsen. Sie können mit dem Smartphone einkaufen und bezahlen – oder auch eine Versicherung abschließen. Warum also nicht eine App für den K+L-Betrieb entwickeln, um Termine zu vereinbaren, Neuigkeiten zu kommunizieren, Angebote zu machen … Heute muss der K+L-Betrieb nah am Endkunden sein, so wie wir als Hersteller nah an unseren Kunden sein müssen. Nur so können wir die Veränderungen in unserem Markt gemeinsam umsetzen.

Thema Farbtonfindung: Wie weit sind Sie hier auf dem Weg zum komplett
digitalen Prozess?

Hier sind wir führend im Refinish Markt und arbeiten am Thema „100 % Digital mit Cromax“. Nehmen wir nur die High-End-Variante von ChromaConnect. Dieses bietet heute Karosserie- und Lackierfachbetrieben die Freiheit und Flexibilität drahtloser, digitaler Abläufe für alle Prozesse, von der Farbtonfindung bis hin zur Mischung des Farbtons.

Welche Bedeutung hat für Sie in dem Zusammenhang ein Instrument wie die Daisy Wheel?

Eine große, denn das Mischen ist der letzte menschliche Faktor, den ich im Farbtonprozess noch habe. Hier passieren nach wie vor die meisten Fehler und hier liegt das größte Optimierungspotenzial. Da hilft ein Tool wie die Daisy Wheel unglaublich und steigert die Produktivität des K+L-Betriebs.

Welche Ihrer Services als Lackhersteller sind von der Digitalisierung betroffen? Oder können optimiert werden?

Wir bieten hier inzwischen sehr viel für unsere Kunden an – vom digitalen
Bestell- und Rechnungswesen über unser Cromax Webshop bis hin zur
digitalen Lagerverwaltung Cromastore für die Optimierung der Lagerbestände mit dem Barcode Scanner. Wichtig ist, dass die Kunden die Angebote als Vorteil erkennen – und die Rahmenbedingungen, siehe WLAN, stimmen.

Herr Weppner, vielen Dank für das Gespräch.

mr■


„Viele Services, die wir Lackhersteller heute anbieten, setzen ein stabiles, flächendeckendes WLAN-Netz voraus“



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