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Erfolgsfaktoren für Lackierbetriebe

Unser Betriebe des Monats: Was sind die Erfolgsfaktoren?
Mutig, menschlich, innovationsbereit

Was sind heute Erfolgsfaktoren für Lackierbetriebe? Und wie stellt man sich für die Zukunft sicher auf? Ein Blick auf unsere „Betriebe des Monats“ gibt Aufschluss.

Erfolgsfaktoren für Lackierbetriebe: Wie muss ein Lackier- und Karosseriebetrieb aufgestellt sein, um nicht nur den Anforderungen der Gegenwart zu genügen, sondern auch der Zukunft optimistisch entgegensehen zu können? Eine pauschale Antwort gibt es da nicht, unsere Betriebe des Monats zeigen allerdings, dass es schon ein paar Gemeinsamkeiten und Erfolgsfaktoren gibt. Zum Beispiel die Offenheit gegenüber neuen Technologien und digitalen Lösungen für die Werkstattprozesse. Aber auch eine klare Vorstellung vom „Geschäftsmodell“, vom Auftragsmix und vom Kundenspektrum, das sie bedienen möchten – und darauf ausgerichtete Prozesse. Ein weiterer Erfolgsfaktor lässt sich schwer fassen, aber vor Ort spüren.

Guter Umgang, gute Stimmung

Wo immer wir bei unseren Drehs Station gemacht haben, herrschte „gute Stimmung“, nicht nur im Büro des Chefs, sondern im kompletten Betrieb. Völlig selbstverständlich waren Mitarbeiter/-innen oder Auszubildende bereit, uns in die Kamera zu sagen, was sie an der Arbeit in ihrer Firma schätzen. Dass das Finden und Halten von gutem Personal und ein wertschätzender Umgang echte Erfolgsfaktoren sind – in unseren Betrieben des Monats ist diese Botschaft angekommen.

Langfristige Beziehungen

Was sie ebenfalls gemeinsam haben, ist nicht zuletzt eine konstruktive, spürbar von Vertrauen geprägte Beziehung zu ihren Lieferanten und Partnern in der Branche – vom Lacklieferanten über den Lackieranlagenhersteller bis zum Werkstattnetzwerk. Diese Partner haben wir gebeten, uns auch aus ihrer jeweiligen Sicht zu schildern, was für sie einen modernen, gut aufgestellten, zukunftsgerichteten Karosserie- und Lackierbetrieb ausmacht – hier sind ihre Antworten.


„Mut,die Zukunft zu gestalten“

Interview mit Frank Forst, Business Director Direct Sales Spies Hecker, Standox und Cromax – Germany

Herr Forst, die Reparaturwelt ist komplex – Sie kennen die Branche sowohl von der technischen als auch von der betriebswirtschaftlichen Seite her: Was sind heute Erfolgsfaktoren? Woran entscheidet sich aus Ihrer Sicht, ob ein K&L-Betrieb zukunftssicher aufgestellt ist?

Frank Forst: Niemand kann in die Zukunft schauen. Ein ganz entscheidender Erfolgsfaktor ist gerade deshalb der Mut und der Wille, die Zukunft zu gestalten. Und zu sagen: Ja, wir kriegen das hin. Bei der eisi GmbH sieht man beispielhaft, dass das Vertrauen in das eigene Konzept und in das eigene Können, verbunden mit dem Mut, sich exakt so aufzustellen, wie man es für richtig hält, am Ende belohnt wird.

Ist es auch mutig, wie die eisi GmbH auf Schadensteuerung komplett zu verzichten?

Frank Forst: Da gibt es aus meiner Sicht kein Richtig und kein Falsch. Es ist jedenfalls wichtig, sich zu dem Thema klar zu positionieren und dann seine Strategie auch konsequent zu leben. Wenn ich als Unternehmen ganz neu starte, komme ich um die Steuerung eventuell nicht herum. Wenn ich aber einen fest verwurzelten Betrieb mit einer langen Tradition habe und dazu noch wie „eisi“ Kontinuität mit Innovation verbinde, ist das ein toller Weg.

Stichwort Kontinuität: Ist das auch ein Erfolgsfaktor, wenn es um Lieferantenbeziehungen geht?

Frank Forst: Absolut. Es zahlt sich aus, bei Ausrüstung und Material nicht mal hier, mal dort zuzuschlagen, wo es gerade am günstigsten ist, sondern möglichst vieles möglichst lange aus möglichst wenigen Quellen zu beziehen. So habe ich Ansprechpartner, die meine Historie und meine Bedürfnisse kennen und die mir schnell und unkompliziert helfen – das ist heute wichtiger denn je. Natürlich gilt dies auch beim Thema Lack. Wir sind stolz darauf, bei einem Unternehmen wie der eisi GmbH, wo sich sehr vieles sehr stark verändert hat, als Lieferant zu den Konstanten zu gehören. mr ■

 


 
 
 

Nachhaltigkeit durch Effizienz: Erfolgsfaktoren für Lackierbetriebe

Interview mit Jochen Kleemann, Geschäftsführer PPG Deutschland Sales & Services GmbH

Herr Kleemann, unsere „Betriebe des Monats repräsentieren, was ihre Größe oder ihre strategische Ausrichtung angeht, ein sehr breites Spektrum. Lässt sich aus Ihrer Sicht dennoch generell sagen, was heute einen erfolgreichen, zukunftssicher aufgestellten Lackier- und Karosseriebetrieb ausmacht?

Jochen Kleemann: In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit zu einem entscheidenden Faktor für den geschäftlichen Erfolg wird, rücken auch Karosserie- und Lackierbetriebe vermehrt in den Fokus einer umweltbewussten Transformation. Nachhaltige Ausrichtung bedeutet aber nicht, zum Schutz der Umwelt höhere Kosten oder geringere Effizienz in Kauf zu nehmen. Im Gegenteil – für die Zukunft gut aufgestellte Betriebe verstehen, dass eine Minimierung der Umweltbelastung mit einer Steigerung der Effizienz einhergeht.

Was trägt zu dieser Effizienz bei?

Jochen Kleemann: Ich würde hier in erster Linie energieeffiziente Produkte nennen, lufttrocknende Technologien wie unseren Air Dry Primer oder entsprechende Klarlacke. Gefragt ist heute auch ein verantwortungsbewusster Umgang mit Energie. Jeder kann bereits durch sein eigenes Nutzerverhalten einen Beitrag dazu leisten. Ebenso wichtig ist aber auch die Investition in digitale Tools. Die digitale Farbtonfindung, unser automatisierter Mischprozess mit der MoonWalk, unser Werkstattmanagement-System ProcessManager oder unser easyStore-Lagermanagement – all diese Tools sorgen greifbar für effiziente Prozesse, gleichzeitig verkleinern sie auf vielfältige Art den CO2-Fußabdruck eines Unternehmens.

Wie tun sie das?

Jochen Kleemann: Sie ermöglichen es zum Beispiel Material einzusparen, Fahrten und Transporte zu reduzieren, Kabinenzeiten zu minimieren und den Ressourceneinsatz zu optimieren.

Wie steht es um die Ressource Mitarbeiter: Wird die auch in der Karosserie- und Lackierbranche zum entscheidenden Erfolgsfaktor?

Jochen Kleemann: Sie ist es bereits, und auch der Wandel zum nachhaltigen Unternehmen beginnt bei den Menschen. Unternehmen, die sich um die kontinuierliche Weiterbildung ihrer Mitarbeiter kümmern, schaffen nicht nur ein kompetentes Team, sondern auch eine nachhaltige Unternehmenskultur. Als Lackhersteller sehen wir daher eine ganz wichtige Aufgabe darin, mit Schulungen zu umweltfreundlichen Lackiertechniken und Sicherheitsstandards beizutragen, dass die Belegschaft den Wandel aktiv mitgestalten kann. ■


Der Mensch im Mittelpunkt

Interview mit Stefan Oesterling, Business Development
Manager AkzoNobel, und Marcus Schock, Key Account Manager AkzoNobel

Herr Oesterling, Herr Schock, was sind für Sie wichtige Aspekte zur Zukunftssicherung eines Betriebs?

Stefan Oesterling: Besondere Aufmerksamkeit sollte den Mitarbeiter*innen gelten. Gerhard Hacker von der Hacker GmbH in Geesthacht stellt sie konsequent in den Mittelpunkt. Neben umfangreichen Förder- und Weiterbildungsmaßnahmen setzt er auf ihre Teilhabe am Betriebsgeschehen. Ihm ist der enge Austausch und Kontakt mit seinen Mitarbeiter*innen sehr wichtig. Daher begegnet er ihnen auf Augenhöhe, kümmert sich um deren Belange, beruflich wie privat, und reflektiert mit ihnen in monatlichen Gesprächen, wo der Betrieb steht. Das schafft nicht nur Transparenz, sondern auch ein großes Stück Vertrauen und Zusammengehörigkeitsgefühl gepaart mit hoher Leistungsbereitschaft. Flankierend dazu engagiert sich Gerhard Hacker stark im Ausbildungswesen. Insgesamt ein sehr gutes Beispiel für gelungene Mitarbeiterführung und -rekrutierung.

Gibt es weitere Erfolgsfaktoren, die Sie als wichtig erachten?

Marcus Schock: Es ist wichtig Zukunftsthemen zu entdecken, trotz steigender und wechselhafter Anforderungen einen kühlen Kopf zu bewahren und stets zum Umdenken bereit zu sein. Sei es die Prozessoptimierung, der Einsatz energieeffizienter und ressourcenschonender Produkte oder Technologien – es sollte vor jedem Handeln sorgfältig geprüft werden, welche Maßnahmen effektiv Energiekosten senken, Klimawerte verbessern und den Betrieb nach vorne bringen. Auch hier beweist Gerhard Hacker vorausschauendes Handeln. ■


„Sich mit Partnern weiterentwickeln“

Statement von Roy de Lange, Geschäftsführer Fix Auto Deutschland

„Ein ausgezeichneter und für die Zukunft aufgestellter Betrieb zeichnet sich dadurch aus, dass er kontinuierlich bereit ist, an sich zu arbeiten, sich zu verändern und sich – falls sinnvoll – mit Partnern weiterzuentwickeln. Und zwar dann, wenn es ihm gut geht, vorausschauend und mit Augenmaß. Wie Stefan Reich und Tobias Guder von Fix Auto Cottbus, Betrieb des Monats Mai. Die beiden waren mit Wintec als Franchisegeber bereits gut aufgestellt und wollten schließlich auch im Unfallreparaturgeschäft und der Schadensteuerung gezielt weiter wachsen. Mit Fix Auto haben sie sich dabei einen Partner ins Boot geholt, der sie auf allen Ebenen tatkräftig aus dem Hintergrund unterstützt – beim Wachstum mit großen Schadensteuerern genauso wie bei der Optimierung der internen Prozesse, um die entsprechenden Strukturen für dieses Wachstum zu schaffen, oder im lokalen Vertrieb bei der gezielten Ansprache von lokalen Versicherungsagenturen. Die beiden gehen mutig neue Wege und schließen die Augen nicht vor den sich ändernden Marktbedingungen. Stattdessen gestalten sie diese aktiv mit.“


Präzise planen, Partner einbeziehen

Statement von Marco Riatti, Vertriebsleiter D-A-CH OMIA

Wie gut und zukunftssicher ein Betrieb aufgestellt ist, zeigt sich sich bei
richtungsweisenden Entscheidungen wie dem Neubau eines Betriebes.
Hier gilt es, sich von Anfang an mit allen beteiligten Partnern auszutauschen, um die Idee eines neuen Betriebes Realität werden zu lassen. Hierbei ist neben der Auswahl der Zulieferer vor allem die Werkstattplanung entscheidend. Dafür sind die richtigen Eingangswerte wichtig: Wie viele Fahrzeuge und welche Art von Fahrzeugen werden vorrangig behandelt? Welche Schäden sollen behoben werden? All dies definiert die benötigte Nutzfläche und die damit verbundenen Anlagen. Im Einklang damit sollte sich der Betrieb, bereits in der Planung, mit den Kosten jeder Reparatur befassen und seine Partner entsprechend auswählen. Mit diesen Elementen ist der Betrieb für die Zukunft gerüstet. Dies gilt auch für kleinere Betriebe wie im Falle unseres Betriebs des Monats CarDesign Christian Döpgen in Kottenheim, wo Planung und Umsetzung in einem engen Dialog erfolgten. Kleinere Betriebe haben nicht das Investitionsvolumen wie große K&L-Betriebe und einen höheren Kostendruck. Die Prozesse und Anlagen zu optimieren ist deswegen umso wichtiger. Bei OMIA begleiten wir den Kunden von Anfang an von der Planung bis zur Umsetzung. Einmal in Betrieb können wir den Kunden heute über unsere vernetzten Kabinen auch die Daten zur Kostenkontrolle und Optimierung zur Verfügung stellen.“


Interne Abläufe optimieren, neu Technologien implementieren

Statement von Nico Söhnlein, Business Developer
PDR.cloud

„Effiziente Prozesse, hochwertige Arbeit, kundenorientierte Dienstleistungen, Umweltbewusstsein und der geschickte Einsatz moderner Technologien – all dies sind Erfolgsfaktoren, die zukunftssicher aufgestellte Karosserie- und Lackierbetriebe wie isicar auszeichnen. Durch die Optimierung interner Abläufe und die Einführung fortschrittlicher Technologien kann ein Betrieb seine Effizienz steigern, die Qualität seiner Dienstleistungen verbessern und gleichzeitig umweltfreundliche Praktiken fördern. Eine ausgeprägte Kundenorientierung, transparente Kommunikation und ein professioneller Umgang mit Kundenanliegen sind ebenfalls von großer Bedeutung, um langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen und die Kundenzufriedenheit zu gewährleisten. Darüber hinaus ist eine stetige Anpassung an sich wandelnde Marktanforderungen und technologische Entwicklungen unerlässlich, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Softwarelösungen können dabei unterstützen, indem sie eine digitale Arbeitsumgebung schaffen, die eine reibungslose Auftragsverwaltung, automatisierte Abläufe und verbesserte Kommunikation mit Kunden ermöglicht. Durch die Implementierung solcher Technologien können Karosserie- und Lackierbetriebe ihre Betriebsabläufe optimieren und sich für eine erfolgreiche Zukunft positionieren, während sie gleichzeitig die Zufriedenheit ihrer Kunden erhöhen.“

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