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Ein Rückblick auf 90 Jahre DAT-Geschichte

DAT
„Automobiles Wissen  beginnt mit uns.“

Die Deutsche Automobil Treuhand wird 90. Ein Rückblick auf 90 Jahre DAT-Geschichte.

Die DAT ist gekommen, um zu bleiben. Was vor 90 Jahren mit einem besonderen Auftrag begann, hat sich bis heute zur neutralen Dateninstanz der automobilen Wirtschaft entwickelt. Wenn man von einem Menschenleben ausgeht, sind 90 Jahre ein langes Leben. Nicht viele Menschen erreichen dieses stolze Alter. Erst recht nicht viele Unternehmen. Und wenn doch, dann können sie in der Regel auf eine Vielzahl von Entwicklungen zurückblicken. So auch die DAT.

Im Unterschied zu einem Menschenleben geht es bei der DAT aber kontinuierlich weiter. Aufgrund ihrer über viele Jahrzehnte entwickelten Kernkompetenzen bei der Digitalisierung von Prozessen sowie in den Bereichen Markt- und Fahrzeugdaten scheint die aktuelle Zeit wie geschaffen dafür, dass es mit der DAT noch sehr lange erfolgreich weitergeht.

Nicht Eingeweihte kennen von der DAT häufig nur die Gebrauchtfahrzeugwerte, die Reparaturkostenkalkulation oder den DAT-Report. Deshalb haben wir anlässlich des 90. Geburtstags ein paar Fakten zusammengestellt, die dabei helfen sollen, die DAT als Instanz besser zu verstehen.

Aus der Not heraus gegründet

Die DAT wurde aus marktwirtschaftlicher Notwendigkeit heraus gegründet. Die Automobilbranche war Ende der 1920er-Jahre in ihrer noch jungen Existenz bedroht. Dies betraf sowohl die sehr viel größere Anzahl an Herstellern im Vergleich zu heute als auch die Automobilbetriebe. Sprichwörtlich zur Rettung der Automobilwirtschaft wurde von den damaligen Branchenverbänden die DAT gegründet. Klingt pathetisch, war aber so. Händler überboten sich gegenseitig mit Rabatten, nahmen Gebrauchtwagen überteuert in Zahlung. Hersteller hatten mit Überkapazitäten sowie den Nachwirkungen der Kriegswirtschaft und alle Beteiligten mit den Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise zu kämpfen. Alle Akteure waren sich einig: Eine Lösung musste her – mit Rahmenbedingungen, Regeln und validen Daten zur Marktanalyse. Gesammelt und zur Verfügung gestellt von einer neutralen Instanz. Das war die Geburtsstunde der DAT.

Von Anfang an Schiedsrichter

Die DAT war von Anbeginn und ist bis heute eine unparteiische Organisation, sie steht als Regulativ zwischen allen Akteuren der Autobranche. Ihre Gesellschafter waren damals wie heute der VDA, VDIK und ZDK bzw. deren Vorgängerorganisationen – also die Automobilindustrie und der Autohandel samt Werkstätten. Die Konstellation ihrer Gesellschafter und die davon ausgehende Interessenvielfalt garantieren, dass die DAT keinem Marktbeteiligten Vorteile einräumen könnte (zum Beispiel bei der Bewertung von Kraftfahrzeugen), ohne dadurch sofort den Protest der jeweils negativ betroffenen Gesellschafterpartei auszulösen. Hinzu kommt: Ein Beirat aus Verbraucherverbänden (ADAC, ACE, AvD etc.) überwacht das Handeln der DAT. Neutraler geht’s nicht.

Den Markt ordnen

Die DAT sortiert, normiert und strukturiert Daten. Seit 1931. Die Akteure der Autobranche haben sich verpflichtet, Herstellerdaten (Neuwagenpreise, Ausstattungsmerkmale, Ersatzteilpreise, Arbeitswerte etc.) und Händlerinformationen (Verkaufspreise von Gebrauchtwagen etc.) zu übermitteln. Diese werden konsolidiert, in einheitlichen Formaten strukturiert, mit eigenem Know-how angereichert und dem Markt wieder zur Verfügung gestellt. Das heißt: Jeder kann jede Information einsehen. Damit weiß beispielsweise ein Händler der Marke A, was der Gebrauchtwagen der Marke B wert ist und wie sich notwendige Reparaturaufwände auf den Preis der Inzahlungnahme auswirken. Die DAT „demokratisiert“ den Markt und schafft fairen Zugang zu ihren Daten für alle Marktteilnehmer.

Für Marktwirtschaft systemrelevant

Die DAT liefert der Automobil-, Finanz-, Sachverständigen- und Versicherungswirtschaft in Deutschland die notwendigen Markt- und Fahrzeugdaten. Also quasi den „Datenwerkzeugkasten“ für deren Tagesgeschäft und ist damit elementarer Bestandteil der Branche. Es ist daher kein Wunder, dass die DAT mit ihrem Produkt „SilverDAT“ als der führende Daten- und IT-Systemlieferant in der Automobilwirtschaft in Deutschland gilt. Inzwischen ist die DAT aber auch in 23 weiteren Märkten in Europa und in Asien erfolgreich.

Mehr über den Markt wissen

Wie tickt eigentlich der Autokäufer? Um nicht nur durch die Brille der Autoindustrie und des Handels zu blicken, hat sich die DAT bereits in den 1970ern mit der Sichtweise der Endverbraucher auf Autokauf und Werkstatt beschäftigt. Der DAT-Report als strategisches Werk war geboren. Diese umfangreiche Studie, die jährlich über 4.000 Endverbraucher nach ihren automobilen Befindlichkeiten und Stationen der Customer Journey befragt, hilft allen Akteuren der Branche, daraus ihre Schlüsse zu ziehen. So gilt der DAT-Report bis heute als das Standardwerk der Autobranche.

Die DAT ist uneigennützig

Die DAT gehört keinen „Heuschrecken“, sondern den drei Verbänden der Automobilbranche. Sie betreibt keine Gewinnmaximierung oder schröpft ihre Kunden. Sie entwickelt Lösungen für nahezu alle Geschäftsmodelle der Branche selbst oder hilft anderen Unternehmen dabei, solche zu etablieren. Sie bietet ihre Leistungen flächendeckend zu fairen Preisen an. Interessierte Endverbraucher erhalten ihre Gebrauchtfahrzeugwerte über die DAT-Homepage sogar kostenfrei.

In die Zukunft schauen

Neben den etablierten Themen, die ständig weiterentwickelt und verfeinert werden, nimmt sich die DAT kontinuierlich neuer Geschäftsfelder an: Telematik und künstliche Intelligenz sind nur zwei davon. Durch die Beteiligung an Start-ups oder das Entwickeln neuer Technologien für den Einsatz künstlicher Intelligenz setzt die DAT Standards für die Branche und bleibt ihrer Rolle als Dateninstanz treu.

Keinerlei Einflussnahme

Jens Nietzschmann, DAT-Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsleitung: „Als ich neulich einem sehr erfahrenen Juristen im Unternehmensrecht die Satzung der DAT gezeigt habe, hat dieser mit Verwunderung festgestellt, dass die DAT-Geschäftsführung nicht dem Weisungsrecht ihrer Gesellschafter unterliegt. Dies wäre ihm in 30 Jahren Berufspraxis noch nicht untergekommen. Für meine Kollegen in der Geschäftsführung und mich ist diese Konstellation aber tatsächlich Alltag. Der Kreis unserer Gesellschaftervertreter ist recht groß und auch von einer laufenden Fluktuation geprägt. Ich selbst aber habe es in den zurückliegenden 26 Jahren als Mitarbeiter der DAT kein einziges Mal erlebt, dass jemand aus den Gremien jemals auch nur ansatzweise zum Beispiel Einfluss auf die von uns veröffentlichten Gebrauchtfahrzeugwerte nehmen wollte: Offenbar haben alle den notwendigen Respekt vor unserer Schiedsrichterrolle. Denn diese würde sofort in Schieflage geraten, wenn wir hierbei etwas anderes als die real existierenden Marktverhältnisse abbilden würden. Das ist in den letzten 90 Jahren nicht vorgekommen und wird auch in Zukunft nicht geschehen. Wegen der weiterhin angespannten Coronalage konnten wir – das ist sehr schade – am 28. Februar das 90-Jährige Bestehen unseres Hauses nicht gebührend mit der Branche feiern. Wir werden dies voraussichtlich im Sommer zumindest mit der DAT-Belegschaft und einigen Vertreterinnen und Vertretern der DATGesellschafter nachholen. Unabhängig davon gilt natürlich auch für die nächsten 90 Jahre: Automobiles Wissen beginnt mit uns.“ ■

www.dat.de



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