Außenstände ade

Michael Rehm

Die Firma Bertele Lack und Karosserie aus Kirchheim nutzt seit Dezember 2011 den Liquiditätsservice der Adelta.Finanz AG. Wir sprachen mit Geschäftsführerin Nina Neuffer.

Frau Neuffer, könnten Sie beschreiben, wie sich bei Ihnen durch die Nutzung des Adelta-Liquiditätsservices die Prozesse rund um die Rechnungsstellung verändert haben?

Wir erstellen die Rechnungen genau wie bisher. Bevor wir sie ins Kuvert stecken, werden die Rechnungen an die Firma Adelta.Finanz gefaxt. Der Rechnungsbetrag wird uns dann am nächsten, manchmal noch am selben Tag überwiesen.

Der komplette Betrag?

Ja – abzüglich einer prozentualen Gebühr, die sich an der Auftragssumme orientiert, und einer Handling-Pauschale. Je nach Einzelfall muss auch der Selbstbehalt abgezogen werden. Aber da besteht die beste Lösung sowieso darin, dass die Mitarbeiter den SB bei der Auftragserteilung „eintreiben.“

Welche und wie viele Rechnungen laufen bei Ihnen über die Adelta.Finanz?

Eigentlich alle Rechnungen von Privatkunden, die über die Versicherungen abrechnen, und von Autohäusern, also bei uns über 80 Prozent aller Rechnungen. Ausgenommen sind zum Beispiel Schadensteuerer, die Factoring betreiben. Auch Barzahler oder größere Kunden, bei denen wir aus eigener Erfahrung wissen, dass das Geld schnell da ist, sind ausgenommen. Wir können, was ein Vorteil bei diesem Anbieter ist, selbst bestimmen, welche Rechnungen auf welchem Weg laufen.

Woran erkennen die Kunden, dass der Rechnungsservice zwischengeschaltet ist?

Im Prinzip nur an einer anderen Bankverbindung. Wir sind aber einen Schritt weitergegangen und haben unsere Rechnungen mit einem Zusatz versehen, der ungefähr lautet: „Um uns besser auf unsere Dienstleistungen konzentrieren zu können, haben wir die Debitorenbuchhaltung an das Unternehmen Adelta.Finanz abgegeben. Bitte überweisen Sie den Betrag X bis zum soundsovielten auf dieses Konto“.

Gab es darauf Reaktionen von Kunden?

Eigentlich nur positive. Privatkunden stört es nicht und Autohäusern wird mit 30 Tagen, Versicherungen sogar mit 60 Tagen ein längeres Zahlungsziel eingeräumt, sodass auch diese einen Vorteil haben.

Gab es Reaktionen Ihrer Hausbank?

Der Hausbank muss natürlich mitgeteilt werden, dass wir die Rechnungen abgetreten haben. Zwischen Bank und Adelta.Finanz wird das dann problemlos geregelt. Ob die Bank grundsätzlich froh über diese Lösung ist, kann ich schlecht sagen. Da sich unsere Liquidität stark erhöht, sind unsere Konten im Plus. Überziehungszinsen fallen jedenfalls weg.

Das Mahnwesen liegt ja bei dieser Lösung auch bei Adelta.Finanz. Hat man damit dann gar nichts mehr zu tun, oder kann man Einfluss nehmen?

Da gibt es bestimmt unterschiedliche Meinungen. Sicherlich sind manche froh, mit dem Thema Mahnwesen nichts mehr zu tun zu haben. Andererseits ist das ja ein sehr sensibles Thema. Ich kann alle Mahnungen online sehr transparent einsehen und über eine Mahnliste Einfluss drauf nehmen, welche Kunden von Adelta angemahnt werden, und bei welchen es sinnvoller ist, wir nehmen selbst Kontakt auf.

Wie würden Sie Ihre Erfahrungen mit diesem System zusammenfassen?

Für uns hat sich das definitiv gelohnt. Seit der Einführung haben wir praktisch keine Außenstände mehr und können durch die bessere Liquidität viel flexibler handeln. Die Kosten dafür halten sich im Rahmen dessen, was man bei so schnellem Zahlungseingang ohnehin an Skonto vergeben müsste.

Frau Neuffer, vielen Dank für das Gespräch.