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Zeit geben und sich kümmern

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Zeit geben und sich kümmern

Zeit geben und sich kümmern
Johannes Büchel: „Selbstverständlich tauschen sich die jungen Menschen untereinander aus, das Miteinander im Unternehmen und das Ausbildungsgehalt sind dabei spannende Themen.“
Fachkräfte erfolgreich ausbilden und fördern

„Wir sind sehr stolz auf unseren Auszubildenden!“ Johannes Büchel, Betriebsinhaber Büchel Karosserie- & Lackierzentrum, Geisa, ist hoch zufrieden: Fahrzeuglackierer-Azubi Johannes Reichardt wurde 2012 in seinem Fachbereich Kammerbezirkssieger Süd-Thüringen. „Dies zeigt, dass wir in unserem Unternehmen eine qualitativ hochwertige Ausbildung durchführen“, so Johannes Büchel. Dabei legt der Karosseriebaumeister nicht nur hohen Wert auf die Vermittlung fachlicher Kenntnisse, sondern auch auf die Persönlichkeitsentwicklung der jungen Menschen, die in seinem Betrieb die Ausbildung aufnehmen. „Wenn ein Azubi seine Lehre beginnt, ist die persönliche Entwicklung noch längst nicht abgeschlossen – das braucht Zeit!“, so Johannes Büchel. „Jeder Auszubildende durchläuft Phasen, in denen er ‚durchhängt‘. Dann suchen wir das Gespräch, versuchen herauszufinden, was los ist, und unterstützen den Jugendlichen emotional.“ Dazu steht der Betriebsinhaber in engem Kontakt mit seinen Lehrlingen, beweist Menschenkenntnis und Fingerspitzengefühl im Umgang mit den jungen Leuten und ihren Problemen.

„Sicher muss man auf Aspekte wie Disziplin, Gewissenhaftigkeit und Leistungsbereitschaft achten und auch mal durchgreifen. Aber ein Ausbilder muss auch berücksichtigen, dass ein reines Abarbeiten des Ausbildungsplans weder dem Betrieb noch dem Jugendlichen etwas bringt. Stattdessen sind Einfühlungsvermögen und zu gegebener Zeit ein Gesprächsangebot angesagt.“
Schließlich, so der Unternehmer, dessen Betrieb von PPG-Vertriebspartner Top Color GmbH betreut wird, seien die Auszubildenden von heute die Betriebsmitarbeiter von morgen – und in Zeiten sinkender Bewerbungseingänge und stetig wachsendem Fachkräftemangel die beste Option für gut ausgebildete Mitarbeiter. Denn wie viele andere Unternehmen hat auch der Karosserie- und Lackierbetrieb aus Geisa Nachwuchsprobleme. „Die Zahl der Schulabgänger sinkt kontinuierlich, zudem ist der Handwerksberuf in den Augen der jungen Menschen nicht attraktiv“, weiß Top-Color Geschäftsführer Alfred Geistlinger. „Für viele Betriebe ist diese Kombination ein massives Problem, weil es an Bewerbern mangelt – und die, die sich bewerben, sind häufig unqualifiziert.“
„Viele Jugendliche weisen schulische und handwerkliche Defizite auf“, bestätigt Thomas Grebe Produktmanager PPG, „noch gravierender sind häufig auftretende Mängel an sozialen Kompetenzen.“ Zudem, so Thomas Grebe weiter, verzeichneten auch die PPG-Partner immer weniger Bewerbungen für die Ausbildung und seien im Gegensatz zu früher gezwungen, hier selbst aktiv zu werden. Sein Tipp: „Eine Option, für mögliche Bewerber zu sorgen und diese vorab schon beurteilen zu können, sind Schülerpraktika.“
Eine Lösung: Praktika
Auch Johannes Büchel arbeitet eng mit den regionalen Schulen zusammen. „Praktika sind sowohl für Unternehmen als auch für die Jugendlichen sinnvoll“, meint der Betriebsinhaber. „Denn hier haben die jungen Menschen die Möglichkeit, in den Beruf hinein zu schnuppern und ein Gefühl dafür zu entwickeln, ob der Beruf überhaupt zu ihnen passt. Und die Firmen können sich vorab ein Bild von den Fertigkeiten und Eigenschaften möglicher Auszubildender machen.“
Daher beobachtet Johannes Büchel seine Praktikanten genau: Sind sie freundlich und aufgeschlossen im Umgang mit den Kollegen? Bestehen handwerkliches Geschick und ein Auge für Farben? Vor allem aber, so der Unternehmer, sei wichtig, Praktikanten auch wirklich mit dem Berufsalltag und den Arbeitsaufgaben vertraut zu machen, ihnen zudem ein Gefühl von Geborgenheit und Zugehörigkeit zum Betrieb zu vermitteln. Dazu stellt Johannes Büchel jedem Praktikanten einen Mitarbeiter an die Seite, der den jeweiligen Jugendlichen während des Praktikums betreut, ihn anleitet und Aufgaben selbstständig durchführen lässt.
„Selbstverständlich tauschen sich die jungen Menschen untereinander aus, das Miteinander im Unternehmen und das Ausbildungsgehalt sind dabei spannende Themen“, erklärt der Unternehmer. „Als Betrieb darf man sich hier nichts vormachen: Wo minimal entlohnt wird und/oder das Arbeitsklima nicht stimmt, erhält man auch weniger Bewerbungen und kann seine Lehrlinge nach der Ausbildung häufig nicht halten.“ Johannes Büchel setzt sich schon während der Lehre mit seinen Azubis zusammen, um über ihre weiteren beruflichen Möglichkeiten nach der Ausbildung zu sprechen – „und zwar im Betrieb, aber auch darüber hinaus!“ Wenn dennoch einer aber partout gehen wolle, sei dies bedauerlich, aber nicht zu ändern. „Wir betrachten dies dann sportlich“, so der Betriebsinhaber. „Wir haben dem jungen Menschen ein Grundkapital mitgegeben, von dem letztlich die gesamte Branche profitiert – und sichern damit auch die eigene Zukunft!“

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