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Der lernende Betrieb

Know-how
Der lernende Betrieb

Bei der Werner Bollwinkel GmbH ist jeder vierte Mitarbeiter Azubi

MR

Im Gewerbegebiet Horn-Lehe, direkt an der A 27, steht seit 2001 eine 900 m² große Werkstatt – ein Fahrzeugreparatur-Zentrum mit modernster und umweltfreundlicher Technik für Mechanik-, Karosserie- und Lackierarbeiten. Das Bollwinkel-Team ist eine autorisierte Werkstatt für alle Fahrzeugmarken. Bereits 1949 von Werner Bollwinkel gegründet, führt heute der Karosserie- und Lackiermeister Torsten Stüting, gemeinsam mit seiner Frau Catja, den Betrieb in der dritten Generation. Torsten Stüting hat übrigens selbst im Betrieb der Werner Bollwinkel GmbH gelernt.
Mit dem Umzug in den neuen Betrieb 2001 wurde aus der reinen Autolackiererei ein Karosserie- und Lackierzentrum, seit 2005 bildet die Werner Bollwinkel GmbH dann auch Mechaniker und Karosserieinstandhaltungstechniker aus. 2009 begann der Ausbau der Mechanikabteilung, und die Integration des Ausbildungsberufes Kfz-Mechatroniker folgte 2010. Ganz neu bietet die Werner Bollwinkel GmbH auch die Ausbildung zum Kaufmann oder zur Kauffrau für Bürokommunikation an.
Familie Stüting hat selbst zwei Kinder (16 und 18 Jahre), beide lernen ebenfalls im eigenen Betrieb und runden die kontinuierliche und erfolgreiche Entwicklung der vergangenen Jahre damit ab. „Wir wollen unser erworbenes Wissen und die erlernte Handwerkskunst, die in unserem Gewerbe noch existiert, auch an nachfolgende Generationen weitergeben. Wir leben in einer kurzlebigen Zeit und Austauschen steht vor Reparieren. Dies ist in unseren Augen nicht der richtige Weg mit begrenzten Ressourcen umzugehen. Wir setzen daher wenn möglich instand und wollen gezielt Auszubildende und den eigenen Nachwuchs fördern, um Werte weiterzugeben. Unser Ziel ist es auch, dass die handwerkliche Arbeit nicht ausstirbt“, so die Ansicht von Torsten und Catja Stüting. Zum Team zählen heute 28 qualifizierte Mitarbeiter, die durch ihr Fachwissen und ihr Engagement zu einem reibungslosen Ablauf in allen Reparaturbereichen beitragen. Wir sprachen mit Firmenchef Torsten Stüting über seine Auszubildenden, darüber, wie er zu ihnen kommt, und wie er sie weiterqualifiziert.
Herr Stüting, gibt es bei Ihnen spezielle Aktionen, um Auszubildende zu gewinnen? Wenn ja, was wird unternommen?
Wir haben in der Vergangenheit Aktionen der Handwerkskammer vor Ort an Berufsschulen, so genannte Jobmessen, unterstützt und stehen im Kontakt zu „Job4U“, einer Job-Initiative der „Bremen4U“-Redaktion. Die Jobmessen waren komplette Zeitverschwendung, diese wurden von den Jugendlichen nicht genutzt. Die Job4U-Messen sind intensivere Plattformen, hieraus generieren wir auch Praktikanten. Darüber hinaus habe ich schon öfters in verschiedenen Real- und Hauptschulen berufsvorbereitende Vorträge gehalten, um potenziellen Bewerbern die Sicht des Arbeitgebers und vor allem das Berufsbild näherzubringen, in unserem Fall die unterschiedlichen Berufsbilder.
Welche Rolle spielen Praktika bei der Gewinnung von Auszubildenden?
Wir haben fast durchgehend Praktikanten im Haus. Für uns ist dies die bevorzugte Form Auszubildende zu generieren.
Welche Kriterien sind dann für die Übernahme bzw. die Auswahl eines Kandidaten oder einer Kandidatin ausschlaggebend?
Der Eindruck aus diesen Praktika. Eingereichte Noten spielen für uns inzwischen nur noch eine untergeordnete Rolle. Wir suchen vor und während der Praktika das intensive Gespräch mit dem Bewerber, um einen Eindruck zu gewinnen.
Es wird ja häufig über die Qualität bzw. die so genannte Ausbildungsfähigkeit der Jugendlichen geklagt. Wie ist Ihre Meinung dazu?
Die „Qualität“ der Jugendlichen ist natürlich unterschiedlich, ich konnte aber mit der Zeit eine deutlichen Tendenz nach unten feststellen. Es sind erhebliche Mängel an schulischen Leistungen festzustellen, noch mehr zu denken geben mir aber die Defizite in der Einstellung der Jugendlichen.
Wie bewerten Sie in diesem Zusammenhang die Rolle der Berufsschule, gibt es da Optimierungsmöglichkeiten?
Aus unserer Sicht sind Optimierungsmöglichkeiten immer vorhanden, aber im Gegensatz zu den harten, messbaren Faktoren wie den Leistungen kann die Berufsschule bei den so genannten „soften“ Faktoren wie zum Beispiel der Leistungsbereitschaft oder der Einstellung nichts tun.
Was bedeutet das für die Ausbildungsbetriebe?
Man muss heute nach geeigneten Auszubildenden noch intensiver suchen und sie noch sorgfältiger auswählen.
Wie wird die Ausbildung bei Ihnen im Betrieb organisiert: Gibt es einen Ausbildungsbeauftragten?
Wir haben keinen Ausbildungsbeauftragten, wir betreuen im Team – Meister, Gesellen und Geschäftsführung.
Wodurch unterscheidet man sich bei Bollwinkel in der Betreuung der Auszubildenden?
Die Auszubildenden werden von Beginn ihrer Ausbildung an zu selbstständigem und eigenverantwortlichem Arbeiten angehalten. Auf diese Weise erreichen wir ein hohes Eigeninteresse des Auszubildenden und einen hohen Ausbildungsstand.

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