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Weiterbildung zum Unfallschadenmanager

Die Weiterbildung zum Unfallschadenmanager hat sich etabliert
Aus der Praxis für die Praxis

Die Weiterbildung zum Unfallschadenmanager hat sich fest im Markt etabliert. Wir stellen Inhalte und Schwerpunkte vor. Modul 1: Fahrzeugtechnik und Schadendiagnose

Im Jahr 2016 wurde die Weiterbildung zum Unfallschadenmanager (USM) ins Leben gerufen. Träger war – und ist noch heute – die Karosserie- und Fahrzeugbauerinnung Südbayern. Mit mindestens zwei Durchläufen pro Jahr wurden seither in den Regionen München, Unterfranken, Frankfurt und Hamburg jeweils rund 20 Teilnehmende weiterqualifiziert. So konnten zahlreiche Betriebe ihre Abläufe und Ergebnisse in der Organisation und Steuerung der Reparatur von Unfallschäden verbessern – und zwar so deutlich, dass viele Betriebe nach ihrer ersten Erfahrung direkt weitere Teilnehmende anmelden.

Das Erfolgsrezept der Reihe beruht auf immer aktuellen und relevanten Inhalten, hoch motivierten und praxiserfahrenen Dozenten, die auf neugierige Teilnehmende treffen, und dem „Blended Learning“ mit webbasierter Vorbereitung, praxisorientierten Präsenz-Seminaren sowie der Nachbereitung der Hausaufgaben im Lern-Chat. Das Konzept ermöglicht die Teilnahme unabhängig von technischer oder kaufmännischer Vorbildung und vom Kenntnisstand.

Die vier Module mit abschließender Prüfung (und Zertifikat) beanspruchen über den Zeitraum von einem halben Jahr vier Freitage und vier Samstage in Präsenz sowie die individuell gestaltbare Zeit für das Online-Lernen.

Modul 1: Fahrzeugtechnik und Schadendiagnose

Modul 2: Schadendokumentation und -kalkulation

Modul 3: Versicherungs- und Schadenrecht

Modul 4: Kundenbetreuung und Auftragssteuerung

Über aktuelle Fragestellungen und Inhalte rund um das erste Modul unterhielten wir uns mit dem Referenten Maximilian Mayrhofer. Er ist selbständiger Betriebsinhaber in Burghausen, Obermeister der Karosserie- und Fahrzeugbauerinnung Südbayern, Vorstandsmitglied des Bayerischen Landesinnungverbandes und des ZKF.

Herr Mayrhofer, welche Lernziele verfolgen Sie in „Ihrem“ Modul?

Maximilian Mayrhofer: Primär geht es um die Grundlagenvermittlung zum besseren Verständnis für die Kalkulation, die dann im zweiten Modul behadelt wird. Die Frage lautet: Wann sind welche Arbeiten zur Unfallanalyse notwendig und warum?

Aktuelle Schwerpunkte

Gibt es hier aktuelle Schwerpunkte?

Maximilian Mayrhofer: Heutzutage ist es enorm wichtig, die Teilnehmenden dafür zu sensibilisieren, wie wichtig es ist, strikt nach Herstellervorgaben zu reparieren. Man weiß zum Beispiel nicht, welche Sensoren an welcher Position liegen, und ob überhaupt noch lackiert werden darf. Alle Hersteller haben unterschiedliche Ansätze und das Wissen verändert sich rasch: So dürfen zum Beispiel Bauteile aus Aluminiumdruckguss, etwa Federbeindome, nicht mehr instandgesetzt werden. Hierfür gibt es noch viele weitere Beispiele.

Auch die Elektromobilität macht es den Mitarbeitern in der Annahme nicht leichter …

Maximilian Mayrhofer: Absolut, hier muss bevor auch nur irgendetwas am Fahrzeug gemacht wird, die Herstellervorgabe klar sein.

Das ist, wenn man so will, harte Technik – die USM-Kurse sind aber ganz unterschiedlich zusammengesetzt. Neben Teilnehmenden mit technisch-handwerklichem Hintergrund gibt es ja solche aus der kaufmännischen „Ecke“. Wie bringt man die auf ein Level?

Maximilian Mayrhofer: Es geht nicht darum, alle in jeder Hinsicht auf ein Level zu bringen. Jeder hat seinen Background und seine Stärken. Unser Ziel ist der Aufbau von Selbstbewusstsein durch Hintergrundwissen, das vielen Quereinsteigern fehlt und das zum allgemeinen Verständnis der Prozesse wichtig ist. Dadurch verlieren zum Beispiel viele Serviceberater ihre „Angst“ vorm Kunden.

Technik und „Büro“ – geht es bei der USM-Ausbildung auch darum, mehr Verständnis für die Arbeit der jeweils anderen Seite zu schaffen?

Mehr Verständnis für den Anderen

Maximilian Mayrhofer: Das ist richtig. Das Schönste ist, wenn Techniker nach dem Kurs sagen: „Jetzt wissen wir erst, was die im Büro alles leisten.“ Und wenn umgekehrt die Kaufleute sagen: „Jetzt verstehen wir erst, warum die in der Werkstatt so lange brauchen.“

Mit welchem Ziel kommen Ihrer Erfahrung nach die Teilnehmenden zu den USM-Lehrgängen?

Maximilian Mayrhofer: Das Schadenmanagement und die Prozesse rund um die Schadenabwicklung sind im Lauf der Zeit immer komplexer und aufwendiger geworden. Ein Ziel besteht natürlich darin, diese Prozesse so effizient wie möglich zu handhaben und damit den Betrieb effizienter zu machen. Darüber hinaus geht es aber auch darum, sach- und fachgerechte Reparaturen vor dem Hintergrund von Personen- und Umweltschutz durchzuführen.

Stichwort Umweltschutz: welche Rolle spielt dieses Thema?

Maximilian Mayrhofer: Die Teilnehmer verstehen, dass eine Reparatur den Betrieben oft mehr Gewinn bringt als ein Austauschen der Teile. Das erspart viel Müll, schont dadurch die Umwelt und spart gleichzeitig der Versicherung Geld. Aber auch, dass es manchmal unbedingt notwendig ist, ein Teil auszutauschen. Schließlich haften die Betriebe im Reklamationsfall, nicht die Versicherungen. Das wird in den Zeitungsberichten in der Regel vergessen.

Welche Postion im Betrieb üben die Teilnehmenden am USM-Kurs nach der Weiterbildung aus?

Maximilian Mayrhofer: Wir verstehen den USM-Kurs als Sprungbrett zu einer top-qualifizierten, den Anforderungen der heutigen Zeit entsprechenden Fahrzeugannahme. In aller Regel bilden sich bei uns Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus diesem Bereich weiter – oder sie starten dort mit optimalen Voraussetzungen.

Was ist Ihre persönliche Motivation? Warum setzen sich sich für diese Ausbildung ein?

Maximilian Mayrhofer: Das Projekt lag mir sehr am Herzen, deshalb habe ich das erste Modul 2016 höchstpersönlich übernommen, um unseren Grundsatz zu 100 Prozent umzusetzen: Aus der Praxis für die Praxis! Ich glaube, dass das unseren Kurs von unzähligen anderen unterscheidet. Hier unterrichten keine Lehrer oder „Ehemalige“, sondern Fachleute, die aktuell noch voll „an der Front“ stehen und das Vermittelte täglich selbst unter Beweis stellen müssen. Dadurch wissen die Dozenten genau, wovon sie reden und worauf es ankommt. mr ■

www.www.hepp-unternehmensimpulse.de/bildung/schadenmanagement/


Wer die karosserietechnischen Hintergründe kennt, versteht die Kalkulation besser.
(Foto: M. Rehm)
Wer die karosserietechnischen Hintergründe kennt, versteht die Kalkulation besser.
(Foto: M. Rehm)

Modul 1: Fahrzeugtechnik und Schadendiagnose

Das erste Modul der Weiterbildung schafft die Grundlagen für das bessere Verständnis der Kalkulation. Vermittelt werden folgende Inhalte:

  • Karosseriestrukturen unter Schadens- und Reparaturgesichtspunkten
  • Analyse des Unfallschadens und technische Beurteilung
  • Fachgerechte Reparatur des Schadens nach Herstellervorgaben und Entscheidungskriterien
  • Reparaturtechnische Unterlagen: Verfügbarkeit und Anwendung
  • Qualitätssteuerung: Endkontrolle der Reparatur, technologische Entwicklungen im Karosseriebereich und in der Fahrzeugtechnik.

Maximilian Mayrhofer

„Wir verstehen die
Weiterbildung zum
Unfallschadenmanager als Sprungbrett zu einer top-qualifizierten, den Anforderungen der heutigen Zeit entsprechenden
Fahzeugannahme.“

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