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Erfolg in der Nische

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Erfolg in der Nische

Die Firma WT-Direct hat sich auf Wassertransferdruck und Verchromung spezialisiert

MR

Um die Zukunft des eigenen Betriebs zu sichern, suchen immer mehr Lackierer Erfolg versprechende Nischen und zweite Standbeine außerhalb der Unfallinstandsetzung. Ein ideales Betätigungsfeld bietet zum Beispiel der Wassertransferdruck. Berührungspunkte und Synergie-Effekte zum Lackiererberuf gibt es zuhauf, und potenzielle Auftraggeber gibt es in den unterschiedlichsten Branchen. Ähnliches gilt für das lackiertechnische Verchromen von Gegenständen. Auch diese Dienstleistung ist in etlichen Branchen gefragt und passt ideal zum Leistungsspektrum eines Lackierbetriebs. Doch von der Idee bis zur konsequenten Umsetzung ist der Weg oft weit. Auch das mutige Zugehen auf völlig neue Zielgruppen ist nicht jedermanns Sache.
Mit Chrom fing es an
Doch es gibt mittlerweile auch Gegenbeispiele, die zeigen, welche Umsatzpotenziale im Wassertransferdruck und im Verchromen liegen – wenn man´s richtig anpackt. Eine beeindruckende Erfolgsstory ist die der Firma WT-Direct im schwäbischen Urbach.
Ursprünglich kommt Firmengründer Thomas Müller aus dem Maschinenbau. Dort hat er seine ersten Erfahrungen in der Selbstständigkeit gesammelt. Doch er suchte hartnäckig nach DER zündenden Firmenidee und fand sie schließlich auch. 1999 begann er mit der Verspiegelungstechnik, gemeinsam mit seiner Frau Martina, ganz klein in der Garage.
Tag und Nacht wurde experimentiert, ausprobiert, entwickelt. Dabei ließen sich die Tüftler auch durch die eine oder andere kleine Enttäuschung nicht zurückwerfen.
Die Verspiegelungstechnik faszinierte Thomas Müller, denn sie stellte eine echte Alternative zum extrem aufwendigen klassischen „Verchromen“ dar. „Das war für mich richtiggehend eine Mission, denn Verchromen durch Galvanisierung ist ein extrem umweltschädliches Verfahren, das ich unbedingt ablösen will“, betont Thomas Müller. Erste Erfolge stellten sich ein. Die erzielten Resultate konnten rein optisch mit verchromten Oberflächenmithalten. Doch das reichte Thomas Müller nicht: „Das Problem war die Haltbarkeit. Was nützt die schönste Optik, wenn das veredelte Produkt nicht auch widerstandsfähig genug ist, und der versilberte Skihelm schon beim ersten kleinen Rempler reif für den Müll ist, weil die Silberschicht abplatzt?“ Jahrelang setzte Müller mit seinem Team alles daran, eine Technik zu entwickeln, die das Haftungsproblem der Silberschicht auf dem Grundlack beseitigte. Unzählige Stunden, teils bis tief in die Nacht, forschte Thomas Müller, um seinem Ziel zum Durchbruch zu verhelfen.
2001 kam dann der Durchbruch: Thomas Müller gelang es, ein Verspiegelungsverfahren zu entwickeln, bei dem sich Grundlack und Silberschicht zu einer Einheit verbinden – das gibt es weltweit in dieser Form nur einmal, denn Thomas Müller hat sich sein Verfahren längst patentieren lassen. Der Grundstein für die Erfolgsgeschichte war gelegt.
An sich simpel
Im selben Jahr stieß Thomas Müller noch auf eine weitere Technik : den Wassertransferdruck. Es faszinierte ihn, wie mit drei an sich simplen Komponenten den unterschiedlichsten Oberflächen ein völlig neues Design gegeben werden kann. Man nehme Wasser, Trägerfilm und den Aktivator – eine spezielle Flüssigkeit, die den Prozess der Übertragung des Filmmusters auf die Zieloberflächen beschleunigt – und fertig ist ein nicht nur optisch ansprechendes, sondern auch im Wert gestiegenes Produkt. Aber auch hier war Müller nicht zufrieden mit dem, was damals Stand der Technik war.
„Es waren zu hohe Wassertemperaturen, damit auch ein zu hoher Energieverbrauch und vor allem auch eine giftige Aktivatorflüssigkeit üblich – das war mir ein Dorn im Auge!“ hebt Thomas Müller hervor.
Wieder ging er daran, das damalige Verfahren zu optimieren. Sein Ideenreichtum war auch hierbei die Grundlage für den Erfolg. Heute arbeitet sein WTD-Verfahren mit nur 26 Grad warmem Wasser, und was noch wichtiger ist: Die giftige Aktivatorflüssigkeit wurde durch eine neue, ungiftige und damit umweltfreundliche Komponente ersetzt. „Ich musste das Rad nicht neu erfinden – aber ich brachte es erst richtig zum Laufen“, sagt Müller heute von sich selbst.
Heute steht die Firma WT-Direct auf zwei Beinen. Zum einen bietet sie die Dienstleistungen Verchromen und Wassertransferdruck zahlreichen Auftraggebern aus ganz Deutschland an. Eine kürzlich bezogene neue Fabrikhalle zeugt vom Erfolg in dieser Marktnische. Zum anderen vertreibt Thomas Müller Wassertransferdrucksysteme und Zubehör, Verchromungsanlagen und Speziallacke an Interessenten aus aller Welt. Selbstverständlich gehören auch Produktschulungen zum Angebot. Dass die so fit gemachten Kunden ihm eines Tages Konkurrenz machen, indem sie die Dienstleistung anbieten, sieht Müller mehr als gelassen. „Wir stellen jeden Tag fest, dass der Markt für Wassertransferdruck nahezu unbegrenzt ist.“
WT-Direct Tel: 07181/ 985484-0 Fax: 07181/ 985484-22 info@wt-direct.de www.wt-direct.de

Einheit von Lack und Silber

„Der Clou bei unserer patentierten Versilberung ist, dass sich Lack und Silber zu einer Einheit verbinden und nicht im 2-Schichten-Modell aufgetragen werden“, erklärt Thomas Müller. „Alle Haftungsprobleme sind damit gelöst.“ Für die Versilberung wird 99%-reines Silber verwandt. Schon das macht deutlich, dass es sich nicht nur um eine optische Aufwertung des versilberten Gegenstandes handelt, sondern auch um eine echte Wertsteigerung. „Das Verfahren ähnelt dem bei der Spiegelherstellung angewandten. Es wurde aber um ein Vielfaches verfeinert und technisch ausgeklügelt,“ betont Thomas Müller. Dabei standen drei Aspekte im Vordergrund. Zum einen muss ie Silberschicht muss hell sein und darf keine dunklen Flecken oder weiße Streifen aufweisen. Zum anderen muss sie haltbar sein. „Beides haben wir geschafft“, vermerkt Thomas Müller stolz. Drittes Ziel: Umweltschutz. Auch hier war man erfolgreich, denn die Produkte arbeiten mit einer patentierten Aktivatorflüssigkeit, sodass keinerlei Sondermül entsteht.
Für die Versilberungstechnik, genauer gesagt, das „Colour like Chromium – CLC-Verfahren“ gilt folgendes Arbeitsschema:
  • 1. Objekt gegebenenfalls vorlackieren, um eine glatte Oberfläche zu erreichen.
  • 2. Aufgebrachten Lack vorschleifen und gründliches Reinigen des Objektes.
  • 3. Aufspritzen des Grundlacks.
  • 4. Grundlack bei 60 Grad trocknen und über Nacht stehen lassen.
  • 5. Objekt reinigen und mit CLC-Aktivator gleichmäßig benetzen.
  • 6. Metallisieren mit der CLC-Mischung und gleichmäßig trocknen.
  • 7. Konservierungslack und Decklack auftragen – fertig!

Wassertransferdruck: Riesige Auswahl an Dekors

Die bedruckte Folie wird mit der Druckfläche aufs Wasser gelegt: Dort wird sie innerhalb kurzer Zeit weich und geschmeidig. Die per Spritzpistole fein aufgesprühte Aktivatorflüssigkeit beschleunigt den Prozess und die Auflösung des Trägerfilms. Das fettfrei vorbehandelte Objekt wird danach von oben in das folienbedeckte Wasser eingetaucht. Sofort schmiegen sich die losgelösten Farbpartikel komplett um das Objekt. Jetzt nur noch das Teil abwaschen, trocken blasen, eventuell lackieren – fertig!
Nach Schulung, Studium der Handbücher und etwas Übung ist man schnell in der Lage, die Technik selbst anzuwenden und dabei nicht nur optisch fantastische Erfolge zu erzielen. Thomas Müller: „Im Gegensatz zu herkömmlichen Beschichtungsmethoden können mit der WT-Direct-Technik selbst komplex gestaltete dreidimensionale Objekte mit nahezu jedem Dekor beschichtet werden.“
Die Folienauswahl ist riesig. Der Kunde kann für die 50 bzw. 80 cm breite Trägerfolie aus über 850 Standardmotiven wählen – von der trendigen Carbonstruktur bis zur edlen Holzoptik – alles ist möglich. „Naturdekore wie Holz und Stein, Marmor, Sand, Leder oder auch Schlangenoptik sind sehr beliebt, aber auch jedes andere Motiv kann verarbeitet werden“, betont Thomas Müller. „Es ist auch möglich, wirklich jedes Motiv von WTD zu bekommen, denn wir stellen die Folien selbst her. Als Vorlage reicht ein Foto, jpg-Dateiformat. So kann dann z.B. auch die Freundin auf der Handy-Schale verewigt werden. Der Fantasie sind wirklich keine Grenzen mehr gesetzt!“

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