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Zerrung vermeiden

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Zerrung vermeiden

Klarlack und Härter sollten im Winter auf die richtige Verarbeitungstemperatur gebracht werden

Sportler wärmen sich vor dem Wettkampf auf. Autofahrer wissen, dass Motorenöl im Winter zähflüssiger wird. Ähnlich verhält es sich mit Klarlacken und Härtern. Auch sie werden in der kalten Jahreszeit bei falscher Lagerung dickflüssiger. Perfekte Oberflächen-Ergebnisse sind mit kaltem Lackmaterial jedoch nahezu unmöglich – so wie ein Sportler keine Höchstleistung erzielt, wenn er sich nicht aufgewärmt hat. Da ist eine Zerrung vorprogrammiert.

„Beim Spritzen sollte das Lackmaterial ca. 20 bis 25 °C warm sein“, erklärt Sascha Pfeffer, Leiter Produktmanagement Standox Deutschland. „So ist eine optimale chemische Reaktion zwischen Klarlack und Härter sichergestellt.“
Chemische Reaktionen laufen bei Wärme wesentlich besser ab als bei frostigen Bedingungen. Das ist der Grund, warum Lackierer ihre Trockenkabine aufheizen. Von großer Bedeutung ist auch die Temperatur des Untergrundes. So sollte im Winter darauf geachtet werden, dass die Karosserie nicht zu kalt ist, bevor der Lack aufgetragen wird. Ein zu kalter Untergrund ist nachteilig für den Verlauf und das Oberflächenresultat. „Unsere Labors müssen, um eine gleichbleibende Qualität sicherzustellen, alles bei standardisierten Bedingungen testen“, erläutert Sascha Pfeffer. „Das Gleiche gilt für unsere Produktion, die unsere Klarlacke mit einer definierten Viskosität (Fließfähigkeit) ausliefert. Wir wissen, dass in den Fachbetrieben nicht immer unsere tollen Laborbedingungen herrschen. Zwar sind unsere Produkte relativ robust. Aber gewisse Mindestbedingungen muss der Fachbetrieb sicherstellen, um Reklamationen zu vermeiden.“
Anwärmen, nicht verdünnen
Aber was tun, wenn das Produkt beim Anmischen zu zähflüssig wirkt? Sascha Pfeffers Tipp: Zunächst die Temperatur prüfen. Oftmals ist das Material tatsächlich zu kalt. In diesem Fall hilft nur langsames Erwärmen, keinesfalls mit Heißluftföhn, Heizplatte oder Ähnlichem. Den Lack in den Trockner zu stellen, wäre dagegen eine Möglichkeit, nur sollte man sehr genau aufpassen, dass er dabei nicht zu warm wird. „Falsch wäre es, das Material zu verdünnen, um die gewünschte Dünnflüssigkeit zu erreichen“, weiß Sascha Pfeffer. Dies schadet nicht nur der Umwelt und dem Geldbeutel. Auch das Ergebnis kann nicht stimmen. „Es kommt zu Orangenhaut und anderen Verlaufsstörungen“, so Pfeffer. „In der Folge beschichtet der Lackierer weiter, um einen glatten Verlauf zu erzielen. Damit verschlimmbessert er die Lackierung: Es kommt zu Überbeschichtungen, die wiederum Kocher und Läufer zur Folge haben können – und mitunter folgenschwere Reklamationen!“
Ideal ist die Lagerung bei ca. 20 °C, was selbstverständlich für Klarlack und Härter gilt. Ist dieser zu kalt, fällt die Temperatur schließlich auch rapide. „Im Lackierbetrieb gibt es immer geeignete Maßnahmen, das Lackmaterial ausreichend zu temperieren und damit die Qualität zu optimieren“, rät Sascha Pfeffer. „So kann man zum Beispiel den Tagesbedarf an Klarlack und Härter bereits am Vorabend in die noch warme Lackierkabine stellen. Dann können die Mitarbeiter am nächsten Tag gleich mit perfekten Materialbedingungen starten. So wird eine gute Reaktivität des Lackes sichergestellt und das Material verläuft optimal auf dem Fahrzeug.

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