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Wertvolle Ergänzung

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Wertvolle Ergänzung

Spraydosen im Profi-Lackier- und Karosseriebetrieb? Bei der Firma Walter in Offenau ist das eine Selbstverständlichkeit. Firmenchef Mark Walter erklärt uns, warum.

In vielen Lackier- und Karosseriebetrieben ist es üblich, gelegentlich zur Sprühdose zu greifen, statt die Lackierpistole zu befüllen. Zum Beispiel, wenn eine Durchschliffstelle schnell und effektiv isoliert werden muss. Oder auch, wenn im Innenraum kleine Flächen ausgebessert werden. Ein Betrieb, in dem Sprühdosen systematisch als sinnvolle Ergänzung zur Pistolenlackierung betrachtet und eingesetzt werden, ist die Karosserie- und Fahrzeugtechnik Walter GmbH in Offenau. Betritt man hier den Mischraum, stößt man neben der Basislack-Mischbank auf Regalreihen voller SprayMax-Sprühdosen – und auf eine Abfüllstation, mit der die Mitarbeiter der Lackierabteilung ihre Materialien selbst in Dosen bringen können. Wir sprachen mit Geschäftsführer Mark Walter über seine Erfahrungen mit Spraydosen, über Einsatzmöglichkeiten und -grenzen.

Herr Walter, in Ihrem Mischraum befinden sich mehr Spraydosen, als man in einem Lackier- und Karosseriebetrieb vermuten würde. Wann und wofür setzen Sie auf die Sprühdose?

Mark Walter: Bei uns greifen die Lackierung mit der klassischen Pistole und die Spraydosenlackierung ineinander. Alle Mitarbeiter in der Lackiererei entscheiden je nach Lackart, nach Bauteil, nach Auftrag und natürlich nach Größe der Reparaturstelle, welches Applikationswerkzeug das geeignetste ist. Ganz wichtig dabei: Es müssen professionelle Materialien sein. Die bekommen wir von unserem Lieferanten SprayMax zur Verfügung gestellt. Und wenn wir Basislack in Spraydosen abfüllen, ist das ganz normal ausgemischtes Material unserer Lackherstellers.

Was spricht dafür, Basislack per Spraydose zu applizieren, wenn man auch die Lackierpistole nehmen könnte?

Mark Walter: Da gibt es viele Möglichkeiten. Gerade lackieren wir zum Beispiel das Cockpit eines Traktors mit der Spraydose. Wir haben auf diese Art sehr wenig Overspray, brauchen also viel weniger Abklebearbeiten und -material. Außerdem ist das Handling viel einfacher, wir ziehen keinen Schlauch hinter uns her, sondern sind völlig flexibel. Ein weiterer Pluspunkt: Wir müssen den Traktor nicht in die Kabine fahren. Ähnlich verfahren wir auch bei Lackierungen im Motorraum oder im Kofferraum. Wie gesagt: Wir haben uns von der Vorstellung getrennt, das eine Verfahren sei professionell, das andere nicht, sondern handeln je nach Situation.

In welcher Situation oder bei welchen Arbeiten setzen Sie denn am häufigsten Spraydosen ein?

Mark Walter: In erster Linie bei den Vormaterialien. Wir setzen die SprayMax-Füller in verschiedenen Graustufen ein, den „Direct-to-Metal“-Grundierfüller, den Kunststoff-Haftvermittler, die Beispritzverdünnug oder auch Felgensilber. Auch bei der Scheinwerferreparatur setzen wir auf das Spraydosensystem. Im Decklackbereich nutzen wir unser eigenen Basislacke mit dem Fill-in-System und manche Klarlacke, zum Beispiel Matt-Klarlack.

Wo würden Sie Grenzen beim Spraydoseneinsatz sehen?

Mark Walter: Bei der Reparaturfläche. Ab einer gewissen Größe macht es aus meiner Sicht einfach wenig Sinn, wenn man über Alternativen verfügt.

Setzen Sie beim Spraydoseneinsatz auf 2-K-Materialien oder auf einkomponentige Lacke?

Mark Walter: Bei Klarlacken würden wir die 2-K-Variante bevorzugen. Im Bereich der Vormaterialien sind 1-K-Materialien manchmal die einzige und oft die bessere Option. Man muss ja auch berücksichtigen, dass solche Materialien praktisch unbegrenzt haltbar, also auch kostengünstiger und umweltverträglicher sind.

Thema Umwelt: Sind in der Hinsicht Spraydosenprodukte gegenüber der Lackierpistole denn konkurrenzfähig?

Mark Walter: Das kann man nicht pauschal sagen, bei vielen Anwendungen mit Sicherheit. Natürlich: Ich habe nach einer gewissen Zeit eine ordentliche Menge leerer Spraydosen, die ich entsorgen muss. Da habe ich mit unserem Dienstleister eine für uns akzeptable Lösung herausverhandelt. Dem stehen aber auch einige Pluspunkte gegenüber: Ich brauche weniger Lösemittel zur Pistolenreinigung, weniger Abdeckmaterial, keinen Pistoleninnenbecher. Da ich manche Spraydosenlackierungen auch außerhalb der Kabine machen kann, spare ich außerdem Kompressorluft und Energie. Ich würde sagen, wenn man Profi-Spraydosen verantwortungsvoll und situationsgerecht einsetzt, sind sie für Lackierer eine sehr wertvolle Ergänzung. mr■

www.walter-offenau.de


Das vollständige Video zu den Spraydosen
finden Sie auf dem
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Mark Walter

„Bei uns greifen die Lackierung mit der klassischen Pistole
und die Spraydosenlackierung ineinander.“



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