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Weniger ist mehr

Technik
Weniger ist mehr

Die neue Sparsamkeit in der Autoreparatur-Lackierung

Ein sorgfältiger Schliff gilt gemeinhin als Voraussetzung für ein qualitativ hochwertiges Lackierergebnis. Mehr denn je ist es jedoch notwendig, den Schleifprozess auf die modernen VOC-Lackmaterialien abzustimmen. Sowohl beim Füllerauftrag als auch beim Auftrag von Basis- und Klarlack werden die Nassschicht-Stärken dünner, somit die Prozesszeiten reduziert und die Qualität gleichzeitig erhöht. Zudem trocknen und vernetzen dünne Schichten schneller. Die Fragestellung lautet: Welche Aspekte in der Vorbereitung, beim Trockenendschliff und bei der Applikation spielen bei veränderten Einflussfaktoren eine Rolle, um Zeit und Kosten zu sparen – und wie kann dabei die Qualität der Lackierung erhöht werden?

Eine größere Sorgfalt bei der Vorbereitung der Füllerstelle zahlt sich beim Füllerauftrag und -schliff aus. So entfällt die Notwendigkeit, Füller dicker aufzutragen als vom Lackhersteller empfohlen, wenn die Spachtelstelle vorab gut in Form gebracht wurde. Eine optimale Planheit der Oberfläche versprechen die 3M Hookit Purple Premium Multihole Schleifstreifen mit den darauf abgestimmten Blöcken. Dies gilt sowohl beim groben Formschliff (P80) als auch beim Nachschleifen der Spachtelstelle. Kontroll-Schwarzpulver bietet hier die Möglichkeit, ohne Trocknungszeit und Maskieraufwand Fehler im Untergrund frühzeitig zu erkennen.
Gleich dünn auftragen
Plane Spachteloberflächen benötigen keinen dritten und vierten Füller-Spritzgang, um wellenfrei zu sein. Da zwei Spritzgänge ausreichend sind, wird Füllermaterial und Zeit gespart. Ein dünnerer Füllerauftrag verringert das Problem der Randzonen-Markierung. Diese können entstehen, wenn Lösemittel des nassen Füllers auf die Randzone im Untergrund einwirkt. In enger Partnerschaft mit der Lackindustrie hat 3M den Prozess des Füllerauftrags deshalb weiterentwickelt. So sorgt die neue, farbnebelarme 3M Accuspray Füllerpistole auf HVLP-Basis (High Volume Low Pressure) für einen gleichmäßigen Füllerauftrag bei optimalen Schichtstärken. Dank eines verbesserten Füllerverlaufs ergibt sich eine glattere Fülleroberfläche. Zusätzlich entfällt durch die innovativen 3M Accuspray-Düsenköpfe eine aufwendige Reinigung mit Lösemitteln. Soll bei Basislack-Auftrag und Ablüftzeit gespart werden, empfiehlt sich der Einsatz farblich abgestimmter Füller.
Die dünnere Füllerschicht trocknet schneller. Zugleich erfordert eine dünne Schicht jedoch ein feineres Schliffbild, was wiederum mehr Sorgfalt beim Schleifen erfordert. Das Schleifmittel muss einen konstanten, verlässlichen Schleifabtrag innerhalb enger Spezifikationen aufweisen. Kontrollschwarzpulver bietet hier wieder die Möglichkeit, feinste Schleifriefen sichtbar zu machen. Grundsätzlich ist es sinnvoll, die Ecken und Kanten eines zu bearbeitemden Fahrzeugteils vor der Fläche zu bearbeiten, um Durchschleifen zu vermeiden.
Während früher der Füller dick wie eine Tapete aufgetragen werden musste, um dann die dicke und grobe Struktur zeitaufwendig wieder abzuschleifen, kann eine glatte Fülleroberfläche heute z. B. mit einem Schleifmittel in der Körnung P500 sofort feiner und genauso schnell trocken geschliffen werden. Für manche sehr kritischen Farbtöne sehen Experten inzwischen sogar die Tendenz, mit der Körnung P600 zu schleifen, um sicher ohne Kratzer überlackieren zu können. Es gilt also, den neuen Herausforderungen an sichere Schleifprozesse mit optimal abgestimmten Produkten zu begegnen, denn sichtbare Schleifriefen sind ärgerlich und bedeuten einen erhöhten Arbeitsaufwand.
Durch Veränderungen bei den Schleifuntergründen, wie z. B. durch weichere Füller und elastifizierte OEM-Lacke, aber auch durch veränderte Reparatur-Lacksysteme, kann dieses Phänomen begünstigt werden. Um den gewohnten Sicherheitspuffer zur Lackierung schwierigster Farbtöne wiederherzustellen, müssen die Arbeitsschritte bei Bedarf angepasst werden. Abhilfe verspricht beim großflächigen Planschleifen des Füllers die neue Körnung P600 der Premium-Schleifscheiben von 3M. Die Qualität der Lackierung mit sehr kritischen Farbtönen wird hinsichtlich Lackstand und Farbtiefe deutlich verbessert. Das Ergebnis: Ein absolut gleichmäßiges Schliffbild. Zudem sorgt die hervorragende Staubabsaugung mittels Spiraltechnologie für ein minimales Zusetzen bei maximaler Standzeit.
Basis- und Klarlackauftrag
Neue Basislacksysteme sind mit stark deckenden Pigmenten ausgestattet, sodass die Deckkraft bei einigen Farbtönen bereits bei Schichtstärken ab 7 µm erreicht werden kann. Dünne Schichten, die schnell ablüften, haben zusätzliche Vorteile durch eine kürzere Standzeit in der Kabine und damit verbundenen Energieeinsparungen sowie durch einen besseren Lackstand und einen hervorragenden Glanzgrad beim Klarlack.
Auch beim Klarlackauftrag ist die Schichtstärke wichtig. Qualitätsmerkmal sollte die „Unsichtbarkeit“ sein. So tritt der sogenannte Lupeneffekt, der besonders helle Metallic-Lackierungen betrifft, bei geringen Schichtstärken nicht auf. Ein dünner Klarlackauftrag kommt zudem der Werkslackierung näher und ist ein wichtiger Kostenfaktor. 1,5 Spritzgänge benötigen weniger Zeit als zwei. Eine dünnere Klarlack-Schicht verhindert außerdem das Entstehen von Kochern, die nachgearbeitet werden müssen.
Zusammenfassen lässt sich die moderne Arbeitsweise unter dem Motto „Weniger ist mehr“. Je feiner in jedem Arbeitsschritt gearbeitet wird, desto höher ist die Produktivität und desto besser die Qualität der Reparaturlackierung. Quelle: 3M

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