Vom Rollfeld in die Kabine

Dass ein Flughafen-Betrieb nicht nur aus Ticketschaltern, Gepäckaufgabe und Gangways zu den Flugzeugen besteht, wird jedem klar, der einen Blick aus seinem Ferienflieger wirft. Hier tummeln sich unzählige Fahrzeuge und Geräte auf den Vorfeldern.

So sind am Münchner Flughafen rund 23.000 Menschen beschäftigt. Neben dem Flughafenbetrieb halten sie eine funktionierende Kleinstadt am Leben.

Mit der Inbetriebnahme des Münchner Flughafens im Mai 1992 nahmen -zig Handwerksabteilungen ihren Betrieb auf – mit eigenem Kraftwerk, zwei Feuerwachen, Hoch- und Tiefbau, Malern, Schreinern und einer Kfz-Werkstatt. Im Teilbereich Karosserie- und Lackierwerkstatt sind neben dem Meister Josef Kressirer zwei Spengler und drei Lackierer beschäftigt.

Vom Beginn an ist Georg Franke dabei. Seine Aufgaben als Lackierer und Lehrlingsbeauftragter sind absolut abwechslungsreich. Denn zu seinen Kunden gehören neben dem Fuhrpark der FMG und anderer Flugzeugabfertiger wie der Firma Aviapartner auch Fremdfirmen wie Catering-Unternehmen, Tankfahrzeuge und die Polizei, die ebenfalls auf dem Airport angesiedelt sind. Außerdem werden in der Karosserie- und Lackierwerkstatt auf rund 720 m2 alle Flugzeugabfertigungsgeräte, darunter die Flughafen-Busse, Förderfahrzeuge und fahrbare Treppen, bei Unfallschäden in Stand gesetzt.

Außerhalb der Ferienzeiten findet sich immer einer der 80 hellblauen Flughafen-Busse zur Überholung bei Franke und seinem Team. Die Lackierkabine ist sogar für einen Gelenkbus groß genug.

Neben Schönheitsreparaturen führt die Fahrzeugwerkstatt die gesamte Instandhaltung für rund 3.500 Einheiten durch und greift dabei nur auf wenige externe Spezialisten zurück. In der eigenen Fahrzeugwerkstatt sind Mechatroniker, Kfz-Elektriker, Kfz-Mechaniker und Hydraulik-Spezialisten auf rund 5.000 m2 Werkstattfläche tätig.

Viele der 3.600 Flughafen- und 450 Fremd-Fahrzeuge sind bereits seit Beginn des Flughafenbetriebes vor 15 Jahren im Einsatz. Eine Besonderheit dabei ist, dass die lackierten Oberflächen auf dem Flugfeld besonders beansprucht werden. Schatten fehlt nahezu vollständig, so dass UV-Strahlung und sonstige Witterung den Serienlackierungen extrem zusetzen. Viele Serienbeschichtungen sind deshalb matt und ausgeblichen.

Wie bei jeder Reparaturlackierung sollen sich die in Stand gesetzten Flächen nicht vom „Original“ unterscheiden. Deshalb haben sich die Münchner jetzt Musterbleche und Formeln mit verschiedenen Mattierungsgraden und Helligkeitsstufen angefertigt. So können die Lackierer für die verblichenen Treppen zukünftig schnell die passenden Multimix-Farbtöne ermitteln.

„Die perfekte Reparatur der Gepäckzug-Fahrzeuge lohnt oft nicht“, erklärt Georg Franke, „denn in der Nähe der Flugzeuge und in der Gepäckabfertigung geht es sehr eng zu.“ Daher werden für diese hart beanspruchten Fahrzeuge künftig die wirtschaftlichen Multimix-Lacke eingesetzt. War das Farbtonspektrum bisher Flughafen-spezifisch (schwarz, narzissengelb, „Flughafen-München-blau“), wird bei Neuanschaffungen aus Kostengründen auf ähnliche Serienfarbtöne zurückgegriffen.

Mehrere Polizei-Hubschrauber wurden von Frankes Team mit Standox neu lackiert. Und wer genau hinschaut, stellt fest, dass die bayrischen Helikopter nicht einfach grün-weiß, sondern in Perlmutt-Effektlack lackiert sind.

Franke, der in seiner Freizeit als begeisterter Taucher auf Nummer „Sicher“ geht, setzt seit 15 Jahren auf den zuverlässigen Service des Standox Leitgroßhändlers Gevelhoff.

Dabei ist die zuverlässige Belieferung mit Standox-Lacken nur eine Anforderung. Trotz extremer Zugangskontrollen sind die Münchner vor unangemeldeten Behördeninspektionen nicht sicher.

Dies stellt aber keine Schwierigkeiten dar, da die Fahrzeugwerkstatt wie die gesamte Technik sowohl im Qualitätsmanagement (DIN ISO 9001:2000) als auch im Umweltmanagement nach EMAS (DIN ISO 14001:2004) zertifiziert ist.

Zuverlässige Beratung hilft auch mit großen Dimensionen fertig zu werden. So werden die gigantischen Feuerwehr-Fahrzeuge von den motivierten Lackierern besonders zügig in Stand gesetzt. Die Zeit drängt dabei, denn länger als nötig will niemand auf diese Monster verzichten.