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Verarbeitungtipps für Wasserlacke

Technik
Verarbeitungtipps für Wasserlacke

Standox-Anwendungstechniker geben Verarbeitungtipps für Wasserlacke

Hans-Joachim Linkorn, Schulungsleiter, Technischer Service Deutschland, Standox

    • Immer mehr Betriebe verwenden Wasserbasislacke. Grundsätzlich sind die Materialien, wie ihr vielfacher Einsatz im Markt beweist, nicht schwieriger zu verarbeiten als konventionelle, lösemittelhaltige Lacke. Doch gibt es Besonderheiten und Eigenheiten der Lacke, die man bei der Verarbeitung beachten sollte. Die Standox-Anwendungstechniker haben, basierend auf den langjährigen Erfahrungen mit der Lackreihe Standohyd, Anwendertipps gesammelt, die helfen sollen, Verarbeitungsfehler von vornherein zu vermeiden.
Worauf man achten sollte
  • Bei der Reinigung der zu lackierenden Fläche ist auf eine sorgfältige Vorreinigung zu achten. Eine abschließende Reinigung mit Standohyd Silikonentferner vor dem Auftragen des Basislacks ist zur Entfernung von Salzen und Kalkrückständen zwingend notwendig.
  • Die HVLP-Verarbeitung ist im Vergleich zur Arbeit mit Hochleistungspistolen mit einer wesentlich geringeren Zerstäubungsenergie verbunden. Aus diesem Grund ist es wichtig, den Druck von 0,7 bar an der Luftkappe auch tatsächlich zu erreichen. Alternativ ist der Einsatz von so genannten „Compliant-Pistolen“, zum Beispiel der SATA RP (1,2) zu empfehlen. Beide Pistolentechniken erlauben wirtschaftliches und rationelles Arbeiten.
Beim Einsatz von Anblasedüsen ist zu beachten, dass die Anblasedüsen von oben angewinkelt zum Objekt in einem Abstand von ca. 70 cm platziert werden. Außerdem zum Ablüften geeignet sind Luftbewegungssysteme, wie sie zum Beispiel unter Bezeichnungen wie QAD oder ROWIT-Jet angeboten werden. Dadurch wird der Trocknungsvorgang sowohl von Wasserbasis- als auch von Klarlacken beschleunigt. Der Basislack ist luft-, ofen- und IR-trocknungsfähig und muss vor dem Klarlackauftrag unbedingt matt abgelüftet sein.
Was kann man tun bei…
Koagulation in der Spritzpistole oder im Gebinde?
  • Prüfen, ob der Pistolenreinigungszyklus (VE-Wasser, konventionelles Reinigungswasser, VE-Wasser) eingehalten wurde.
  • Prüfen, ob geeignete Reinigungstücher verwendet wurden.
  • Prüfen, ob geeignete Gebinde für die Zubereitung und weitere Aufbewahrung eingesetzt wurden (nur innen beschichtete Weißblech- oder Kunststoffgebinde).
Benetzungsstörungen bei Lackierungen auf Dichtmassen und Unterbodenschutzmaterialien
  • Prüfen, ob Dichtmassen und Unterbodenschutzmaterialien grundsätzlich geeignet sind.
  • Prüfen, ob die Stellen mit geeigneten Vormaterialien grundiert werden können.
  • Sicherstellen, dass die Dichtmassen und Unterbodenschutzmaterialien erst nach der vorgegebenen Trocknungszeit überarbeitet werden.
Bei Kratern und Benetzungsstörungen
  • Prüfen, ob die Verarbeitungsviskosität eingehalten wurde. Je dünner wasserverdünnbare Lacke eingestellt werden, desto krateranfälliger sind sie.
  • Prüfen, ob zur Reinigung Standohyd Silicon-Entferner eingesetzt wurde.
  • Prüfen, ob keine Krater verursachende Substanzen in der Werkstatt vorhanden sind oder verarbeitet werden. Darauf reagieren wasserverdünnbare Produkte grundsätzlich empfindlicher als konventionelle Materialien.
Bei zu wenig silbrigem oder zu dunklem Farbton
Der Spritzdruck ist grundsätzlich für den Effekt und die Helligkeit ausschlaggebend. Je geringer der Spritzdruck, deto dunkler bzw. fahler werden die Farbtöne. Dieses gilt für die Hochleistungs-Spritzpistolen ebenso wie für die HVLP-Pistolen, wobei die HVLP-Pistolen noch sensibler reagieren. So ist zu prüfen, ob bei der Verarbeitung mit Hochleistungsspritzpistolen der Spritzgang zu nass aufgetragen wurde, oder ob bei der Verarbeitung mit HVLP-Spritzpistolen der Druck von 0,7 bar an der Luftkappe tatsächlich erreicht wurde.
Bei Bläschen im Klarlack
Prüfen, ob der Basislack erst nach ausreichender Trocknung, das heißt, nachdem die Oberfläche matt abgelüftet ist, überlackiert wurde. Besonders ist dabei auf Sicken und Kanten zu achten.
Bei hellen Rändern beim Beispritzen von Metallics und Pearls ist zu prüfen, ob die Spritzgänge im Beispritzbereich nicht zu trocken aufgetragen wurden.
Bei Wolkenbildung bei Metalics und Pearls ist zu prüfen, ob Luftdruck, Viskosität, Düsengröße und der Abstand zwischen Pistole und Objekt eingehalten werden. Die Spritzbahnen sollten sehr eng überlappend aufgetragen werden.

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