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Neue Standbeine bei der Schubert Karosserie und Lack GmbH in Coburg

Die Schubert Karosserie und Lack GmbH
Gesucht und gefunden

Die Schubert Karosserie und Lack GmbH in Coburg hat sich gleich drei neue Standbeine geschaffen. Eine wichtige Rolle dabei spielt das Oldtimergeschäft.

Das gesteuerte Reparaturvolumen ist um rund die Hälfte zurückgegangen, die Belegschaft wurde um rund ein Viertel reduziert – nach einer Erfolgsstory klingt das eigentlich nicht. Aber so kann man sich täuschen. Die Schubert Karosserie und Lack GmbH in Coburg präsentiert sich besser aufgestellt denn je. Denn statt auf Schadensteuerung und Großkunden zu setzen, hat Firmenchef Stefan Schubert neue Standbeine gesucht und gefunden. „Vor sieben Jahren waren wir 20 Leute und haben unseren Umsatz fast ausschließlich mit gesteuerten Schäden bestritten“, erinnert sich Stefan Schubert. „Die Umsätze waren entsprechend hoch, aber der Ertrag ging kontinuierlich zurück. Und beim Blick in die Bilanz war mir klar: Es muss etwas geschehen.“

Was bringt Ärger, was macht Spaß?

So stellte Schubert sich und seiner Belegschaft ein paar entscheidende Fragen. „Was kostet uns das meiste Geld? Was verursacht uns am meisten Aufwand und Ärger? Und was macht uns am meisten Spaß?“ Die beiden ersten Fragen waren schnell beantwortet: Die gesteuerten Schäden waren zu einer echten Belastung geworden. „Wir hatten zwei bis drei Leute im Büro sitzen, die sich ausschließlich mit der Schadenabwicklung, mit den unterschiedlichen Plattformen der Steuerer und mit Rechnungskürzungen beschäftigten. Dazu kam, dass unsere Fahrer bei den gesteuerten Schäden zwei, drei, vier Stunden lang unterwegs waren, um Fahrzeuge abzuholen, an denen vielleicht ein Kotflügel beschädigt war. Und wenn es dann ein exotisches Fabrikat war, mussten wir auch noch tagelang auf ein Ersatzteil warten, während die Kunden im Gratis-Mietwagen unterwegs waren.“

Schubert Karosserie + Lack in Coburg

Oldtimer als echtes Standbein

So trennte man sich nach und nach von einem nach dem anderen Schadensteuerer. Fast ebenso schnell war die Frage beantwortet, was am meisten Spaß macht: Schon immer hatten Stefan Schubert und sein Team viel Sympathie und ein Händchen für Oldtimer. Durch den Strategiewechsel weg von den gesteuerten Schäden wurde aus einem schönen Gelegenheitsgeschäft ein echtes Standbein. „Knapp 15 Prozent unseres Umsatzes bestreiten wir mittlerweile mit Oldtimern“, berichtet Stefan Schubert. „Wir arbeiten dabei eng mit einem benachbarten Restaurator zusammen, für den wir den lackiertechnischen Part übernehmen, von der Grundierung bis zum Klarlack.“

Bei manchen Oldtimerprojekten führt aber auch die Firma Schubert Regie. „Das Schöne am Oldtimergeschäft ist: Wenn du einmal drin bist und überzeugende Arbeit abgeliefert hast, dann lassen weitere Aufträge nicht lange auf sich warten“, weiß Stefan Schubert. „Die Oldtimerszene ist sehr gut vernetzt und in den sozialen Medien sehr aktiv. Außerdem kommt ein Oldtimer selten alleine. Viele Besitzer sind regelrechte Sammler und bleiben der Werkstatt, zu der sie einmal Vertrauen gefasst haben, treu.“

Langjährige Partnerschaft

Wenn es um Oldtimer geht, fühlt sich Stefan Schubert bei seinem langjährigen Lackpartner Glasurit gut aufgehoben. Ein starkes Argument: die Classic-Color-Farbtondatenbank. „Nicht nur, dass hier Farbtöne aus längst vergangenen Zeiten zu finden sind, fasziniert mich immer wieder, sondern auch, wie genau sie passen.“ Lackmaterialien aus vergangenen Zeiten zu verwenden, ist dagegen nicht so Schuberts Ding. „Natürlich kommt es immer wieder vor, dass Oldtimerbesitzer nach Nitro- oder Kunstharzlacken fragen. Aber unserer Philosophie entspricht das nicht und mit guter Argumentation kann man die Kunden davon auch wieder abbringen“, weiß der Oldtimerexperte. „Entscheidend ist, gerade, wenn Oldtimer auch gefahren werden: Wie lässt sich die Oberfläche pflegen? Lässt sie sich, wenn einmal etwas passiert, auch ohne allzu großen Aufwand reparieren? In aller Regel neigen die Kunden dann zu den modernen Lacken.“ Seit es das Netzwerk gibt, ist Stefan Schubert Classic Car Colors-Partner. Nicht nur das technische Know-how ist dabei für ihn ausschlaggebend, auch in betriebswirtschaftlicher Hinsicht hat das Oldtimergeschäft so seine Eigenheiten. „Bei großen Projekten den Überblick zu behalten, ist nicht eben einfach“, weiß Schubert. „Das fängt bei der Frage an, welchen Stundensatz ich bei Aufträgen wähle, die 100 oder 150 Stunden nur für den Lackier-Part erfordern.“ Entsprechend interessiert ist Stefan Schubert daher auch am betriebswirtschaftlichen Support. Der wird im Classic Car Colors-Netzwerk geboten.

Rostschutz als Geschäftsfeld

Eng mit dem Oldtimergeschäft verwandt ist ein zweites Standbein, das sich die Firma Schubert geschaffen hat: Unterbodenschutz und Hohlraumversiegelung. Dass im Zusammenhang mit Restaurierungen, aber auch normalen Unfallinstandsetzungen der Korrosionsschutz erneuert werden muss, liegt auf der Hand. Stefan Schuberts Fokus liegt allerdings auf Neufahrzeugen. „Viele Fahrzeuge werden heute quer durch alle Fabrikate mit einem unzureichenden Hohlraum- und Unterbodenschutz ausgeliefert“, weiß Schubert, „und vielen Händlern und immer mehr Kunden, besonders Fahrern von Oberklasse-Fahrzeugen, SUVs und Geländewagen, ist diese Problematik bewusst.“ Sein Service setzt daher bei den Händlern an. Noch vor der ersten Fahrt werden Neufahrzeuge in der Firma Schubert auf Vordermann gebracht, Längsträger und Seitenwände mit Hohlraumschutz und der Fahrzeugboden mit Unterbodenschutz versehen. Dabei setzt Stefan Schubert auf die Carlofon-Produkte und -verarbeitungsgeräte. Und das Geschäft brummt: „Der Korrosionsschutz ist ein Geschäftsbereich, den ich als krisenresistent bezeichnen würde“, meint Stefan Schubert. „Alleine seit dem letzten Frühjahr haben wir mehr Unterboden- und Hohlraumschutz-Aufträge bearbeitet als in den vergangenen fünf Jahren zusammen.“

Abziehbarer Schutzlack

Am jüngsten neuen Standbein der Firma Schubert kommt kaum jemand vorbei, der das Unternehmen besucht. Der Golf GTI des Firmenchefs zieht mit seinem auffälligen Vintage-Design die Blicke auf sich. Den Untergrund für das spektakuläre Design liefert der abziehbare Autolack PCP (für Peelable Car Paint). „Auf dieses Material, das Danny Schramm vom Schrammwerk entwickelt hat, bin ich via Internet gestoßen“, erinnert sich Stefan Schubert, „und war von den vielen Einsatzmöglichkeiten sofort fasziniert.“ Am spektakulärsten sind zwar die Anwendungen im Designbereich, weit häufiger sind aber Aufträge, bei denen die Firma Schubert, ganz ähnlich wie beim Korrosionsschutz, hochwertige Neufahrzeuge mit einer Schutzschicht, in dem Fall gegen Steinschlag und andere mechanische Beanspruchungen, schützt. Auch hier hat sich durch Kooperationen mit Autohäusern ein fester Kundenstamm gebildet. „Außerdem bewerben wir diese Dienstleistung sehr intensiv auf unseren Social-Media-Kanälen“, erklärt Stefan Schubert. „Was auch gut ankommt: Mit PCP beschichtete kleine Carshapes, die wir an potenzielle Kunden schicken. Da kann sich jeder sehr plastisch selbst ein Bild von den Materialeigenschaften machen.“

Mehr Rendite, mehr Spaß

Insgesamt haben die drei neuen Standbeine dazu beigetragen, den Betrieb viel stabiler aufzustellen. „Auch durch die Coronazeit sind wir bisher durch das Oldtimergeschäft, den Korrosionsschutz und PCP so gut gekommen, dass wir Kurzarbeit vermeiden konnten“, erklärt Schubert. „Den Umsatzrückgang durch den Verzicht auf einen Großteil der gesteuerten Schäden konnten wir dadurch fast kompensieren. Und das bei einer deutlich besseren Rendite – und vor allem deutlich mehr Spaß am Geschäft.“ mr■

https://schubert-karosserie.de/

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