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Samstag ist Drückertag

Technik
Samstag ist Drückertag

Die Firma Nußbaumer nimmt mit der lackschadenfreien Ausbeultechnik Privatkunden ins Visier

Sinkende Stundensätze, immer kürzere Reparaturzeiten und Gutachten mit wenig Luft nach oben sorgen bei Karosserie- und Lackierbetrieben langsam aber sicher für Ernüchterung. Wohl dem, der nicht nur auf oftmals einseitige Partnerschaften mit Assekuranzen und Schadensteuerern gesetzt hat, sondern auf das lukrative Geschäft mit dem Endkunden bauen kann. Wie dies mit den richtigen „Tools“ gelingen kann und wie wichtig dabei das passende Know-how ist, zeigt Rolf Nußbaumer vom gleichnamigen Karosseriefachbetrieb in Freiburg-Opfringen.

Zunächst mit nur einem Arbeitsplatz spezialisierte sich Rolf Nußbaumer 1986 auf die Unfallinstandsetzung und die Oldtimer-Restauration. Bereits 1998 besucht er eine Schulung für die Lackschadenfreie Ausbeultechnik bei der noch jungen Carbon GmbH. Obwohl sämtliche Kollegen die Ausbeultechnik mittels „Drücken“ belächeln und behaupten, das bringe doch nichts, sieht Nußbaumer damals schon das Potenzial dieser Technik und bleibt dran. Er kauft sich seinen ersten Satz Ausbeulhebel und übt abends und am Wochenende, bis er den Bogen raus hatte. Nach einem Jahr war Nußbaumer dann fit genug, um auch unter den wachsamen und erstaunten Blicken seiner Kundschaft, Park- und Hageldellen zu richten.
Ideales Marketinginstrument
Immer samstags ist seit nun fast fünfzehn Jahren „Drückertag“, berichtet Rolf Nußbaumer. „Zum einen ist da einfach ein wenig mehr Zeit als im hektischen Tagesgeschäft und zum anderen haben da auch die privaten Endkunden mit ihren zumeist selbst verursachten Dellen und Remplern eben auch frei.“ Das Lackschadenfreie Ausbeulen sieht er denn auch als ideales Marketinginstrument. „Alleine heute hatte ich drei Autos mit kleinen Dellen hier“, so Rolf Nußbaumer. „Die Besitzer waren absolut happy, dass wir ihnen mit einer bedarfsgerechten Reparatur zu einem vertretbaren Preis geholfen haben und erzählen dies garantiert ihren Freunden und Bekannten weiter.“ Nußbaumer schätzt seinen Anteil an Privatkunden auf über 90 Prozent. „Wir haben uns in der Region einen Namen gemacht. Dafür ist die Dellengeschichte sicher nicht alleine verantwortlich, aber sie hat sehr zu unserem Bekanntheitsgrad beigetragen. Für den Fachmann schwer zu glauben ist, wie viele Autofahrer mit wirklich massiven Beschädigungen auf den Hof kommen und fragen, ob man das denn noch drücken könne. Von unschätzbarem Wert ist es, im Bewusstsein des Autofahrers eben der erste Ansprechpartner in Sachen Blech zu sein, denn wenn der Kunde schon mal da ist, fällt es viel leichter, den Auftrag auch gleich an Land zu ziehen.
„Bei uns hat es 2003 richtig stark gehagelt und wir haben damals viele Wagen repariert, das Gros der Hagelschäden greifen sich heute aber die Versicherer und Ketten mit ihren Drückerkolonnen ab“, erzählt Rolf Nußbaumer und fügt hinzu, dass er für seinen Betrieb die Vorteile der lackschadenfreien Ausbeultechnik eher im Richten von Parkdellen und Kastanienschäden sowie als hervorragende Ergänzung in der Lackvorbereitung sieht.
Die Instandsetzungstechnik selbst begeistert ihn noch heute, so Nußbaumer, der in den Jahren 2000 bis 2009 als Landesobermeister wesentlich dazu beigetragen hat, das Ausbeulen ohne Lackieren in Südbaden flächendeckend populär zu machen. Für Rolf Nußbaumer, der als Chef von aktuell elf Mitarbeitern täglich selbst in der Werkstatt Hand anlegt ist klar, dass das sanfte Ausbeulen in der Berufsausbildung Standard sein sollte.
Technik weiter entwickelt
Dass sich die Karosserieinstandsetzung stetig weiterentwickelt, weiß er sehr wohl. Zwar arbeitet er immer noch mit dem ersten Satz an Ausbeulhebeln, die er vor nun fast 15 Jahren bei der Carbon GmbH gekauft hat, aber es ist schon einiges dazu gekommen, wie zum Beispiel die Klebetechnik und neue Leuchtenreflektoren, die eine optimale Kontrolle der Oberfläche ermöglichen.
Wenn irgendwie möglich und wirtschaftlich vertretbar, sagt das Mitglied des ZKF-Instandsetzungsausschusses, ist die Reparatur der beschädigten Bauteile immer dem Austausch der Teile vorzuziehen. Bei diesem Credo überrascht es nicht, dass Nußbaumer bereits seit 2004 auch das Miracle-Reparaturkonzept von Carbon für die sanfte Instandsetzung von größeren Schäden einsetzt. Mit dem Team der Carbon GmbH ist der Breisgauer auf einer Wellenlänge, konzentriert sich das am nahen Bodensee angesiedelte Unternehmen doch seit Jahr und Tag voll und ganz auf hochwertige Werkzeugsysteme für die Karosserie-Instandsetzung und das entsprechende Know-how.
Bereits ein „alter Hase“ ist Rolf Nußbaumer dank des Miracle-AluRepair-Systems für viele Kunden, Sachverständige und Assekuranzen, wenn es um die Instandsetzung von Fahrzeugen mit Aluminium-Bauteilen geht. Als einer der ersten Anwender in Deutschland investierte er 2009 in das damals frisch mit dem Bundespreis ausgezeichnete AluRepair-System für die Aluminium-Instandsetzung und hat sich damit in Südbaden hervorragend positioniert. Viele Kunden, erläutert Nußbaumer, sind ziemlich überrascht, wenn sie erfahren, dass es sich bei der beschädigten Haube oder Türe um ein Aluminium-Bauteil handelt. Mittlerweile sind über 200 Fahrzeuge mit Karosserie- und Anbauteilen aus Alu unterwegs und Rolf Nußbaumer bekräftigt, es sei die richtige Entscheidung gewesen, sich schon früh mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Die Freude sei denn auch immer groß, so Nußbaumer, wenn er seinen Kunden statt mit teuren Neuteilen mit einer preiswerten, aber für ihn dennoch hochprofitablen Instandsetzung dienen könne. So sieht Rolf Nußbaumer die lackschadenfreie Ausbeultechnik auch bei Dellen in Stahl oder Aluminium, die aufgrund ihrer Größe mit Drücken irreparabel sind, durch den positiven Kundenkontakt als Umsatzmotor für das gesamte Leistungsangebot und als ideale Ergänzung des eigenen Portfolios. „Offen sein für Neues, Augen und Ohren offen halten, seinen eigenen Weg gehen und seine Nische finden und für sich selbst entscheiden, was man braucht. Das garantiert fast schon dauerhaften Erfolg“, empfiehlt Rolf Nußbaumer. Der Erfolg gibt ihm Recht.

Trainings und Werkzeuge
Die Carbon GmbH mit Sitz in Eigeltingen hat seit 2007 mehrere Tausend Anwender in der lackschadenfreien Ausbeultechnik ausgebildet. Die zweitägigen Grundkurse gliedern sich in einen theoretischen und einen umfangreichen praktischen Teil mit Übungen. Die hochwertigen Werkzeuge sind „made in Germany“ und werden exklusiv für die Carbon GmbH bei der Carl Walter GmbH & Co. KG gefertigt. Neben Werkzeug-Sets wird auch reichhaltiges Zubehör für das „Dellendrücken“ angeboten.
Termine und weitere Informationen unter www.carbon.ag

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