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Riesig flexibel

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Riesig flexibel

Die neue Nutzfahrzeug-Lackieranlage der Firma Kribelbauer setzt Maßstäbe

Brandneu und blitzsauber steht sie da, und sie ist schon bestens ausgelastet. Wer die neue Lackierhalle der Kribelbauer GmbH in Königsbrunn bei Augsburg betritt, stößt sofort auf zwei Gelenkbusse, an denen eifrig gearbeitet wird. Der eine wird geschliffen, der andere gefüllert. Abgetrennt sind die beiden Busse durch Kunststoffrollos. Ein Anlagentrend aus dem Pkw-Bereich schlägt sich bei Kribelbauer damit auch in der Nutzfahrzeuglackierung nieder: Nfz-Universalarbeitsplätze. Mit imposanten 17 Metern Länge pro Arbeitsplatz und modernster Technik ist die Anlage ein Referenzprojekt des Herstellers WOLF. Die Vorbereitungsplätze verfügen über eine Zwei-Zonenschaltung mit vertikaler Luftführung. Bei kleineren Nutzfahrzeugen wird je nach Bedarf nur eine Zone aktiviert und so eine 50-prozentige Energieeinsparung erzielt. Bei großen Bussen sind beide Zonen aktiv, und die volle Luftleistung steht zur Verfügung. Die Anlage verfügt über drei Betriebsarten und wird als Hallenheizung genutzt. „Die aufwendige Ausstattung der Vorbereitungsplätze hat sich als extrem sinnvolle Investition erwiesen“, berichtet Betriebsleiter und Lackiermeister Joachim Deyhle, „denn der Rangieraufwand bei Fahrzeugen dieser Größe ist extrem hoch, sodass sehr viel Zeit gespart werden kann, wenn sie an Ort und Stelle bearbeitet werden.“ Bearbeitet, das heißt in diesem Fall, dass Füller- und Spot-Repair-Arbeiten an den Universalarbeitsplätzen ausgeführt werden. „Erst kürzlich haben wir Reparaturarbeiten an einem metallic-silbrigen Bus außerhalb der Kabine ausgeführt. Da war kein Finish mehr nötig.“

Ein weiteres Highlight der neuen Lackierhalle ist die neue 21,5 Meter lange Nfz-Lackierkabine. Schalldämpfer sorgen bei Kribelbauer für ein angenehmes Arbeitsklima in der Kabine, die neue Nfz-Anlage ist dadurch sogar leiser als ihr Pendant im Pkw-Bereich.
Für alle Fälle
Im Inneren glänzt die Kabine mit innovativer Luftsteuerung. Sie ist über ein elektrisches Rolltor asymmetrisch auf 7 und 14,5 Meter unterteilbar. Dank zweier Aggregate lassen sich die beiden entstandenen Kabinen völlig unabhängig voneinander bedienen. Zudem kann entweder mit vertikaler oder mit diagonaler Absaugung gearbeitet werden. Überblick über alle Funktionen erhält der Benutzer im Touch-Panel. Es stellt sicher, dass die komplexe Technik nicht nur auf dem Papier existiert, sondern auch in der Praxis Anwendung findet. Auch Filterstatus, Betriebsstunden und andere Informationen werden an dieser zentralen Schalt- und Informationsstelle angezeigt. „Die Lackierer kommen mit dem Handling der Kabine bestens zurecht und entscheiden auftragsbezogen, welcher Abschnitt der Kabine mit welcher Belüftungsart gewählt wird“, erklärt Joachim Deyhle. „Häufig ist es so, dass Busse oder Nutzfahrzeuge im 14,5 Meter langen Abschnitt beschichtet werden und wir das letzte Drittel der Kabine abtrennen, um es für die Lackierung der auch im Nutzfahrzeug zahlreichen Einzelteile zu verwenden. Ebenso gut eignet es sich aber auch zum Lackieren von Industrieteilen oder Kleintransportern. Wenn dagegen ein wirklich großer Gelenkbus mit 18 Metern Länge kommt, bleibt das Rolltor oben, und wir setzen die diagonale Luftführung ein.“
Für einen energiesparenden Betrieb wurde in jedem Aggregat ein Plattenwärmetauscher in Alu-Leichtbauweise verbaut, die Energiesparschaltung reduziert im Umluftbetrieb die Luftleistung, und Frequenzumformer regeln die Antriebsmotore des Zu- und Fortluftgeräts stufenlos. Nur ein Minimum an Strom, Öl bzw. Erdgas wird verbraucht.
Dynamische Entwicklung
Das Nutzfahrzeuggeschäft und insbesondere die Lackierung und Instandsetzung von Bussen hat sich in den letzten Jahren bei Kribelbauer sehr dynamisch entwickelt. „Praktisch ohne dass wir diese Leistung aktiv bewerben, hat die Zahl der Busse kontinuierlich zugenommen“, berichtet Joachim Deyhle. Allerdings treffen die Aufträge nicht kontinuierlich ein.
„Bei uns gibt es einen hohen Anteil an kommunalen Fahrzeugen und Schulbussen, so kann es vorkommen, dass über die Schulferien 16 bis 18 Busse lackiert werden müssen – da ist dann höchste Flexibilität gefragt, und Wochenendschichten sind die Regel.“ Generell gilt beim Nfz-Geschäft beinahe mehr noch als in der Pkw-Lackierung der Grundsatz „Zeit ist Geld“. Umso wichtiger ist eine Lackieranlage, die es ermöglicht, schnell zu arbeiten.
Michael Rehm

Anlagen-Steckbrief
Kombinierte Lackier- und Trockenkabine
  • Lichte Abmessungen L x B x H: 21,5 x 5 x 5m
  • Flexible Raumaufteilung und Belüftung (für verschiedene Fahrzeuggrößen und Reparaturumfänge)
  • Hauptabschnitt 1: 7 x 5 x 5 m
  • Hauptabschnitt 2: 14,5 x 5 x 5 m
  • Abschnitt 2 geteilt in zwei Belüftungszonen
  • Zwei Vorbereitungsplätze
  • Länge je Platz: 17 m
  • Jeder Platz kann in zwei Belüftungszonen geteilt werden
  • Alle Geräte sind mit einer Wärmerückgewinnung und Betriebsartensteuerung ausgestattet

  • Dynamisch gewachsen

    Die Kribelbauer GmbH existiert in der dritten Generation seit 45 Jahren. Historischer Kern des Unternehmens ist ein immer noch florierender, mittlerweile vom Lackierbereich getrennt agierender Malerbetrieb. 1992 stieg man in die Pkw- Lackierung ein, die auch heute noch einen Schwerpunkt von „Kribelbauer Lack und Karosserie“ bildet. Eine erste Großraumkabine für Nutzfahrzeuge wurde 2005 an einem zweiten Standort bei Augsburg installiert. Da das Nfz-Geschäft zunahm und sich die Verteilung von Pkw- und Nfz-Lackierung auf zwei Standorte als nachteilig erwies, entschieden sich die Geschäftsführer Ingrid Ziegler, Joachim Deyhle und Andreas Leupold 2012 mit der Investition in eine neue Nutzfahrzeughalle zu einem weiteren großen Schritt nach vorne. Sowohl im Pkw- als auch im Nfz-Bereich dominieren bei Kribelbauer gewachsene Kooperationen mit vorwiegend lokalen Partnern. So arbeitet Kribelbauer als reiner Pkw-Lackierbetrieb intensiv mit den Autohäusern vor Ort zusammen. Im Bus-und Lkw-Bereich sorgt eine starker Daimler-Händler für einen großen Teil des Nachschubs. Über die Jahre gewachsen ist auch die Partnerschaft mit WOLF als Anlagenlieferant. Von der ersten Pkw-Anlage 1992 bis zur brandneuen Nfz-Lackier- anlage setzte man bei Kribelbauer auf den Anlagenhersteller aus Geisenfeld.

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