Organisation ist alles

Wie lässt sich die Belegung der Kombikabine optimieren? „Nur durch konsequente Arbeitsplanung“ ist die Überzeugung von Torsten Stahlberg, Leiter Technischer Service der Spies Hecker GmbH. Der Grund: „Wird schon bei der Fahrzeugannahme richtig geplant, läuft auch bei der Lackierung alles glatt.“ Doch was genau muss die Werkstatt beachten, um Engpässe zu vermeiden?

„Wer bei der Auftragsannahme die weiteren Reparaturprozesse bedenkt, spart Zeit und kann zügiger arbeiten“, heißt es beim Kölner Lackhersteller. Konkret bedeutet das: Arbeitsaufträge rechtzeitig planen und direkt an das Werkstattteam kommunizieren, dem Kunden nur realistische Fertigstellungstermine nennen. Außerdem kommt es auf die Steuerung zum richtigen Arbeitsplatz an. „Spot Repair lässt sich außerhalb der Kabine durchführen“, erklärt Torsten Stahlberg. „Wo im Betrieb repariert wird, sollte in der Annahme entschieden werden.“ So nutzt das Unternehmen seine Kapazitäten besser. Auch mit digitalen Colour-Management und einem speziell ausgebildeten Mitarbeiter lassen sich Arbeitsschritte effizienter gestalten und Engpässe vermeiden.

Auf den Universalarbeitsplatz kann der Lackierer ausweichen. Hier kann man schleifen, grundieren, füllern oder eben Kleinschäden vollständig bearbeiten. Mit diesem Konzept sorgt die Werkstatt für Tempo und entlastet die Kabine. Vorausgesetzt die Ausstattung des Vorbereitungsplatzes stimmt. Eine leistungsstarke technische Zuluftanlage und Absaugung für einen optimalen Lufthaushalt sowie Schleifstaubabsaugung, Infrarottrockner oder UV-Blitzgerät, Hebebühne und eine wirksame Arbeitsplatzabtrennung nennt Spies Hecker als wichtigste Punkte. Doch gerade bei Speed Repair kommt strukturiertes Arbeiten und die Zusammenfassung von Aufträgen an. Grundsätzlich gilt: Optimal sind mehrere Kleinschadenreparaturen an einem Tag, dann ist der Mitarbeiter ausgelastet und die Kabine bleibt frei für Teil- und Ganzlackierungen. Ein rationeller Einsatz von effizienten Produktsystemen erhöht zudem den Durchsatz in der Kabine. „Mit dem Permasolid HS Express Füller 5250 und seinen sehr guten IR-Trocknungseigenschaften oder mit dem farbigem Füllersystem Permasolid SpectroFlex 5400 kann sich der Lackierer auf die jeweilige Situation optimal einstellen.“

Klar ist: Auch in der Spritzkabine selbst sollten Aufträge zusammengefasst werden. Kabinenhersteller betonen immer wieder: Defizite finden sich häufig in der Planung der Prozessabläufe. Nach wie vor stellen die Belegungszeiten trotz aller Energiesparkonzepte den höchsten Kostenfaktor im Lackierbereich dar. Deshalb sollten unterschiedliche Betriebsarten genutzt und der Ablauf effizient geplant werden. So lässt sich eine höhere Auslastung durch versetzte Arbeitszeiten erreichen. Und vor der Verbringung des Fahrzeuges in die Kabine sollten weitestgehend alle Abdeck- und Reinigungsarbeiten abgeschlossen sein. Besonderes Augenmerk lenkt Torsten Stahlberg auch auf die Einteilung der Mitarbeiter: „Ein Lackierer sollte für die ganze Woche eingeteilt werden. Außerdem nutzt der Betrieb seine Kapazitäten besser, wenn Aufgabenbereiche eindeutig definiert sind.“ Im Klartext: Die Devise lautet „Vorbereiten oder Lackieren“. Wenn ein Mitarbeiter ausschließlich für die Lackierung und ein anderer für die Vorbereitung zuständig ist, ist die Effizienz höher.

Organisation ist alles – nur wer den gesamten Arbeitsprozess betrachtet und optimiert, wird erfolgreich durch den Engpass Kabine kommen.