Optimal kooperiert

Hagelschäden an Fahrzeugen wiederholen sich in den letzten Jahren schneller und kommen mittlerweile auch in Regionen vor, die solche Unwetter zuvor kaum kannten. Eine weitere Begleiterscheinung ist der Anstieg der Schadenshöhe durch brachialen Hageleinschlag. Und dies nicht nur an PKW, auch LKW und Motorräder sind betroffen. Komplizierter und noch zeitaufwendiger sind, weil nicht ausdrückbar, die Hagelreparaturen an Wohnmobilen und Wohnwagen. Parallel einher geht die Ungeduld der Autofahrer und auch der Schadensteuerer, die Schadenshöhe innerhalb weniger Tage festzulegen und gegebenenfalls gleich zu reparieren. Diese unterschiedlichen Erwartungshaltungen stellen Unfall-Reparaturwerkstätten vor erhebliche Probleme. Bestehende Kunden dürfen terminlich nicht vernachlässigt werden. Die anstehenden neuen Kunden mit Hagelschäden dürfen dagegen nicht verärgert vom Hof laufen, sondern müssen ebenfalls zügig abgearbeitet werden. Schließlich sollten sie bei einer zukünftigen Reparaturlackierung wieder den Weg in diese Werkstatt finden.

Vor genau diesem Problem stand die Frank Gerardy GmbH aus Polch, als im Sommer letzten Jahres bei einem Hagelereignis in Koblenz, im Rheintal und in der EIfel insgesamt rund 4500 Fahrzeuge durch Hagel stark beschädigt wurden. Innerhalb weniger Tage kamen rund 900 Schäden zunächst zur Begutachtung zur Firma Gerardy, 400 wurden direkt zur Reparatur angemeldet. So stand Frank Gerardy vor einer enormen logistischen und technischen Herausforderung. Bei der Bewältigung half ihm der Lackhersteller Nexa Autocolor. Gemeinsam installierte man einen bis dahin ungekannt schnellen Ablaufprozess zur Reparatur. Nexa Autocolor stellte kurzfristig ein mobiles Lacklabor zur Verfügung, das zur umgehenden Bestimmung des Farbtones auf dem Firmengelände der Frank Gerardy GmbH diente.

Darüber hinaus wurde von Nexa Autocolor für diese extreme Ausnahmesituation eine Lacklaborantin aus dem Farbtonlabor zur Verfügung gestellt. Gemeinsam mit dem Inhaber und abwechselnd mit dem Lackiermeister wurde, nach Vereinbarung des Reparaturtermins, mit Spektralphotometer Rapid Match und originallackierten Farbpaspeln der Farbton ausgewählt und festgelegt. Die Farbtonprüfung und die Auswahl der Varianten erfolgten bereits parallel zur Begutachtung der Fahrzeuge. So wurde die Möglichkeit geschaffen, eventuell benötigte Neuteile schon vor dem Reparaturtermin, gemeinsam mit mehreren Neuteilen aus anderen Aufträgen, gleichzeitig im Nass-in-Nass Verfahren zu lackieren. Der geänderte Reparaturablauf war Basis für die schnelle Abwicklung des hohen zusätzlichen Auftragsvolumens.

Generell, auch im täglichen Reparaturgeschäft, bietet dieser Prozess eine hohe Effizienz. Die Voraussetzung für die Prozessbeschleunigung in der Vorbereitung wird durch den von Nexa Autocolor speziell entwickelten Self Leveling Primer geschaffen, einem neuartigen Nass-in- Nass-Füller. Dieser bietet die Möglichkeit, alle Neuteile ohne aufwendiges Anschleifen, also direkt auf die werksseitige KTL-Beschichtung, im Nass-in- Nass-Verfahren zu applizieren. Der zeitlich extrem beschleunigte Füllerprozess hat dazu noch den Vorteil, dass anstehende Neuteile, jeweils als Paket, bis zu fünf Tage vor der Decklack-Applikation vorbereitet werden können. Auch zwischen Füller und Basislack ist kein Schleifgang notwendig.

„Entscheidend waren mehrere Faktoren“, resümiert Frank Gerardy. „Mehrere Teile verschiedener Fahrzeuge fünf Tage vor Decklack als Paket zu füllern, ein verkürzter Prozess durch das Nass- in-Nass-Verfahren und die schnelle Festlegung des Farbtons im mobilen Farblabor bereits bei der Auftragsvergabe. Nur so konnten wir den großen Auftragsbestand der stark durch Hagel beschädigten Fahrzeug reparieren. Von Anfang an mussten wir dabei sicherstellen, dass den bestehenden Reparaturkunden keine unangenehmen Verzögerungen zugemutet wurden. Sowohl Kunden als auch große Schadenssteuerer, die beide den hohen Andrang wahrnahmen, waren von der schnellen und zielsicheren Abwicklung begeistert.“