Offenes Werkstattprinzip

Vor dem Neubau des IDENTICA-Betriebs Thielmann in Siegen nahm sich Geschäftsführer Dirk Thielmann die Zeit, zahlreiche Kollegenbetriebe in Deutschland und auch Holland zu besuchen. Speziell das in den Niederlanden häufig realisierte offene Werkstattkonzept beeindruckte Dirk Thielmann, sodass er sich für ein solches Konzept, angeboten und umgesetzt vom Anlagenherstellers ROWIT, entschied. Die neue Lackieranlage besteht aus zwei 8,50 Meter langen Kombikabinen mit einer zwischen den Kabinen installierten Abdeckzone. Ein Schienentransportsystem ermöglicht ein Verschieben der Fahrzeuge von der Abdeck- und Vorbereitungszone in die Kabinen. „Bei dieser Abdeckzone handelt es sich um einen Bereich, der zum einen als letzte Station vor dem Lackieren, aber auch als Finishzone unmittelbar nach dem Lackieren benutzt werden kann“, erklärt Andreas Borowski, ROWIT Deutschland. „Während Fahrzeuge in den Kombikabinen trocknen, können aus dem Vorbereitungsbereich die nächsten Fahrzeuge in diese Zone geholt und zum Lackieren präpariert werden. So wird ein optimaler und prozessoptimierter Werkstattablauf mit deutlich geringeren Standzeiten der Aufträge ermöglicht.“ Die Kabinen werden über den mitgelieferten Farbmischraum, der hinter der Abdeckzone montiert wurde, betreten. Dadurch bleibt der Lackierer in einem sauberen Bereich, sodass die Gefahr von Fehlstellen durch äußere Einflüsse deutlich reduziert wird. Der Mischraum verfügt über Be- und Entlüftung, was Geruchsbelästigungen verhindert.

Um die Kabinen entsprechend auslasten und auch entlasten zu können, wurde bei der Planung besonderes Augenmerk auf die Arbeitsplätze in der Fahrzeugvorbereitung gelegt. Insgesamt sechs Vorbereitungsplätze mit einer diagonalen Überflurabsaugung wurden installiert. So konnten die bauseitigen Kosten für Gruben im Fundament erheblich reduziert werden. Um auch die Vorbereitungszone optimal betreiben zu können, wurde diese mit einer Systemdecke, Beleuchtung, Rückwänden mit einem Pistolenwaschautomat und integrierten Schränken ausgestattet. Außerdem sind an jedem Arbeitsplatz Energiezentralen montiert, die den Mitarbeiter mit Strom und Druckluft versorgen. Ein integriertes IR-Schienensystem für erhöhte Flexibilität rundet diese Zone ab. „Jeder Mitarbeiter hat seine Werkzeuge und Materialien in Wandschränken direkt am Platz“, berichtet Borowski. „Ein Ziel dieser Anlagenkonstellation war es, dass sowohl die Mitarbeiter als auch die Fahrzeuge möglichst geringe Wege zurücklegen müssen.“ Mit dieser Ausstattung besteht die Vorbereitungszone aus vollwertigen Arbeitsplätzen, an denen Fahrzeuge und Werkstücke, je nach Reparaturgröße, vom Spachtel über Füller bis hin zum Klarlackspritzen bearbeitet werden können. Die positive Energiebilanz der Kabinen wird durch den Einsatz von frequenzgesteuerten Motoren, das Anblassystem ROWIT-Jet sowie hoch effektiven Wärmetauschern weiter verbessert. Neben den Kabinen ist ein weiterer Raum montiert, in dem die Kompressorentechnik untergebracht ist. Die gefilterte Abwärme der Kompressoren wird über eine Klappe in den Waschbereich geleitet, was die Energiebilanz des Betriebs nochmals positiv beeinflusst.

Weitere Informationen: ROWIT Lackieranlagen Tel.: 02562/712949 info@rowit.de