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Neue Wege beschritten

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Neue Wege beschritten

Die Firma Boya eröffnet Fullservice-Reparaturbetrieb in Hildesheim

Es ist schon ein beeindruckender Bau, den die Firma Boya in Hildesheim Ende März in Betrieb genommen hat: 16.000 Quadratmeter Grundstücksfläche, 2.600 Quadratmeter überbaute Fläche in bester Auto-Lage an einer vielbefahrenen Einfallstraße. Die Größe kommt nicht von ungefähr, denn Boya in Hildesheim ist weit mehr als ein Karosserie- und Lackierbetrieb. Das neue Gebäude beherbergt auch noch einen Bosch Car-Service-Betrieb, der unter Boya-Regie geführt wird, und ein GTÜ-Prüfzentrum. Flankiert wird der Neubau von einer Waschstraße auf der einen und SB-Waschboxen auf der anderen Seite. Kein Wunder, dass sich für den neuen Standort mit zunächst 46 Mitarbeitern die Bezeichnung „Auto-Center Hildesheim“ eingeschliffen hat – der Full Service-Gedanke wurde hier zu Ende gedacht und mit Leben gefüllt. „Wir haben hier in Hildesheim auch gegenüber unserem ersten Standort in Hannover das Angebotsspektrum nochmals erweitert“, erklärt Murat Cokalp, Sprecher der dreiköpfigen Boya Geschäftsführung. „Es ist jetzt schon schwierig, einem Kunden zu sagen: Ich kann dir zwar deinen hochkomplexen Unfallschaden reparieren, aber die Bremsbeläge kann ich dir nicht wechseln. Ich glaube, in naher Zukunft wird dies gar nicht mehr möglich sein – zumindest nicht für Betriebe, die wie wir stark im Geschäft mit gesteuerten Schäden engagiert sind. Der neue Betrieb ist unsere konsequente Antwort auf diese Situation.“

Ebenso konsequent wurde auch die Ausstattung des Lackierbereichs geplant und umgesetzt. Installiert wurde, auf einen einfachen Nenner gebracht, alles, was den Prozess beschleunigt und effizienter macht – schließlich lautet der selbstbewusste Anspruch von Boya, wie bereits beim ersten Betrieb in Hannover, den „wahrscheinlich effizientesten Unfallreparaturbetrieb Deutschlands“ realisiert zu haben. Dabei ging man durchaus neue Wege – zum Beispiel bei der Lackieranlage. „In der Vorbereitung setzen wir konsequent auf Multiarbeitsplätze“, erläutert Murat Cokalp. Installiert wurden sechs Repit- Fast-Repair-Arbeitsplätze der Firma Wolf, die demnächst mit einem schienengeführten Infrarot-System ausgestattet werden.
Doppelter Bogen
Infrarot spielt auch eine entscheidende Rolle in den beiden nebeneinanderliegenden Taifuno-Vision-Kabinen, die jeweils mit einem Power Cure-Infrarotbogen von IRT ausgerüstet sind. Die Kabinen sollen als „Schnellläuferkabinen“ dienen, in denen – vom Spachtel über den Füller bis zum Klarlack – der komplette Schichtaufbau erfolgt. Auch IRT stellte diese Anforderung vor spezielle Aufgaben. „Üblicherweise werden mit den IR-Bögen Basis- und Klarlack getrocknet“, erläutert Herkules-Vertriebsleiter Bernd Hoffmann. Wir haben daher Trocknungsprogramme für die anderen Materialien definiert und in der Bedienung des Bogens entsprechende Speicherplätze und Tastenbelegungen vorgesehen.“ „Die Anlagenkonstellation wurde so gewählt, dass wir mit höchster Flexibilität und maximaler Geschwindigkeit arbeiten können“, betont Murat Cokalp. „Konkret heißt dies, dass zum Beispiel kleine Spotrepairs an den Repit-Plätzen erfolgen. Kleine bis mittlere Reparaturen, also das Gros der Aufträge, können wir mit Hilfe des IR-Trockners in höchster Geschwindigkeit in den Kabinen ausführen. Eine dritte Kabine plus Trockner steht für großflächige Lackierungen oder zur Lackierung mehrerer Teile zur Verfügung.“
Einfacher Transport
Auch für den Fahrzeugtransport suchte man die schnellste Lösung. Die Fahrzeuge werden innerhalb der Werkstatt auf der Hebebühne stehend mit einem Transmobil der Firma Herkules bewegt. Für Bernd Hoffmann ist auch dies ein logischer Schritt hin zu mehr Effizienz: „Für dieses Transportsystem spricht ganz klar, dass ein Mann alleine das Fahrzeug bewegen kann und nicht einer einweist und der andere lenkt. Dass darüber hinaus Abklebungen an den Scheiben oder Rädern nicht mehr entfernt werden müssen, um ein Fahrzeug zu bewegen, zählt zu den weiteren Vorteilen.“ Diese Prozessvorteile haben schon bei der Entwicklung des Transmobils eine wichtige Rolle gespielt. Mit dem stetig gewachsenen Elektronik-Anteil moderner Fahrzeuge ist ein weiteres Plus dazugekommen. „Das Transmobil ermöglicht es, Fahrzeuge über längere Strecken zu bewegen ohne den Motor starten zu müssen“, erläutert Bernd Hoffmann. „Viele im Werkstattalltag auftretende Komplikationen im Zusammenhang mit der Fahrzeugelektronik entfallen damit.“
Bei der Planung und Umsetzung des Projekts wurde das Team um Murat Cokalp vom Lacklieferanten Glasurit unterstützt; schließlich hat Boya sich in den sieben Jahren seit Firmengründung zu einem der wichtigsten Kunden der Autoreparaturlackmarke gemausert und ist Mitglied im ColorMotion Netzwerk von Glasurit. „Der neue Betrieb von Boya liefert in mehrfacher Hinsicht Antwort auf Zukunftsfragen der gesamten Branche“, ist Glasurit-Betriebsberater Joachim Bitzer überzeugt. „Bei stetig steigenden Energiekosten bieten die hier eingesetzten innovativen IR-Trocknungslösungen langfristig Kostensicherheit. Und die erreichte Prozesseffizienz ist nicht nur eine Antwort auf den gestiegenen Kostendruck speziell im Bereich der gesteuerten Schäden, sie stellt auch eine Lösung für Probleme dar, die im Zuge der demografischen Entwicklung auf viele Betriebe zukommen: Die Personalsuche wird künftig schwieriger, sodass es darauf ankommt, mit dem vorhandenen Personal ein Höchstmaß an Artbeitseffizienz zu erzielen.“ „Die Firma Boya hat frühzeitig diese Markttrends erkannt“, ergänzt ColorMotion-Managerin Kerstin Hoffmenn, „und sie hat immer gezeigt, dass sie den Mut hat, auch neue Wege zu bestreiten.“
Michael Rehm

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