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Hebebühnen-Trends: Mehr als nur heben

Hebebühnen
Hebebühnen-Trends: Mehr als nur heben

Der Hebebühnenmarkt für Lackier- und Karosseriebetrieb ist in Bewegung. Wir haben die führenden Hersteller nach News und Trends gefragt.

Hebebühnen sind in Lackier- und Karosseriebetrieben Standard. In ergonomisch günstiger Haltung zu arbeiten, die Reparaturfläche immer in Augenhöhe – das sorgt für Effizienz und sichert die Qualität der Arbeit. Aber die Anforderungen an Hebebühnen wandeln sich: Mit den SUVs müssen immer schwerere, höhere Fahrzeuge gehandhabt werden – und auch E-Fahrzeuge zeichnen sich nicht gerade durch geringes Gewicht aus. Was hier noch dazukommt: Diese nur anheben zu können, reicht nicht. Einmal vom Strom genommen, müssen sie, was durchaus eine Herausforderung bedeutet, in der Werkstatt rangiert werden – auch hier sind Lösungen der Hebebühnenhersteller gefragt. Wir haben uns bei den Top-Herstellern für K&L-Lösungen nach Trends und Neuheiten erkundigt.

B-TEC: Carry Twin mit Fernverstellung direkt am Bedienteil

Die B-TEC GmbH entwickelt seit über 20 Jahren innovative, umweltfreundliche, ergonomische und qualitativ hochwertige Lösungen für die Fahrzeuglackierbranche. Mit der Carry Twin, der ersten pneumatischen Hebebühne, die Fahrzeuge sowohl auf Rädern stehend als auch radfrei auf eine ergonomische Arbeitshöhe anheben kann, hat B-TEC bereits im Jahr 2002 eine innovative Hebebühnenlösung auf den Markt gebracht, die das Heben von Fahrzeugen in der Lackiererei nachhaltig revolutioniert hat. Diese Idee hat B-TEC nun weiterentwickelt und das aktuelle Modell Carry Twin XL mit der pneumatischen Twin-Fernverstellung ausgestattet.

Mit der Twin-Fernverstellung kann direkt am Bedienteil der Hebebühne zwischen dem Heben auf Rädern stehend und Radfreiheben umgeschaltet werden. Unergonomisches Bücken zum manuellen Umschalten in schwer zugänglichen Bereichen direkt an der Hebebühne entfällt komplett. Dies ermöglicht eine schnelle und einfache Anpassung der Hebebühne an unterschiedliche Reparatursituationen und sorgt so für ein noch anwenderfreundlicheres und effizienteres Arbeiten am Fahrzeug. Die Carry Twin XL ist nach Herstellerangaben die weltweit größte pneumatische Fahrzeughebebühne mit einer Tragkraft von bis zu 3,5 Tonnen und einer Breite von 2,20 Metern. „Bei der Herstellung von Kfz-Hebebühnen gilt es, die Entwicklungen auf dem Fahrzeugmarkt sehr genau zu beobachten und auf neue und veränderte Anforderungen schnell zu reagieren, damit der lackverarbeitende Betrieb bei der Kfz-Reparatur keine Zugeständnisse machen muss“, erklärt B-TEC-Geschäftsführer Christian Bellroth. „Aus diesem Grund haben wir bereits 2012 auf den Trend zu immer längeren, breiteren und schwereren Fahrzeugen, Stichwort SUV, reagiert und mit unseren XL-Versionen eine Hebebühne entwickelt, die den neuen Anforderungen auch im Hinblick auf Elektrofahrzeuge mit ihrer zentralen und schweren Batterie gerecht wird.“ Die Bühnenlänge und -breite ist für die Reparatur von Kleinwagen über Pkw mit langem Radstand bis hin zur »Sprinterklasse« mit mittlerem Radstand ausgelegt. Sowohl Kleinwagen als auch große und schwere Fahrzeuge wie SUVs oder Elektrofahrzeuge wie ein BMW X7 mit einer Fahrzeugbreite von 2,00 Metern können bequem und sicher angehoben werden. „Kleinere Abmessungen der Bühnen wären immer ein Kompromiss und mit dem Risiko verbunden, dass gängige Fahrzeugtypen nicht oder zumindest nicht gesetzeskonform angehoben werden können, da ein korrekter Stand auf der Hebebühne nicht gewährleistet werden kann“, betont Christian Bellroth.

Die Hebebühne ist zudem mit Teleskop-Tragarmen ausgestattet, die das Radfreiheben von sowohl sehr langen Fahrzeugen wie einem BMW 7er (Langversion) oder einem VW T6, aber auch von sehr kurzen Fahrzeugen wie einem Fiat Punto ermöglichen. Starre Systeme mit großen Schwenkradius stoßen hier häufig an ihre Grenzen. Die Carry Twin XL ist sowohl als aufliegende Version (Carry Twin XL-S) als auch als Einbauversion (Carry Twin XL-EB) erhältlich. Gefertigt werden die pulverbeschichteten Hebebühnen „Made in Germany“ im B-TEC Werk in Burgdorf bei Hannover.

Liftwerk: Der Mover im Fokus

Die Liftwerk GmbH hat sich im Jahr 2021 entschieden, mit pneumatischen Hebebühnen in den Automotive-Markt einzusteigen. Passend dazu kam wenig später mit dem Lift-Assist-Mover ein System auf den Markt, mit dem die Hebebühnen samt Fahrzeugen mühelos in der Werkstatt verfahren werden können. Der Mover von Liftwerk ist ein innovatives Transportsystem für den modernen Karosserie-& Lackierbetrieb der Zukunft. Ein sicherer Transport, verkürzte Rangierzeiten sowie eine freie Positionierung der Fahrzeuge im gesamten Betrieb zeichnen dieses System aus. Rangieren auf engstem Raum, das Verbringen der Fahrzeuge in die Kabine, sowie der Querverschub in den Trockner sind mit dem Mover möglich. Versehen mit vier Rollen für eine bessere Lastverteilung, wovon zwei Rollen angetrieben sind, ermöglicht der Mover einen problemlosen Transport von Fahrzeugen bis 3,5 Tonnen Gewicht. Eine Funkfernbedienung macht das Handling einfach und sicher. „Wir konnten speziell in letzter Zeit beobachten, dass die Nachfrage nach dem Mover stark ansteigt“, berichtet Stefan Herweg, bei Liftwerk Leiter Verkauf Automotive. Die Betriebsgröße spielt dabei eine untergeordnete Rolle, auch für kleine und mittlere Lackier- und Karosseriebetriebe stellt sich die Frage nach dem Fahrzeugtransport immer stärker. „Kein Wunder, denn bei der Vielzahl an Assistenzsystemen, die bei einem Unfall betroffen sein können, sind Fahrzeuge sehr häufig nicht mehr selbstständig rangierbar“, erklärt Stefan Herweg. „Dazu kommt eine immer größere Zahl von Elektrofahrzeugen, die nur in stromlos geschaltetem Zustand bearbeitet werden können. Und dazu müssen diese meist auch relativ schweren Fahrzeuge rangiert werden. Der Mover ist dafür die ideale Lösung.“

Consul: Comfort-Bühnen schaffen Zugang

Um sich in der heutigen Zeit auf dem Markt beweisen zu können, reicht es nicht, einfach nur ein gut aussehendes Produkt anzubieten. Dessen war man sich auch bei der Consul Werkstattausrüstung GmbH bewusst. „Heutzutage ist es wichtig, auf die Anforderungen in der Werkstatt einzugehen und immer auf dem neuesten Stand der Technik zu sein. Es gilt herauszufinden, welche Hindernisse es möglicherweise bei der Benutzung der Hebebühnen gibt. So Salvatore Gurrieri, Geschäftsführer der Consul Werkstattausrüstung GmbH. Die Problematik heute: Fahrzeuge, die nach dem Abschalten nicht mehr bewegbar sind, stellen die Mechaniker in den Werkstätten vor Herausforderungen. Schnell wurde klar, dass bei den neuen Hebebühnen der Zugang zum Fahrerinnenraum nach Abstellen des Fahrzeugs ermöglicht werden muss. Jeder kennt die Problematik des Ein- und Aussteigens und das damit verbundene evtl. Beschädigen der Fahrertür. „Den Besenstiel durch das Fenster zu stecken, um Kupplung und Bremse zu betätigen, damit das Fahrzeug gestartet werden kann, ist immer eine zeitraubende und unprofessionelle Notlösung gewesen“, behauptet Frank Turck von der Firma „Autoprofi Turck“.

Daher durfte er bereits vor Veröffentlichung die Neuheit aus dem Hause Consul testen: die Comfort Serie! Die neuen Hebebühnen verfügen über zwei versetzt zueinanderstehende Säulen mit jeweils einem langen und einem kurzen Schwenkarm, was nicht nur das Öffnen der Fahrertür im angehobenen Zustand ermöglicht, sondern auch einiges an Platz einspart. Frank Turck hat seine neue Hebebühne schnell in den Alltagseinsatz aufgenommen. „Unsere Jungs wollen alle nur auf diese Bühne. Weil es einfach genial ist, wenn man die Fahrertür aufbekommt, unabhängig davon, ob ich gerade ein
Mercedes-Benz GLE Coupé oder einen Fiat 500 aufbocke“, so sein Fazit.

Familie wird erweitert

Um die Vorteile dieser Hebebühnen in weiteren Bereichen des Marktes anbieten zu können, wird jetzt nach dem erfolgreichen Start der neuen Serie die Familie erweitert: Es gibt ebenfalls eine hydraulische und zukünftig eine 4-Tonnen-Version, sowie eine Ausführung für Elektrofahrzeuge, um den technischen Entwicklungen auf dem Markt voraus sein zu können. mr ■

www.btecsystems.de, www.consul-gmbh.com, www.liftwerk.de


Christian Bellroth

„Wir setzen ausschließlich auf die XL-Bühnen, um ein sicheres und komfortables Anheben der aktuellen Fahrzeugtypen sicherzustellen.“


Stefan Herweg

„Wir konnten speziell in letzter Zeit beobachten, dass die Nachfrage
nach dem Mover stark
ansteigt.“


Salvatore Gurrieri

„Heutzutage ist es wichtig, auf die Anforderungen in der Werkstatt einzugehen und herauszufinden,
welche Hindernisse es möglicherweise bei der Benutzung der Hebebühnen gibt.“



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