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Kleiner Schaden, kleiner Preis

Technik
Kleiner Schaden, kleiner Preis

Professionelle Kleinschadenreparatur mit System

Michael Rehm

Das Wort „Spotrepair“ benutzt Dirk Pöttker nicht so gerne, und wenn, dann nur mit einem ganz bestimmten Zusatz: „Premium-Spotrepair“. Der Grund ist denkbar einfach: „Unseren Endkunden, den Autofahrern, sagt Spotrepair gar nicht so viel“, hat der Geschäftsführer der Firma MPS Micropaint erfahren, „und wenn doch, dann stellen sie sich oft etwas Falsches darunter vor.“ Noch etwas kommt hinzu: „Spotrepair hat durch die vielen Amateure, die am Straßenrand oder auf dem Parkplatz ihre Leistung anbieten, mittlerweile einen eher negativen Touch. Was wir unterstützen, ist aber die Kleinschadenreparatur durch Profis – zum kleinen Preis.“ MPS steht für Micropaint System, ein Konzept zur Reparatur von Kleinschäden, das speziell entwickelte Lacke und Zusätze sowie Absauggeräte wie den „Duster 3000“ enthält. Doch damit nicht genug; ebenso sind Schulungen für die Anwender und ein umfangreiches Marketingpaket enthalten. Alles zusammen wird in einem modular aufgebauten Franchisekonzept angeboten. Die Idee wurde in Kanada entwickelt. Der erste europäische Markt – und der Heimatmarkt der heutigen MPS-Gesellschafter – ist Norwegen. Der 2012 gegründete deutsche Stützpunkt im westfälischen Oelde ist mittlerweile die technische und logistische Drehscheibe für den kompletten deutschsprachigen Raum. Hier sieht Dirk Pöttker ein Potenzial von 327 MPS-Partnerbetrieben. Wir sprachen mit ihm über das MPS-System, Marktchancen und Möglichkeiten im Bereich der Kleinschadenreparatur.
Herr Pöttker, Themen wie Spot- und Smartrepair sind seit Jahren in der Branche präsent, Autohersteller haben Lösungen im Repertoire, Lackhersteller ebenso und viele Aufbereiter und „Lackdoktoren“ sowieso. Ist der Kuchen nicht langsam verteilt? Was spricht heute für noch ein neues Kleinschaden-Werkstattsystem?
Da gibt es viele Gründe. Nach meiner Beobachtung entwickeln sich derzeit die K + L-Betriebe extrem auseinander: Auf der einen Seite gibt es solche, die sehr intensiv an der Schadensteuerung teilnehmen und da gezwungen sind, extrem effizient große Mengen von Fahrzeugen zu reparieren. Bei vielen dieser Betriebe passt die Kleinschadenreparatur gar nicht mehr ins Konzept. Andererseits gibt es aber auch Betriebe, die auf den „Schadenmanagement“-Zug nicht mehr aufspringen konnten oder wollten, jetzt aber merken, dass Umsätze fehlen. Wer diese Einbußen mit verstärktem Privatkundengeschäft ausgleichen will, kommt um das Thema Kleinschadenreparatur überhaupt nicht mehr herum. Der Markt ist schließlich nicht nur da, er wird ständig größer.
Auch Anbieter sind ja schon zahlreich vorhanden …
Das ist richtig, aber wirklich professionell gehen das Thema nur wenige an.
Was zeichnet denn aus Ihrer Sicht den wirklich professionellen Anbieter aus?
Um es ganz kurz zu sagen: Materialien, Technik und das richtige Marketing. Fangen wir bei den Materialien an. MPS verfügt über ein Programm aus über viele Jahre selbst entwickelten Materialien und Standard-Materialien der Lackhersteller, die speziell im Hinblick auf schnelle, kleine Reparaturen optimiert wurden. Von Basislacken, die sich in 40-Gramm-Mengen ausmischen lassen, bis hin zur sicheren und effektiven Beispritzverdünnung. Punkt zwei: Das Training: Nur wer drei jeweils einwöchige Trainingsmodule absolviert hat, ist aus unserer Sicht in der Lage, kleine Schäden wirklich profitabel zu reparieren. Das heißt, ein Schaden für 300 Euro darf eben nicht länger als eineinhalb Stunden dauern, und mit etwas Praxis kann man auch auf eine Stunde kommen.
In drei Wochen kann man also die Kleinschadenreparatur lernen?
Das gilt für ausgebildete Lackierer, Fachleute also, das ist uns ganz wichtig. Anders als andere Anbieter aus diesem Bereich setzen wir grundsätzlich auf Profis aus der Branche. Aber auch die müssen vielfach umdenken und neue Techniken und Abläufe lernen, um wirklich effektiv zu sein. Gelingt das, dann ist die Kleinschadenreparatur nach unserer Erfahrung eine Goldgrube.
Welche Unterstützung bieten Sie im Bereich Marketing?
Alles, was gebraucht und gewünscht wird, denn hier gibt es oft die größten Defizite. Das fängt noch vor der eigentlichen Installation des Systems mit einer Analyse des jeweiligen lokalen Marktes an. Wir sind seit langen Jahren beratend in der Automobilbranche unterwegs und sehen im Consulting unsere spezielle Stärke. Gemeinsam mit dem Werkstattinhaber untersuchen wir: Wie groß ist das Potenzial in seiner Region? Wie bekannt ist seine Firma? Wofür steht sie? Auf dieser Basis kann man dann Marketingmaßnahmen ergreifen. Wir liefern dafür Anzeigenvorlagen in unterschiedlichsten Formaten, Banner mit den entsprechenden Logos, einheitliche Kleidung, Flyer, Prospekte – das ganze Repertoire.
Wie wichtig ist denn die Signalisierung nach außen?
Unserer Erfahrung nach extrem wichtig. An der Fassade des Betriebs sollte deutlich auf diese Leistung hingewiesen werden. Der Spotrepair-Bereich sollte auch als solcher gekennzeichnet, idealerweise vom Rest der Werkstatt etwas abgetrennt und auf jeden Fall vorzeigbar sein, daher auch eigene Arbeitskleidung für den oder die Mitarbeiter dort. Nicht zuletzt ist das Zeigen der Marke MPS auch wichtig, weil wir im zweiten Schritt im nächsten Jahr Endverbraucherwerbung machen möchten, um auf die MPS-Partner hinzuweisen.
Wie viele MPS-Partnerbetriebe gibt es derzeit in Deutschland, und wie groß schätzen Sie das Potenzial ein?
Wir gehen von rund 20 Partnern in diesem Jahr aus, insgesamt hat eine Analyse des Marktpotenzials ergeben, dass genug Volumen für 327 potenzielle Partner im deutschsprachigen Raum vorhanden ist. Dazu zählen wir sowohl die Lackier- und Karosseriebetriebe als auch Autohäuser.
Aus welcher Gruppe kommen derzeit die meisten Interessenten?
Sehr großes Interesse kommt momentan von Automobilhändlern, die bisher nicht lackiert hatten, aber bis zu einem gewissen Grad mit begrenztem Invest in das Thema einsteigen wollen. In Norwegen dagegen, wo MPS schon länger zuhause ist, sind unsere Partner bis auf wenige Ausnahmen klassische K + L-Betriebe. Die sagen uns ganz klar: Wir brauchen eine zusätzliche Marke, um überleben zu können.
Welche Investitionen und Kosten ergeben sich denn für die Partner?
Da gibt es kein starres System, abgesehen von einer jährlichen Lizenzgebühr, die auch die Schulung und Marketingunterstützung enthält. Darüber hinaus gibt es eine große Spannbreite an möglichen Leistungen, speziell in Sachen Ausstattung. Ein Lackierbetrieb wird unter Umständen nur unsere Lackmaterialien brauchen, die Basis des Trainings und auch Voraussetzung für eine Gewährleistung sind. Wer dagegen einen separaten Bereich der Werkstatt speziell für Kleinschadenreparatur reservieren möchte, findet in unserem Absauggerät Duster 3000 eine ideale Lösung, um ohne große Umbauten sicher arbeiten zu können. Steigt ein Autohaus neu in das Thema ein, können wir natürlich auch bei der kompletten Ausstattung dieses Bereichs beraten und entsprechendes Equipment liefern.
Wie wird definiert, was notwendig ist, welches Paket letztlich geschnürt wird?
Wir halten das sehr flexibel. Als ideal hat sich erwiesen, wenn Interessenten erst einmal zu uns nach Oelde kommen und sich das System in Ruhe anschauen, um sich von der Technologie zu überzeugen. Im zweiten Schritt besucht dann ein Mitarbeiter von uns den Betrieb, um gemeinsam mit dem Inhaber zu schauen, welches Equipment vorhanden ist, wie man die vorhandenen Räumlichkeiten am besten ausnutzt, welche Marketingmaßnahmen sinnvoll sind und so weiter. Auf dieser Basis wird dann ein Paket definiert, und wenig später kann es losgehen. Natürlich stehen wir aber auch danach noch mit Rat und Tat zur Seite. Wir bieten mehr als Farbe und Training – nämlich Hilfestellung für die Zukunft.
Herr Pöttker, vielen Dank für das Gespräch.
MPS Micropaint Deutschland GmbH Tel.: 02522/ 8309717 Fax: 02522/ 9309718 www.mpsmicropaint.com

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