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Kein Frust bei Frost

Technik
Kein Frust bei Frost

Kein Frust bei Frost
Verarbeitungstipps für die kalte Jahreszeit

Quelle: Standox

Niedrige Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit sind die Feinde jeder Qualitätslackierung. Dennoch lässt sich durch die Beachtung einiger wichtiger Verarbeitungsregeln die Gefahr von Fehllackierungen minimieren:
Lack nie bei Frost lagern (optimal: 15 bis 20° C).
Vor der Verarbeitung Lackmaterial unbedingt erwärmen (Verarbeitungstemperatur zirka 20° C).
Verarbeitungstemperaturen und das Fahrzeug nie unter 15° C bringen
Bei niedrigeren Verarbeitungstemperaturen mit kürzeren Materialeinstellungen arbeiten
Vor der Verarbeitung Streusalzreste an den Fahrzeugen entfernen.
Kompressor, Luftleitungen und Wasserabscheider ständig auf Kondenswasser und Verschmutzung prüfen
Luftleitungen und Luftaufbereitung unbedingt vor Frost schützen.
Nass-Schleifen möglichst vermeiden, wenn doch nass geschliffen wird, das Schleifwasser häufiger wechseln (zur Vermeidung von Salzanreicherungen).
Reinigungs- und Schleifutensilien unbedingt voneinander trennen.
Zu lackierende Flächen vor jedem Arbeitsschritt gründlich säubern (zur Vermeidung von Blasenbildung).
Vor jedem Grundieren blank geschliffene Stellen und Durchschliffe zum blanken Blech trocken überschleifen (zur Vermeidung von Flugrost).
Mehr Sicherheit erhält man im Sommer wie im Winter durch einen 3-Schicht-Aufbau: Säureprimer, 2K-Füller, 2K- Decklack.
Frisch lackierte Fahrzeuge nach der Trocknung nie gleich Frost und Schnee aussetzen (Temperaturschock).
Immer wieder kann es bei der Lackierung gerade in den kalten Monaten zur Blasenbildung kommen. Wie lassen sich diese Blasen vermeiden?
Fahrzeuge, die in der kalten Jahreszeit
von draußen in die Werkstatt kommen, bilden durch die ansteigende Temperatur (z.B. von 5 auf 20 Grad C.) einen Feuchtigkeitsfilm (Kondenswasser). Das lässt sich vermeiden, indem man die Fahrzeuge frühzeitig in die Halle fährt. Dann können sie bis zur Lackierung langsam die Werkstatt-Temperatur annehmen. Außerdem sollte man die Spachtelstellen trocken schleifen, da durch den Nass-Schliff eine lange Ausdunstzeit entsteht. Daneben sollten die Spachtelarbeiten möglichst fein durchgeführt werden – das erspart hohe Füllerschichtdicken. Bei 2KAcrylfüllern sollten die Schichtdicken nicht über 150 µm liegen, optimal sind Füllerschichten von 80 bis 100 µm. Die Temperatur für die Füllerarbeiten sollte wenigstens 12 Grad Celsius (ideal sind 20 Grad) betragen. Der Füller kann entweder im Ofen, mit einem Strahler oder an der Luft (über Nacht) getrocknet werden. Hier ist darauf zu achten, dass die Temperaturen nicht zu stark absinken. Auch beim Schleifen des Füllers ist der Trocken- dem Nass-Schliff vorzuziehen, denn Letzterer erhöht je nach Wasserqualität die Gefahr der Blasenbildung. Je mehr Salze im Wasser enthalten sind, desto mehr Feuchtigkeit wird beispielsweise im Lackaufbau angezogen. Die Folge: Blasenbildung unter Füller und Decklack. Häufig entstehen Blasen auch durch Handschweiß auf Türoberkanten, Kotflügel- und Heckklappenkanten, zum Beispiel beim Tragen oder Verschieben der Fahrzeuge. Das lässt sich verhindern, indem man Gummihandschuhe trägt. Nach der Reinigung mit konventionellen Silikonentfernern sollten die Teile zudem unbedingt noch einmal gründlich mit VE-Wasser abgewaschen werden. Denn gerade Salze (und dazu gehören auch Handschweiß oder Streusalz) lösen sich nur in Wasser und werden dementsprechend von den Silikonentfernern nicht erfasst.

Technische Voraussetzungen
Um ein gutes Lackierergebnis zu erhalten, müssen auch bestimmte Voraussetzungen, die die Technik betreffen, gegeben sein. Dazu gehören beispielsweise
• ein ausreichend dimensionierter Kompressor. Ist der Kompressor zu klein, erzeugt er beim Verdichten zu viel Kondenswasser.
• ein Kältetrockner. Er wird direkt unter dem Kompressor installiert und versorgt die Anlage mit kondensatfreier Druckluft.
• ein Doppelabscheider an den Zapfstellen/Luftabnahmestellen mit automatischem Kondensatablass. Fehlt dieser, muss der Ablass täglich entleert werden. Außerdem müssen die Filterpatronen des Abscheiders halbjährlich kontrolliert und bei Bedarf ausgetauscht werden.
• eine Rohrleitung mit einem Gefälle von ein bis zwei Prozent.
An der niedrigsten Stelle und an allen Entnahmestellen muss eine Kondensatableitung vorhanden sein.

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