Startseite » Technik »

Karosserie-Reparatur: Mehr als Fügen und Trennen

Technik
Karosserie-Reparatur: Mehr als Fügen und Trennen

Wohin entwickelt sich die Karosseriereparatur? Und welche Trends gibt es bei der Ausstattung? Wir haben bei Wieländer+Schill nachgefragt.

Welche Werkstatt-Ausstattung für Karosseriereparaturen gefragt ist, wissen wenige Unternehmen so genau wie Wieländer+Schill. Seit einem halben Jahrhundert beliefert das Unternehmen Reparaturbetriebe mit Equipment und Know-how. Wir sprachen mit Geschäftsführer Stephan Paschke und Thorsten Herfort, Verkaufsleiter Deutschland.

Wieländer + Schill feiert in diesem Jahr 50-jähriges Jubiläum, dabei hat sich das Unternehmen von einem Spezialisten für das Trennen und Fügen zu einem Allround-Lieferanten für das Karosseriegewerbe entwickelt. So ist die Werkstatt rund um die Karosseriereparatur perfekt ausgestattet.

Stephan Paschke: Als Spezialist für Trennen und Fügen würde ich uns auch heute noch bezeichnen, aber um diese Kernkompetenz herum haben wir mittlerweile über 6.000 Verkaufsartikel im Sortiment.

Insbesondere bei den Fügetechniken stößt man in den Betrieben heute auf einen umfangreichen und teuren Gerätepark – welche Trends zeichnen sich denn hier aus Ihrer Sicht ab?

Thorsten Herfort: Das Spektrum an Fügetechniken ist breiter geworden. Neben Punktschweiß- und MIG/MAG-Schweißen haben sich die Niet- und die Klebetechnik oder auch Kombinationen aus beiden einen festen Platz erobert. Der Trend geht klar in Richtung dieser Technologien.

Stephan Paschke: Da Sie den großen Gerätepark in den Karosseriebetrieben ansprechen: Unser Bestreben ist es, diesen möglichst klein und beherrschbar zu halten.

Wie geschieht das?

Thorsten Herfort: Indem wir alles dafür tun, um für unsere jeweiligen Technologien die Freigaben möglichst vieler Hersteller zu erhalten. Das ist eine große technologische
Herausforderung und manchmal ein echter Kraftakt.

Wie erfolgt die Abstimmung mit den Autoherstellern?

Thorsten Herfort: Beim klassischen Schweißen gibt es
bestimmte vom Hersteller vorgeschriebene Prüfverfahren und Parameter, die wir dann erfüllen müssen, um die Freigaben zu erhalten. Beim Nieten ist die Kooperation enger. Hier entwickeln wir oft gemeinsam mit dem Hersteller
Fügeverfahren, spezielle Niete, Legierungen und Prozesse.

Das heißt, hier stößt man an Grenzen, was universell einsetzbare Geräte angeht?

Thorsten Herfort: Nein, die Lösung besteht hier in einem modularen Aufbau der Nietgeräte. Wir entwickeln ein universell einsetzbares Gerät, das den Druck erzeugt. Je nach Hersteller werden dann individuelle Nieten und Matrizen, um den Niet zusetzen, angeboten, die dann entsprechend gewechselt werden.

Welche neuen Anforderungen stellt die Niettechnologie?

Stephan Paschke: Es gibt beim Nieten keinen Spielraum bei den Parametern, das vermitteln wir auch in den Schulungen, die beim Kauf eines Gerätes obligatorisch sind.

Was bedeutet das?

Stephan Paschke: Ich kann mich nicht auf das optische
Ergebnis verlassen. Einen falschen Schweißpunkt oder eine schlechte Naht erkenne ich. Eine genietete Verbindung kann einwandfrei ausschauen, wenn ein Fehler im Prozess vorliegt, lässt sie sich aber mühelos auftrennen.

Welche anderen Trends in der Karosseriereparatur für die Werkstatt schlagen sich in ihrem Produktspektrum nieder?

Thorsten Herfort: Die Aufgaben in der Karosseriebearbeitung sind insbesondere durch das breitere Spektrum an
Materialien – Stahl, Aluminium, Verbundwerkstoffe – vielseitiger geworden, ebenso die Anforderungen an Sicherheit und Arbeitsschutz. Wir reagieren darauf, indem wir unsere Produkte bündeln und Arbeitsumgebungen schaffen. So haben wir mit WS Arena einen räumlich abgetrennten Karosseriearbeitsplatz geschaffen, der alle Anforderungen an die Bearbeitung moderner Karosserien erfüllt. Diese Plätze sind abtrennbar und können mit allen notwendigen Werkzeugen, Absaugung und Energiezufuhr ausgestattet werden.

Wohin geht beim Werkstatt-Equipment die Entwicklung?

Stephan Paschke: Die zunehmende Elektromobilität gibt den Takt vor. Isolierte Werkzeuge, Löschdecken, Rettungshaken – all diese Produkte hatten bisher ein Schattendasein geführt, jetzt rücken sie voll in den Fokus. Karosseriewerkstätten auszustatten bleibt auf jeden Fall spannend. mr■

www.wielanderschill.com


Thorsten Herfort

„Wir tun alles dafür, um für unsere jeweiligen Technologien die Freigaben möglichst vieler Hersteller zu erhalten.“



Firmenverzeichnis
Hier finden Sie mehr über:

Unternehmen im Fokus
Aktuelle Ausgabe
Titelbild Lackiererblatt 2
Aktuelle Ausgabe
02/2024
EINZELHEFT
ABO
FACEBOOK


Malerblatt Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Malerblatt-Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum arcguide Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des arcguide Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de