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HVLP- und Compliant-Pistolen

Interview mit Martetingleiter von SATA
HVLP- und Compliant-Pistolen

HVLP- und Compliant-Pistolen markieren gleichermaßen den Stand der Technik

Wir sprachen mit Knut Wiegand, Leiter Marketing Services bei der SATA Farbspritztechnik.

Herr Wiegand, wer über neue Trends in der Applikationstechnik berichten will, hat es nicht leicht. Den Stand der Technik markieren immer noch HVLP- und Compliant Pistolen. Oder wird an weiteren Technologien gearbeitet?
Lackierpistolen sind langlebige Produkte, und grundlegende Veränderungen vollziehen sich nicht allzu häufig. Das entspricht vor allem dem Wunsch der Anwender. Schließlich haben bereits minimale Änderungen an der Pistole gravierenden Einfluss auf das Lackierergebnis. Nach wie vor konkurrieren also mit der HVLP- und der Compliant-Technik zwei mittlerweile bewährte Applikationsweisen miteinander. Beide Systeme sind auch von allen Lackherstellern freigegeben.
Wird sich eine der beiden Varianten langfristig durchsetzen?
Darauf deutet nichts hin. Getreu unserem Motto „Zwei Wege – ein Ziel“ werden wir beide Technologien mit gleichem Engagement weiterverfolgen. Welchen Weg er wählt, ist tatsächtlich die individuelle Entscheidung des Lackierers. Es gibt Anwender, denen die HVLP-Pistole einfach nicht liegt, die vielleicht auch mit der ersten Generation HVLP-Pistolen schlechte Erfahrungen gemacht haben, oder bei denen auch die Kompressorleistung nicht ausreicht, um mit HVLP bei ausreichender Reserve zu arbeiten. Für diese Lackierer sind Pistolen wie unsere RP ideal. Umgekehrt gibt es aber auch etliche Anwender, die keinerlei Mühe haben, vom Füller bis zum Klarlack alles mit der HVLP-Pistole zu spritzen. Nicht zuletzt gibt es die „Kombinierer“, die den Basislack mit der HVLP-Pistole, den Klarlack aber mit der RP spritzen. Wir können und wollen da keinen Einfluss nehmen, sondern das gesamte Spektrum abdecken.
Wie hoch schätzen Sie eigentlich den Anteil der Lackierer ein, die weder mit HVLP- noch mit Compliant-Pistolen, sondern mit den „guten alten“ Hochdruckpistolen arbeiten?
Der Anteil ist immer noch erschreckend hoch, ich würde sagen, dass er immer noch bei 15 bis 20 Prozent liegen dürfte. Der Anteil der Anwender, die im Klarlackbereich auf Hochdruck setzen, ist sogar noch ein bisschen höher.
Und dies, obwohl eigentlich auch im Bereich der Applikationstechnik die VOC-Gesetzgebung Pistolen mit höhere Übertragungsrate vorschreibt.
Man könnte die VOC-Gesetzgebung so verstehen, und theoretisch könnte das Gewerbeaufsichtsamt Hochdruckpistolen aus den Betrieben nehmen. In der Praxis dürfte da aber nicht allzuviel passieren. Man muss jedoch auch sehen, dass Lackierer, die immer noch mit Hochdruckpistolen arbeiten, nicht nur wenig umweltverträglich arbeiten – sie verschenken auch bares Geld, indem sie viel zu viel teuren Lack statt auf das Auto in die Filtermatten blasen.
Werden durch die von der VOC-Gesetzgebung spätestens 2007 gefordeten Materialien andere Aufgaben an die Applikation gestellt? Die Applikation von HS- oder VHS-Klarlacken ist ja unter Umständen gewöhnungsbedürftig.
Nicht, dass wir uns vor Herausforderungen drücken, aber diesem Zeitpunkt können wir gelassen entgegensehen. Die ganzen neuen Klarlacke – HS, VHS oder auch kratzfeste Klarlacke, lassen sich mit exakt denselben Pistolen verarbeiten wie bisher. Ich sehe höchstens, dass mehr und mehr Anwender Klarlacke mit höherem Festkörperanteil zusammen mit kleineren Düsen einsetzen.
Kommen wir von den kleinen Düsen zu den kleinen Pistolen, die man immer häufiger in den Werkstätten antrifft. Wie kommt das?
Auch wir beobachten diesen Trend zur kleineren Pistole. Die SATA Minijet ist im Laufe der letzten Jahre von einer Ergänzung des Sortiments zu einem echten Kernprodukt geworden. Einerseits hängt dies damit zusammen, dass die Themen Spot- und Smart-Repair immer stärker im Kommen und beim Beilackieren solche Pistolen ideal sind. Es gibt aber auch Anwender, die schon einmal einen Stoßfänger mit der kleinen Pistole spritzen. Viele schätzen auch einfach das geringe Gewicht und die Ergonomie.
Ist dies auch ein Bereich, in dem sich die „großen“ Pistolen noch verbessern werden?
Wenn es Verbesserungspotenziale gibt, dann sicherlich in diesem Bereich. Gewicht, Ergonomie und Handling spielen eine wichtige Rolle. Hier sind wir permanent dabei, Optimierungen wie zum Beispiel die digitale Anzeige des Eingangsdruckes oder, wie bei der Minijet 4 die beidseitige Rund-/Breitstrahlregulierung vorzunehmen. MR

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