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AkzoNobel erweitert sein UV-Lack-Portfolio

Michael Rehm

Es ist schon einige Jahre her, da schien UV-Klarlack die Zukunft zu gehören. Sikkens präsentierte als erster der großen Hersteller ein marktreifes Produkt, das sich nicht nur für Spotrepair-Arbeiten, sondern für beliebig große Reparaturflächen eignete. Spezielle UV-Lampen wurden entwickelt, eine UV-Kabine sorgte für Aufsehen. Doch der von vielen erwartete Durchbruch der Materialien auf breiter Front fand nicht statt, sodass nach relativ kurzer Zeit UV-Klarlacke wieder aus dem Blickpunkt des Brancheninteresses rückten. Umso erstaunlicher, dass AkzoNobel mit dem Sikkens Autoclear UV wieder einen komplett neuen Vertreter dieser Klarlackgattung präsentiert, der demnächst in den Markt eingeführt wird. Wir sprachen mit Armin Dürr, Leiter Technik AkzoNobel DACH, über die neuen Materialien und das komplette UV-Lackportfolio.
Herr Dürr, dass UV-Lacke wieder auf die Tagesordnung kommen, überrascht ein wenig. Was ist der Grund für dieses Revival?
Wir müssen hier sehr stark zwischen dem Autosurfacer UV, unserem einkomponentigen UV-Füller, und dem UV-Klarlack unterscheiden. Der UV-Füller hat sich von Anfang an gut durchgesetzt und überzeugt die Anwender überall, wo wir ihn präsentieren.
Woran liegt das?
Er ist unkompliziert im Handling und in der Applikation – und natürlich bietet er die für UV-Produkte typische schnelle Trocknung. Zum anderen hat dieser Füller aber einen Vorteil, der bei modernen Serienlackierungen immer stärker zum Tragen kommt: Er ist dadurch, dass sehr wenige Lösemittel enthalten sind und keine Hitze zum Trocknen nötig ist, extrem schonend zum Untergrund. Originallackierungen sind heute ja sehr quellanfällig. Das Anquellen des Untergrundes und damit das Abzeichnen von Randzonen ist bei unserem UV-Füller aber ausgeschlossen. Das trägt zu einer höheren Ergebnissicherheit bei, was von den Anwendern sehr geschätzt wird.
Nicht auf dem Markt durchsetzen konnte sich dagegen der UV-Klarlack, von dem Sie jetzt eine neue Version präsentieren. Ist das nicht erklärungsbedürftig, zumal ja eines der wichtigsten Ziele der UV-Klarlacke, nämlich schnelle Trocknung, auch mit einer neuen Generation schneller oder, je nachdem, bei niedriger Temperatur trocknender Klarlacke erreicht werden kann?
Warum wir jetzt mit Autoclear UV auf den Markt gehen, ist ganz einfach zu erklären: Wir glauben an das Produkt UV-Klarlack und haben nie aufgehört, unseren UV-Klarlack – wie andere Produkte auch – weiterzuentwickeln. Und natürlich gab es Optimierungspotenzial: Die Applikation war an Ecken und Kanten nicht so einfach, man musste drei Komponenten nach Gewicht ausmischen, die Trocknung konnte an bestimmten Stellen schwieriger sein als beim normalen Klarlack. Heute sind diese Probleme gelöst: Wir mischen lediglich zwei Komponenten im Verhältnis eins zu eins – einfacher geht´s nicht. Wir kombinieren als Trocknungstechnologie UV- und klassische Polyurethantrocknung. Das heißt, die Trocknung ist deutlich sicherer geworden. Die Reaktionszeit wurde dadurch noch einmal beschleunigt. Dafür haben wir jetzt eine Topfzeit von – immerhin – vier Stunden. Um es ganz klar zu sagen: Autoclear UV ist ein hochinteressantes Produkt, das wir dem Markt nicht vorenthalten wollen.
Und wie steht es um die Trocknung? Welches Equipment empfehlen Sie? Und welche Zeiten werden erreicht?
Wir haben eine extrem energiesparende großflächige UV-LED-Lampe entwickelt, die den UV-Füller in 5 Minuten sowie den UV-Klarlack in 10 bis 12 Minuten trocknet. Wird dagegen eine 400-Watt-HID-Lampe beim UV-Klarlack eingesetzt, beträgt die Trockenzeit nur sechs Minuten. Um also auf die schnell trocknenden neuen Klarlacke zu kommen: Wir haben mit Sikkens Autoclear 2.0 und Lesonal 2K Titanium Clear zwei Klarlacke im Portfolio, die ebenfalls extrem schnell sind – auf die eben genannten Zeiten kommen wir aber nur mit UV-Materialien.
Wo würden Sie dann den Einsatzbereich für Ihre neue Generation von UV-Produkten sehen?
Ich denke, dass diese Materialien keine spezielle Nische füllen, sondern generell die Flexibilität des Betriebs erhöhen. Natürlich liegt der Gedanke an Spotrepair auf der Hand. Der Autoclear UV eignet sich sehr gut für Spotrepair, aber auch für Lackierung von zwei bis drei Teilen. Ich kann mir unterschiedliche Einsatz-Szenarien gut vorstellen. Für Kunden, die sowohl den UV-Füller als auch den UV-Klarlack einsetzen, bietet es sich zum Beispiel an, einen Multifunktionsplatz mit der großflächigen LED-Lampe auszustatten. So erhalte ich einen extrem flexiblen und schnellen Arbeitsplatz für kleine bis mittlere Lackierungen. Wenn der Fokus komplett auf Spotrepair liegt, würde ich eine leistungsstarke 400-Watt-Lampe als Equipment wählen, damit kann ich auf begrenzten Flächen den UV-Klarlack konkurrenzlos schnell trocknen.
Sie sind bei AkzoNobel DACH als Leiter Technik für Sikkens und Lesonal verantwortlich. Wird es die UV-Materialien bei beiden Marken geben?
Ja, zeitgleich zum Autoclear UV von Sikkens führen wir den Lesonal UV Clear ein, und im Füllerbereich gibt es bereits seit April 2012 mit dem Lesonal UV-Filler ein Pendant zum Sikkens Autosurfacer UV.
Wo werden die Materialien preislich angesiedelt sein?
Sie sind preislich höher angesiedelt als vergleichbare klassische Klarlacke oder Füller, aber wir sind überzeugt, dass die Vorteile – 20 bis 30 Prozent Materialeinsparung, Energie- und Zeiteinsparung aber auch Ergebnissicherheit – diesen Aufschlag mehr als ausgleichen.
Herr Dürr, vielen Dank für das Gespräch.

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