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Für optimalen Ablauf

Technik
Für optimalen Ablauf

Eine neue Lackier- anlage sollte rechtzeitig und sorgfältig geplant werden

Bei der Planung von Lackierwerkstätten nehmen Lackierkabine und gegebenenfalls Trockner die wesentliche Rolle ein. Um optimale Betriebsergebnisse zu erzielen, sollten die Größe der Anlage und die Ablauforganisation sorgfältig auf den Vorbereitungs- und Finishbereich abgestimmt sein. Die Ziele dabei sind zügiger Durchlauf und maximale Kapazitätsausnutzung.

Der Vorbereitungsbereich ist in seiner Größe, Gestaltung und Anordnung auf die in der Lackieranlage möglichen täglichen Pkw-Durchsatzzahlen abzustimmen. Nur wenn dieses Verhältnis stimmt, sind die Weichen für optimale Anlagenausnutzung gestellt.
Flexible Größen
Bei kombinierten Spritz- und Trockenkabinen beträgt die in der Regel übliche Anlagengröße 7 x 4 x 2,9 m (Länge x Breite x Höhe). Die Kabine ist vollberostet und hat eine vierflammige Beleuchtung in den oberen Kabinenbereichen links und rechts neben der Filterdecke, mit einer Lichtstärke von mindestens 1.000 Lux und möglichst schattenfreier Ausleuchtung der zu lackierenden Objekte. Größere Abmessungen oder Anpassung der Abmessungen an vorgegebene Gebäudeparameter sind möglich, beispielsweise kann die Länge auf 7,5 oder 8,0 m erweitert werden, und die Breite auf 4,5 m. Eine Höhe von 3,4 bis 3,5 m erlaubt es, größere und höhere Fahrzeuge, zum Beispiel Leichttransporter, bearbeiten zu können. Die Kabine sollte in der Vorderfront ein möglichst auf der gesamten Kabinenbreite öffnendes vierflügeliges Tor besitzen, um die Fahrzeuge auch bei ungünstigen räumlichen Verhältnissen gut und sicher in die Kabine zu verbringen und wieder aus dieser herauszufahren.
Alternativen sind der Einbau eines zweiten Tores in der Rückwand der Kabine, um bei entsprechenden Platzverhältnissen die Fahrzeuge vorne hinein- und hinten, beispielsweise auf den Finishbereich, herausfahren zu können.
Auch der Einbau von seitlichen Toren ist möglich, hier eignen sich handbetätigte isolierte Falttore, Rolltore oder Segmenttore. Hierbei kann unter Einbau eines Querverschubsystems das fertige Fahrzeug seitlich aus der Kabine heraus auf einen Finishplatz geschoben werden, der später bei entsprechender Vorbereitung zu einem Trockneranbau und somit einer Anlagenerweiterung genutzt werden kann. Eine passende Ausstattung hierfür sind Hubarbeitsbühnen, die stationär oder seitlich verfahrbar in die Spritzkabine eingebaut werden können. Auf solchen Bühnen können Fahrzeuge auf dem Querverschubsystem seitlich transportiert werden, was den Lackiervorgang wesentlich vereinfacht und erleichtert.
Die Lage der Aggregate
Die Anordnung der Aggregate ist bei der Planung einer Lackieranlage ein nicht zu unterschätzendes Thema, dazu bieten sich verschiedene Möglichkeiten an: Die Aggregategruppe, bestehend aus Zu- und Abluftventilator, Umschaltkasten, Beheizungseinrichtung, gegebenenfalls Wärmerückgewinnung und Kanalsystem, kann in der „klassischen“ Anordnung links oder rechts neben der Spritzkabine, hinter einer Kabine und bei entsprechender räumlicher Höhe über der Kabine auf einem Stahlgerüst angeordnet sein. Letzteres eignet sich bei besonders hohen Werkstatthallen mit mindestens 5,5 m frei verfügbarer Höhe, dann ist wertvoller Platz im Bodenbereich gespart.
Die Zuluftmenge in einer kombinierten Spritz- und Trockenkabine sollte nicht unter 24.000m³/h liegen, gemessen innerhalb der Kabine und nicht unter „Laborbedingungen“ frei blasend. Darauf abgestimmt ist die Beheizung der Anlage, wobei als Heizmedien Heizöl und Erdgas, sowie Flüssiggas und Warmwasser zur Verfügung stehen.
Der Trend geht eindeutig zur Benutzung von Erdgas oder alternativ, eventuell als Zwischenlösung mit Flüssiggas und unter Einsatz von energiesparenden Flächenbrennern, zur Direktbeheizung der Prozessluft. Dieses Verfahren ist perfekt technisch ausgearbeitet und bietet aus Sicht von LUTRO erhebliche Vorteile gegenüber indirekt beheizten Anlagen, beispielsweise sind keinerlei Kamine erforderlich, da das Gas rückstandsfrei verbrennt. Der feuerungstechnische Wirkungsgrad ist fast 100%ig, und die Leistungsreserven sind bemerkenswert und die Temperaturregelung erfolgt sehr exakt.
Energie einsparen
Für die Einsparung von Energie stehen im Heizungsbereich Wärmerückgewinnung, Sparschaltung und Abdunstautomatik zur Verfügung, im elektrischen Bereich empfiehlt LUTRO frequenzgeregelte Motoren. Mit diesen Einrichtungen können über 50 Prozent der Heiz- und elektrischen Energie eingespart werden. Die Nutzung von speicherprogrammierbaren Steuerungen (SPS) ermöglicht übersichtliche Anlagenbedienung und Kontrolle sowie automatische Filterkontrolle und Druckregelung. Durch den Einsatz eines Telefonmodems kann die direkte Verbindung mit der Kundendienstabteilung des Herstellers erfolgen.
Größere Reparaturlackieranlagen im Pkw-Bereich bestehen aus kombinierten Spritz- und Trockenkabinen mit separaten Trockenöfen, die üblicherweise seitlich neben der Spritzkabine angeordnet werden und für ein, zwei oder mehrere Fahrzeuge ausgelegt sind, wobei Trockenöfen im Umluftbetrieb beheizt werden, einer sehr kostensparenden Methode, bei Einsatz einer gleichen Technologie wie bei der Spritzkabine.
Noch größere Anlagen bestehen aus zwei kombinierten Spritz- und Trockenkabinen, zwischen denen ein separater Trockner angeordnet ist, wobei eine der beiden Spritzkabinen meist größere Abmessungen hat, für die Lackierung von Leichttransportern und Sonderfahrzeugen.
Blickpunkt Vorbereitung
Nur ein fertig vorbereitetes Fahrzeug, das gespachtelt, gefüllert, geschliffen und abgeklebt ist, verlässt den Vorbereitungsbereich, um den teuren Arbeitsplatz der Spritzkabine zu nutzen.
Aus Sauberkeitsgründen dürfen nach unserer Überzeugung Vorbereitungsarbeiten, insbesondere Schleifarbeiten, nicht in einer Lackierkabine ausgeführt werden, da sonst Staubeinschlüsse durch Schleifstaub nicht zu vermeiden sind. Zum Vorbereitungsbereich gehört auch der Spotrepair-Arbeitsplatz. Die einzelnen Vorbereitungsplätze sind durch flexible Vorhänge voneinander getrennt, einzeln schaltbar und über die SPS-Steuerung übersichtlich steuerungstechnisch geregelt. Im Füllerbereich wird mit Abluft gearbeitet und damit der Halle permanent Luft und Wärme entzogen. Daher empfiehlt LUTRO, diese Luft durch eine beheizte Zuluftanlage zu ergänzen, die auch für die Hallenheizung genutzt werden kann.
Die Ausstattung des einzelnen Arbeitsplatzes sollte durch die Installation einer zentralen Schleifstaubabsauganlage mit Energieampel ergänzt werden, damit können Schleifstäube unmittelbar an der Entstehungsstelle abgesaugt werden. Ergänzend zur erwärmten Zuluft werden IR-Strahler empfohlen, als Stativgeräte oder bei größeren Anlagen als schienengeführte flexible Systeme.
Um eine neue Lackiererei optimal den geforderten Kapazitäten anzupassen, empfiehlt es sich, bereits sehr früh mit einem erfahrenen Lackieranlagenhersteller zusammenzuarbeiten. Nur dann ist gewährleistet, dass die Lackiererei angemessen ausgestattet wird und bestmögliche Energieeinsparungstechnologien einbezogen werden.
LUTRO Luft- und Trockentechnik GmbH Tel: 0711/ 79094–30 Fax: 0711/ 79094-39 info@lutro.de www.lutro.de

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