Kunststoff-Reparatursystem verwendet Klammern aus Federstahl
Ob Stoßfänger oder Scheinwerfergehäuse – wenn Kunststoffteile ersetzt werden müssen, steigen die Reparaturkosten schnell an, und meist lässt sich dem Kunden schlecht vermitteln, dass eine äußerlich scheinbar geringfügige Beschädigung, zum Beispiel eine gerissene Scheinwerferhalterung, den Austausch eines kompletten Teiles nach sich ziehen kann. Gefragt sind daher Reparaturen, die einerseits die notwendige Stabilität des Teils wiederherstellen, andererseits aber auch die ebenfalls gewünschte Flexibilität des Teils garantieren.
Erst Teile verbinden
Der Plasticrepairer, ein in der Schweiz von der Carrosserie Amriswil AG hergestelltes Kunststoff-Reparaturset, verbindet diese beiden Anforderungen.
Zentraler Bestandteil dieses Sets sind Klammern aus rostfreiem Federstahl. Diese werden auf den Plasticrepairer aufgesetzt, der sie in Sekundenschnelle aufheizt. Anschließend werden die Klammern mit dem Plasticrepairer an der Nahtstelle eines gerissenen Teiles in den Kunststoff eingeschmolzen. Die Federklammern sind unterschiedlich ausgeformt, sodass sie entsprechend der jeweils vorgegebenen Teileform ausgewählt werden können. Die Bruchstellen erhalten durch den federnden Stahl wieder eine hundertprozentige flexible Stabilität. „Wichtig ist es bei diesem Verfahren, im optimalen Temperaturfenster zu arbeiten“, erklärt Hans-Peter Allemann. „Die Geräte sind daher so ausgelegt, dass sich die Klammern genau so stark erhitzen, dass sie sich mühelos in den Kunststoff einbetten. Dieser verbrennt nicht, sondern legt sich nahtlos um die Klammern.“ Hochwertigen Federstahl verwendet man, damit die Klammern auch unter Hitze nicht verspröden und so die Federeigenschaften nicht verlieren.
Oberflächen herstellen
Sind die Federn gesetzt, können die überstehenden Enden dort, wo dies aus optischen Gründen nötig ist, abgeschnitten werden. „Die notwendige Stabilität der reparierten Teile ist mit dem Setzen der Klammern erreicht. Im nächsten Reparaturschritt wird auf die Reparaturfläche ein Haftvermittler aufgetragen. Danach werden immer noch sichtbare Risse im Teil mit einem Zwei-Komponenten-Kunststoffspachtel verfüllt. An sichtbaren Fahrzeugpartien wird die Spachtelmasse noch angeschliffen, bevor mit dem Lackaufbau begonnen wird.
Die Geräte werden in drei verschiedenen Sets über den Onlineshop vertrieben. Die Preise begionnen bei 295 Euro für das Basisset. Am Markt kommt das neue Reparatursystem offenbar gut an. In der Schweiz sind, wie Hans-Peter Allemann berichtet, innerhalb weniger Monate bereits mehrere hundert Geräte zum Einsatz gelangt. MR
Carrosserie Amriswil AG Switzerland Tel.: +41 71 411 51 51 Fax: +41 71 411 24 38 www.s-r-a.ch
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