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Effiziente Lackieranlagen: Hoher Beratungsbedarf

Effiziente Lackieranlagen
Hoher Beratungsbedarf

Lackieranlagen müssen heute nicht nur effizient sein und hohe Qualität liefern, sondern perfekt ins Energiekonzept des Betriebs passen. Wir informierten uns bei azo Lackieranlagen.

Effiziente Lackieranlagen: Wir befinden uns derzeit in einer Phase sehr hoher Energiepreise, in der es sehr unterschiedliche Vorstellungen darüber gibt, wie man sich als Lackierbetrieb zukunftssicher aufstellt“, weiß André Schneider, Geschäftsführer der Firma azo. Das Unternehmen liefert ein komplettes Leistungspaket rund um die Lackieranlage, von der Beratung über Konstruktion und Fertigung bis hin zu Service und Wartung. Wir sprachen mit André Schneider über aktuelle Anlagenkonzepte und -trends.

Herr Schneider, die Energiepreise bringen Betreiber von Lackieranlagen ins Grübeln, egal, ob es um Neubau oder Bestand geht. Wie sehen Sie die Situation?

Wir stellen eine enorme Verunsicherung fest. Sowohl, was die Wahl des Energieträgers als auch die Anlagenkonzeption angeht. Es geht nicht mehr nur um die Lackieranlage, sondern um ihre Einbindung in ein echtes Energiekonzept. Nicht alles, was da aktuell im Trend liegt, passt zu jedem Betrieb.

Wie können Sie diese Verunsicherung beseitigen?

Durch Know-how, durch präzise Kalkulation der Parameter, die sich berechnen lassen, und vor allem durch eine intensive Analyse der Situation bei den Kunden. Wie schnell und wohin sich die Energiepreise und die politischen Rahmenbedingungen ändern, lässt sich aber nicht vorhersagen.

Verunsichert auch das bevorstehende „Ende“ der Öl- und Gasheizungen in Privathaushalten?

Das ist richtig, zumal ich auch mittelfristig keine Alternative zum Gas sehe. Die Politik liefert ja wenig Antworten auf die Frage, wie es ersetzt werden sollte. Unsere Gasflächenbrenner könnten zum Beispiel durchaus mit der Beimischung von Wasserstoff funktionieren, aber es fehlt die Infrastruktur – und es fehlt der Wasserstoff. Daher kommt es darauf an, durch intelligente Anlagentechnik den Verbrauch von Gas oder Öl zu minimieren.

Nun sind ja mittlerweile Lacke, vor allem Klarlacke verbreitet, die bei geringen Temperaturen, sogar bei Raumtemperatur trocknen. Inwieweit lässt sich hier Energie sparen? Zum Beispiel, indem weniger leistungsstarke Aggregate verwendet werden?

Da muss man genau unterschieden. Eine Reduzierung der Temperatur spart auf jeden Fall Energie ein, zumindest beim Trocknen. Der Gesetzgeber setzt aber präzise Limits, was die Luftmenge, die Umwälzhäufigkeit und die Sinkgeschwindigkeit angeht. All dies lässt sich bei einer bestimmten Kabinengröße rein rechnerisch eben nur mit einer bestimmten Stärke des Aggregats erfüllen. Im Gegenteil ist es oft sinnvoll, eine etwas größere Kabine, der Trend geht hier in Richtung 8 mal 4,5 Meter, zu wählen. Die benötigt zwar ein stärkeres Aggregat, ich kann aber einen kompletten Lackiergang sparen, indem ich ein Fahrzeug und zum Beispiel ein, zwei Teile lackieren.

Welche Rolle spielt die Photovoltaik?

Photovoltaik ist für jeden, der den Platz auf dem Dach und die notwendige Dachlast hat, im Grunde ein Muss. Ich kann meinen eigenen Strombedarf decken und ich kann mit Strom ein Warmwasserregister und damit die Lackieranlage heizen. Ganz wichtig dabei: ich kann Überstrom in Batteriespeicher führen, die immer leistungsstärker und auch günstiger werden. So ist eine Werkstatt zum Beispiel in der Lage, E-Autos aufzuladen. Auch hier kommt es auf die intelligente Steuerung an, die den Verbrauch priorisiert, also dem aktuellen Strombedarf Vorrang gibt vor dem Heizen und vor dem Laden.

Noch ein Wort zur Anlagenkonstellation: Täuscht der Eindruck, dass sich die Kombination aus Kabine(n) und Trockner(n) derzeit die Anlage der Wahl ist?

Hier sind pauschale Aussagen schon wieder sehr schwierig. Klar ist: ich kann einen Trockner sehr energieeffizient betreiben. Ob das dann die ideale Lösung ist, hängt von der Auftragsmenge- und Struktur, den Materialien und vielen anderen Faktoren ab.

Und wie sieht es bei den Multifunktions-Arbeitsplätzen aus – um die ist es ja ein bisschen ruhiger geworden …

Das mag sein, bei diesen Plätzen hat sich offenbar die Erkenntnis durchgesetzt, dass sie, um gesetzeskonform betrieben zu werden, ähnliche Bedingungen wie eine Kabine erfüllen müssen, sprich: auch in etwa so viel kosten. Das kann schon dazu geführt haben, dass manche Interessenten sich wieder der klassischen Kabine zugewandt haben. Trotzdem ist das ein hervorragendes Konzept – dort, wo es passt. Kleine Reparaturen an einem Platz von Anfang bis Ende zu reparieren, ohne das Fahrzeug ständig in der Werkstatt umständlich zu bewegen, kann eine ideale Ergänzung sein.

Das heißt: alle Optionen offen?

Jeder Betrieb hat unterschiedliche Anforderungen. Gerade weil sich vieles schnell verändert und viele Optionen geprüft werden müssen, ist eine umfassende Beratung durch echte Fachleute wirklich wichtig. mr■

www.azo.gmbh


André Schneider

„Wir stellen eine enorme Verunsicherung fest –

sowohl, was die Wahl des Energieträgers als auch die Anlagenkonstellation angeht.“



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