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Neues Lacksystem von Covestro

Neues Lacksystem von Covestro
Drücken, schütteln, spritzen

Fertig ausgemischter Klarlack in einer Kapsel: Dockit, ein neues System von Lackchemie-Spezialist Covestro, soll den Klarlackprozess vereinfachen und beschleunigen.

Es ist eine tägliche Routine in Lackierbetrieben: Komponenten für Zwei-Komponenten-Klarlacke werden abgemessen, gewogen und miteinander verrührt. Nun ist das Ausmischen von Klarlack weit weniger aufwendig als das Auswiegen und -mischen von Basislack. Für Profis sind es schnelle Handgriffe, die sie Tag für Tag ausführen.

In der Summe kosten sie jedoch Zeit, die dem eigentlichen Lackiervorgang verloren geht. Wenn dabei noch Fehler unterlaufen, kann dies das Lackierergebnis ungünstig beeinflussen, im schlimmsten Fall sogar finanzielle Einbußen bedeuten. Ein neues System von Covestro vereinfacht die Vorbereitung erheblich: Es fasst den ganzen Mischvorgang in einer Kapsel räumlich zusammen.

Das Dockit-System enthält in getrennten Kammern Klarlack und Härter in der Kapsel, die einem herkömmlichen Pistolenbecher gleicht. Beide Komponenten befinden sich bereits im perfekten Mischungsverhältnis. Auf Knopfdruck wird die Härterkammer angeritzt, beide Komponenten fließen ineinander und können innerhalb kürzester Zeit durch einfaches Schütteln vermischt werden.

„Der fertige Lack steht genau dann zur Verfügung, wenn er gebraucht wird“, erläutert Marc Schreiber, Covestro-Lackexperte und „Erfinder“ des Systems. „Der Lackierer braucht seine Arbeit nicht zu unterbrechen und kann sich voll auf ein gutes Lackierergebnis konzentrieren.“

Keine zusätzliche Ausrüstung nötig

Die Dockit-Kapsel wird mithilfe eines Adapters auf die Spritzpistole aufgeschraubt, und der Klarlack ist sofort einsatzbereit, er kann wie gewohnt aufgetragen werden. Lackierer benötigen keine zusätzliche Ausrüstung, wenn sie das Dockit-System verwenden. Die Kapsel ist für die meisten gängigen Zwei-Komponenten-Klarlacke geeignet. Die Komponenten und damit auch der Lack sind vor Staub und Schmutz geschützt, da kein Behälter geöffnet werden muss. mr ■

www.covestro.com


 Einfacher, schneller, sicherer

Entwickelt wurde das Dockit-System von Marc Schreiber, einem Covestro-Mitarbeiter, der sich damit an der ersten Start-up-Challenge seines Unternehmens beteiligte – und gewann: Das Projekt war so vielversprechend, dass daraus ein eigenes Venture mit dem Namen „go clear“ wurde. Als Gründer wurden er und sein Team zeitweise von ihrem Job freigestellt und mit den nötigen finanziellen Mitteln ausgestattet, um die Entwicklung bis zur Serienreife voranzutreiben. Wir sprachen mit Marc Schreiber über die Technik und den Stand des Roll-outs.

Herr Schreiber, Klarlack auszumischen ist kein Hexenwerk. Was brachte Sie auf die Idee, diesen Prozess weiter zu vereinfachen?

Letztlich das Feedback aus den Werkstätten. Unsere Covestro-Kunden sind zwar primär die Lackhersteller, wir sind aber auch sehr viel in Lackierbetrieben unterwegs, um Optimierungspotenziale ausfindig zu machen. Und das Thema „Klarlack ausmischen“ war eines, auf das uns Verarbeiter angesprochen haben. Dabei geht es nicht ausschießlich darum, den Klarlackprozess zu vereinfachen.

Sondern?

Wir können in den Dockit-Pilotbetrieben eine starke Beschleunigung des Klarlack-Prozesses feststellen. Die Dockit-Kapsel wird dort in der täglichen Praxis aus dem Mischraum oder von einem anderen Platz geholt, oft bereits auf dem Weg in die Kabine aktiviert, geschüttelt – und los geht‘s. Ein weiterer wichtiger, vielleicht sogar der wichtigste Punkt ist die Prozesssicherheit. In der Dockit-Kapsel befinden sich die Klarlack-Komponenten exakt nach Herstellervorgabe im garantiert richtigen Verhältnis, und garantiert frei von irgendwelchen Verunreinigungen.

Wie fügt sich Dockit in den Lackierprozess und das übliche Equipment ein? Gibt es zum Beispiel Adapter für die gängigen Pistolenmodelle?

Ja, in der Hinsicht funktioniert Dockit nicht anders als die Einweg-Pistolenbecher der bekannten Anbieter.

Apropos Einweg: Auch die Dockit-Kapseln sind Einwegprodukte, richtig?

Das stimmt, wir werden aber zum Marktstart des Systems eine Recycling-Lösung präsentieren.

Wann wird der Start erfolgen? Und welchen Vertriebsweg werden Sie einschlagen?

Unsere natürlichen Partner sind bei diesem Thema die Lackhersteller. Der ideale Vertriebsweg wäre, dass Lackierer die Dockit-Kapseln mit dem Klarlack und Härter ihrer Wahl vorbefüllt vom Lackhersteller beziehen. Wir sind dazu mit einigen Herstellern in vielversprechenden Gesprächen. Sobald wir erste Abschlüsse haben, starten wir.

Herr Schreiber, vielen Dank für das Gespräch. mr■

www.covestro.com

 

„Wir können in den Dockit-Pilotbetrieben eine starke Beschleunigung des Klarlack-Prozesses feststellen“ – Marc Schreiber

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