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Digitale Alleskönner

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Digitale Alleskönner

Moderne Kameras sind aus dem Werkstattalltag nicht mehr wegzudenken

Stefan Endres, UCC

Kaum eine Technologie, lassen wir Internet und mobile Telefonie einmal aussen vor, hat in den vergangenen Jahren mit einer so unglaublichen Dynamik den Markt erobert, wie die digitale Fotografie. Dass dieser Siegeszug nicht mehr zu stoppen ist, belegen eindrucksvoll zwei Tatsachen:
Längst haben die Verkaufszahlen der digitalen Fotoapparate die der analogen Kameras bei weitem überholt. Um die 80 Prozent aller in Deutschland verkauften Kameras sind digital, und selbst große Discounter bieten heute schnelle und einfach zu bedienende Internet-Dienste an, über die sich chemische Abzüge (Papierbilder ohne die Nachteile eines Tintenstrahlausdrucks) digitaler Fotos in verschiedensten Größen bequem nach Hause bestellen lassen.
Professioneller Nutzen
Doch nicht nur in den privaten Haushalten, sondern auch im professionellen Umfeld, insbesondere im Bereich der technischen Dokumentation, ist die digitale Fotografie heute nicht mehr wegzu denken – denn diese Technologie bietet bisher nie da gewesene Vorteile wie Flexibilität, Verfügbarkeit und Schnelligkeit, nicht zuletzt bei der Übermittlung der Bilder über weite räumliche Distanzen.
Genau dieser Bereich spielt in unserer Branche, der Unfallinstandsetzung, mittlerweile eine eminent wichtige Rolle, denn ohne digitale Kamera gäbe es keinen elektronischen Schadendialog – und der ist heute absoluter Standard in der Kommunikation zwischen Reparaturwerkstatt und Versicherungswirtschaft.
Der Nutzen liegt auf der Hand, denn auch hier kommt vor allem der Aspekt der Schnelligkeit zum Tragen, da z. B. eine zeitnahe Reparaturfreigabe Vorteile für alle Beteiligten mit sich bringt.
Die digitale Kamera in der Werkstatt
Prinzipiell erfüllt jede Kamera mit einer Auflösung von 2 Megapixeln die technischen Anforderungen des elektronischen Schadendialogs mehr als zur Genüge. Sollten Sie also ein älteres Modell im Einsatz haben, das seinen Dienst zu Ihrer vollsten Zufriedenheit tut, dann können sie dieses ruhigen Gewissens weiter verwenden.
Sollte aber ohnehin ein Neukauf anstehen, dann können folgende Tipps Sie bei Ihrer Kaufentscheidung unterstützen:
  • Verschaffen Sie sich einen Eindruck direkt beim Händler Ihres Vertrauens, nur dort sind Sie in der Lage, sich ein tatsächliches Bild von der Beschaffenheit und der Bedienerfreundlichkeit einer Kamera zu machen.
  • Achten Sie auf ein robustes Gehäuse und auf eine stabile Anbringung der beweglichen Teile (wie z. B. Batteriefach oder der Abdeckung des Speicherkarten-Slots).
  • Prüfen Sie, ob sowohl die Bedienelemente als auch die Menüführung der Kamera für Sie einfach zu verstehen und zu bedienen sind.
  • Prüfen Sie Sucher und Kamera-Display auf Tauglichkeit für den Einsatz in Ihrer Werkstatt (Größe, Schärfe, Helligkeit).
  • Testen Sie, ob sich die Makrofunktion der Kamera (Makroaufnahmen sind extreme Nahaufnahmen) leicht einschalten lässt, und ob sich dabei der eingebaute Blitz ebenso leicht abschalten lässt, sofern es die Lichtverhältnisse zulassen.
  • Achten Sie auf eine schnelle Reaktionszeit der Kamera. Eine aktuelle Kamera sollte Ihnen mehrere, direkt aufeinander folgende Blitzaufnahmen ermöglichen.
  • Oftmals ist es durchaus erwägenswert, das aktuelle Modell eines Herstellers in Betracht zu ziehen, mit dessen Produkten Sie bereits gute Erfahrungen gesammelt haben, da die Bedienung meist ähnlich und Ihnen damit vertraut ist. Unter Umständen lässt sich dann auch Zubehör (Akkus, Speicher) weiter verwenden.
  • Ein Mehr an Megapixeln ist nicht unbedingt gleichbedeutend mit höherer Bildqualität. Mindestens ebenso wichtig für die Qualität eines Digitalfotos ist die verwendete Optik (Objektiv). Achten Sie einfach darauf, dass das Objektiv (die Linsen) der Kamera nicht allzu klein ausfällt.
Wieviel Megapixel sind nötig?
Wenn es um die Auflösung der Kamera geht, so fällt eine eindeutige Empfehlung nicht leicht, da circa alle 6 bis 9 Monate eine neue Kamera-Generation im Markt beworben wird, die mit noch mehr Megapixeln „prahlt“, während ältere Generationen aus den Regalen der Händler verschwinden.
Mittlerweile ist ein Wert von 7 Megapixeln bei digitalen Sucherkameras keine Seltenheit mehr. Sie können aber getrost davon ausgehen, dass Sie mit einer Kamera, die 4 oder 5 Megapixel Auflösung bietet, sehr gut bedient sind. Denn zum Einen wird im elektronischen Schadendialog eine Auflösung von unter zwei Megapixeln verwendet, zum Anderen genügen 4 Megapixel für Ausdrucke bzw. Vergrößerungen bis zu einer Größe von ca. 20 x 30 cm (entspricht ungefähr einem DIN A4-Blatt).
Moderne Branchensoftware wie z. B. C@risma wird Ihnen in absehbarer Zeit die Möglichkeit bieten, beide Auflösungen in die programmeigene Bild-Datenbank aufzunehmen: Zum einen die geringe Auflösung für den Schadendialog (die C@risma für Sie automatisch berechnet), aber auch die Originalauflösung des Bildes, um Ihnen unter anderem interessante Features für Dokumentation und Services zu ermöglichen – dazu aber später mehr.
Grundsätzlich gilt aber auch: Je mehr Megapixel eingesetzt werden, desto mehr Speicher wird notwendig. Und das nicht nur auf der Festplatte, sondern auch bei Datensicherung oder bei der Verarbeitung der Bilder im Arbeitsspeicher. Das kann dann schon einmal auf Kosten der Rechnergeschwindigkeit gehen.
Zusatznutzen und Service-Ideen
Nicht nur zur Erfassung des Schadens taugt die digitale Fotografie. Auch das Fotografieren wichtiger Arbeitsschritte und des Arbeitsergebnisses kann durchaus von Nutzen sein, da Sie damit die fachmännische Ausführung der Arbeiten für sich dokumentieren und die Bilder bei Einsatz dazu tauglicher Branchensoftware schnell wieder im Zugriff haben – natürlich dem entsprechenden Auftrag zugeordnet. Wie sich daraus dann sogar noch ein kleiner Service ableiten lässt, erfahren Sie gleich:
Der Vorher-Nachher-Effekt
Zeigen Sie Ihren Kunden die Güte Ihrer Arbeit: Dokumentieren Sie den Zustand des Fahrzeugs vor Reparaturbeginn und ggf. verschiedene wichtige oder auch Reparaturschritte. Ein Ausdruck dieser Fotografien oder eine Präsentation am Bildschirm kann Sie enorm dabei unterstützen, die Leistungsfähigkeit Ihrer Arbeit sowohl dem im konkreten Fall betroffenen Kunden wie auch potenziellen weiteren Kunden eindrucksvoll zu demonstrieren. Vergleichbar können Sie natürlich auch mit Design-Lackierungen o. ä. vorgehen.
Bildmaterial für Werbemaßnahmen
Ein schöner Nebeneffekt digitaler Fotografie im Werkstattbereich ist der Aufbau eines authentischen Bildbestandes, den Sie im Bedarfsfalle an einen Dienstleister in Sachen Werbemaßnahmen weitergeben können, egal ob Sie nun eine Imagebroschüre, einen Aktionsflyer oder einen Internetauftritt benötigen.
Praxistipps
Zum Abschluss noch einige Tipps, wie Sie den Einsatz der digitalen Kamera in Ihrer Werkstatt noch effektiver gestalten können:
  • Wenn Sie einen Schaden mittels Fotografie dokumentieren, machen Sie doch gleich ein Foto des Typenschildes und des Tachometerstandes. Diese Informationen können Sie dann bei der Erfassung in Ihrem Kalkulationsprogramm einfach von den Fotos ablesen.
  • Sehr oft beeinträchtigen die Lichtverhältnisse die Darstellung des Motivs auf dem Kameradisplay. Scheuen Sie sich dann nicht, den in den meisten Kameras eingebauten Sucher zu benutzen – er zeigt Ihnen häufig deutlicher den Motivausschnitt, den Sie tatsächlich fotografieren.
  • Digitale Kameras werden in der Regel mit Speicherkarten eher geringer Kapazität ausgeliefert. Eine Karte mit mindestens 256 MB bietet Ihnen auch bei 5 Megapixeln genügend Speicherplatz.
  • Ärgerlich wird es, wenn der Akku gerade im wichtigsten Moment, sprich bei der Dokumentation eines Schadens, seinen Geist aufgibt. Unverzichtbares Zubehör ist deshalb ein Austauschakku bzw. ein zweiter Akkusatz sowie ein separates Ladegerät, damit beim Aufladen der Akkus die Kamera nicht zwangsläufig blockiert wird. Achten Sie beim Kauf des Ladegerätes unbedingt darauf, dass Typ und Kapazität Ihrer Akkus optimal unterstützt werden. Sparen Sie weder bei Akkus noch beim Ladegerät an der falschen Stelle, nämlich an der Qualität!
  • Sollten Sie, aus welchen Gründen auch immer, vorhaben, die Größe der digitalen Fotos bereits in der Kamera zu minimieren, dann wählen Sie besser eine kleinere Auflösung als eine schlechtere Qualität (höhere Komprimierung). Der Informationsverlust durch nicht fachkundig gewählte JPEG-Komprimierung ist erfahrungsgemäß weitaus höher als der bei Wahl einer niedrigeren Auflösungsstufe.
Weitere Informationen: UCC GmbH & Co. KG s.endres@uc-net.de

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