Startseite » Technik »

„Die Wirtschaftlichkeit betrachten“

Technik
„Die Wirtschaftlichkeit betrachten“

MR

Herr Hermann, die aktuelle AZT-Veröffentlichung zum Thema Beilackieren wird in der Branche sehr gut aufgenommen. Offenbar war es an der Zeit, die verschiedenen Wege, um zum richtigen Farbton zu kommen, einmal systematisch darzustellen.
Das sollte auch der Zweck der Veröffentlichung sein. Es gibt in der Tat etliche Wege, zum richtigen Farbton beziehungsweise zu einer optisch einwandfreien Reparatur zu gelangen. Aber diese Wege müssen nicht nur unter technischen, sondern auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet werden.
Das kostspieligste Verfahren ist, wie Sie ja schreiben, das Beilackieren von angrenzenden Teilen. Gerade darüber, besser gesagt: darüber, wie häufig dieses Verfahren angewendet werden muss, bestehen anscheinend unterschiedliche Meinungen. Müssen angrenzende Flächen denn nun, wie Sie schreiben „in seltenen Fällen“ beilackiert werden, oder ist dies, wie beispielsweise die BFL meint, „gängige Praxis“?
„Gängige Praxis“ würde bedeuten, dass grundsätzlich oder quasi vorsorglich beilackiert wird. Dies ist nicht notwendig. Das Beilackieren der angrenzenden Teile sollte nur nach Ausschöpfung aller anderen technischen Maßnahmen, natürlich unter wirtschaftlichem Gesichtspunkt, praktiziert werden.
Aber Sie haben den Verdacht, dass dies zu häufig geschieht.
Wir denken, dass nicht immer alle Alternativen bedacht werden. Vielleicht auch deshalb, weil man sich in der Branche etwas zu wenig mit dem Thema Farbton beschäftigt. Einerseits werden die Farbtöne immer komplizierter, andererseits bieten alle Reparaturlackhersteller entsprechende Lehrgänge an. Aber: In der Praxis wird, aus welchen Gründen auch immer, nur sehr selten nachnuanciert. Dies ist aber eine Grundvoraussetzung dafür, um in vielen Fällen auf die Beilackierung verzichten zu können.
Sind eigentlich vom Kunden gewisse Farbtondifferenzen zu akzeptieren?
Laut DIN 6175, Teil 1 und 2 sind Farbtoleranzen zulässig. Doch das hilft einem Lackierer vor Ort verhältnismäßig wenig, sobald ein Kunde glaubt, einen Unterschied zu erkennen. Das ist ja das Problem beim Lackieren: Eine Lackierung beurteilen kann nahezu jeder, sie richtig ausführen können allerdings nur gut ausgebildete Fachleute, die mit allen heute gängigen Verfahren und Werkzeugen vertraut sind.
Herr Hermann, vielen Dank für das Gespräch.

Unternehmen im Fokus
Aktuelle Ausgabe
Titelbild Lackiererblatt 3
Aktuelle Ausgabe
03/2024
EINZELHEFT
ABO
FACEBOOK


Malerblatt Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Malerblatt-Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum arcguide Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des arcguide Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de