Ein brandneues, hochmodernes Betriebsgebäude, ein ungewöhnlicher Vorbereitungs- und Lackiertrakt, bei dem per Schienenverschub Fahrzeuge über acht Arbeitsplätze von der Vorbereitung durch die Kabine hindurch in den Finishbereich gelangen – wer die Carrosserie Luzern in Kriens, einem Teilort von Luzern besucht, erlebt einen Betrieb, der durchdachte Prozesse mit innovativer Technik kombiniert. Dass man sich hier – auch – das Thema Smart-Repair auf die Fahnen geschrieben hat, überrascht den Besucher aus Deutschland ein wenig. Heißt es doch hierzulande häufig, dass das kleinteilige Smart-Repair-Geschäft mit den straffen Prozessen eines modernen K&L-Betriebs schwer vereinbar sei. Firmenchef Thomas Jauch sieht das anders: „Gerade bei Kleinschäden kommt es darauf an, sie perfekt und ohne Wartezeiten in den Ablauf einzuschleusen.“ Mit der neuen Anlage, bei der an vielen abtrennbaren Plätzen kleine Lackreparaturen komplett erledigt werden können, sieht sich Thomas Jauch dafür perfekt ausgestattet. „Natürlich muss man“, gibt Jauch zu, „besser planen, welches Fahrzeug an welchem Platz repariert wird, sodass nicht unnötig rangiert werden muss. Aber das hatten wir innerhalb kürzester Zeit im Griff.“
car4rep: komplettes Paket
Kleinschadenreparatur, das läuft bei der Carrosserie Luzern unter „car4rep“. Es handelt sich dabei um ein von der André Koch AG angebotenes System, das Produkte, technischen und Marketing-Support beinhaltet. Mittlerweile gibt es ein stetig wachsendes Netzwerk von rund 30 car4rep-Partnern in der gesamten Schweiz. Thomas Jauch war von Anfang an dabei. „Beim Thema Kleinschadenreparatur zählen für mich mehrere Aspekte: Wir füllen als Fachbetriebe mit diesem Angebot eine Nische, bevor andere mit weniger Karosserie- und Lack-Know-how hineinstoßen können. Wir erhöhen die Zahl unserer Kundenkontakte und bringen uns auch für größere Schäden ins Gespräch. Wir können dadurch, dass sich diese Aufträge gut terminieren lassen, in Zeiten, wo weniger los ist, für Auslastung sorgen. Und last but not least: Man kann mit diesen Reparaturen durchaus Geld verdienen, wenn man es effizient macht.“
Spraydosen als Teil des Konzepts
Effizient, das bedeutet bei car4rep auch, dass man bei den Kleinschadenreparaturen intensiv auf Spraydosenprodukte von SprayMax setzt. „Die Spraydosen sind ein Teil des car4rep-Konzepts und tragen in vielfacher Hinsicht dazu bei, dass die Reparaturflächen möglichst klein und die Zeiten kurz gehalten werden können“, weiß Thomas Jauch. „Die Pistolenreinigung entfällt, der Oversprayanteil ist niedriger, sodass weniger abgeklebt werden muss. Wir nutzen nicht nur Produkte wie Füller, Primer oder Beispritzverdünnung aus der Dose, sondern auch Basislack, den wir ausmischen und selbst in Dosen abfüllen.“
Klassische Auftraggeber für car4rep-Reparaturen sind „Selbstzahler“, die sich an einem – selbst verschuldeten – Schaden stören und ihn nicht über die Versicherung abwickeln wollen. Thomas Jauch sieht aber auch kein Problem darin, Versicherungsschäden, bei denen sich das Verfahren anbietet, so zu reparieren. „Nicht immer ist der große Schaden, die aufwendige Reparatur lukrativer“, lautet seine Meinung. „Teilekosten, Teilebeschaffung, Leihwagen – all das bringt Kosten mit sich und bindet Kapazitäten. Da ist es oft besser, man repariert ohne großen Wareneinsatz, zwei, drei kleine Schäden.“ Nebeneffekt dabei: Man bringt sich bei Versicherern als Partner ins Gespräch. „Wir sehen die Zusammenarbeit als faire Partnerschaft, bei der es sich durchaus auszahlt, nicht immer das Maximale herauszuholen. Wir haben auch schon festgestellt, dass wir uns damit einen gewissen Ruf erworben haben, Versicherungen schicken uns „car4rep“-Aufträge, an die wir sonst gar nicht herangekommen wären. Für uns ist das gegenüber Kunden und Versicherungen einfach ein faires Angebot – und eines, das zum Beispiel bei der Aufbereitung von Leasingrückläufern noch viel Potenzial bietet.“ mr■
„Gerade bei Kleinschäden kommt es darauf an, sie perfekt und ohne Wartezeiten in den Ablauf
einzuschleusen.“
Die André Koch AG unterstützt die car4rep-Betriebe mit Schulungen, Produkttechnologie und einem umfangreichen Marketing-paket. (Foto: André Koch AG)Netzwerk für die Kleinschadenreparatur
MIT CAR4REP HAT DER FÜHRENDE AUTOREPARATURLACK-LIEFERANT DER SCHWEIZ, DIE ANDRÉ KOCH AG AUS URDORF BEI
ZÜRICH, ein lackmarkenunabhängiges Netzwerk aus Fachbetrieben geschaffen, die sich als Spezialisten für Kleinschäden profilieren. Repariert wird nach Fixpreisen, die sich an standardisierten Schadengrößen orientieren. Die Schäden, die versicherungstechnisch meist unter den Selbstbehalt fallen, sollten in zwei bis drei Stunden behebbar sein. Unterstützt werden die derzeit rund 30 Partnerbetriebe durch ein Paket an Marketingmaßnahmen sowie eine Website mit Standortsuche. Außerdem werden Schulungen angeboten. Ins Netzwerk können nach einem Audit, in dem technische Voraussetzungen und das Know-how der Betriebe untersucht werden, prinzipiell alle Betriebe, auch solche, die nicht mit den von der André Koch AG vertriebenen Lackmarken arbeiten.
