PPG-Kunden schauen in die Zukunft der Serienlackierung
In regelmäßigen Abständen lädt Lackhersteller PPG ausgewählte Partnerbetriebe zum Besuch in sein europäisches Technologiezentrum in Ingersheim, Baden-Württemberg, ein. „In dieser Forschungs- und Entwicklungseinrichtung werden die Beschichtungsmaterialien und Serien-Farbtrends der Zukunft konzipiert“, erklärt Thomas Grebe, Produktmanager PPG.
Zweimal konnten Mitarbeiter von PPG-Partnerbetrieben in diesem Jahr an einem geführten Rundgang durch das Allerheiligste teilnehmen, sich vor Ort über die Abläufe und Prozesse informieren, die nötig sind, damit aus den Anforderungen der Automobilindustrie und den Wünschen der Endverbraucher das Lackmaterial wird, auf das sie selbst später bei der Instandsetzung treffen. „Einmal mit eigenen Augen zu sehen, woher das fertige Produkt kommt, das man selbst später verarbeitet, ist schon wirklich spannend“, erklärte etwa Matthias Kapelle vom Karosserie- und Lackierbetrieb Stefan Ebert GmbH, Burghaun. „Ich hätte etwa nicht gedacht, dass so viele Details in die Entwicklung von Lackprodukten einfließen.“ Und Rundgangsteilnehmer Frank Bergschneider, Bergschneider Lack + Karosserie, Salzkotten, ergänzt: „Ein sehr interessanter Einblick in die Entwicklung, man bekommt hier ein Verständnis dafür, wie komplex der Prozess vom Start bis zum fertigen Lack eigentlich ist und was alles dazugehört!“
Testen, prüfen, untersuchen
Denn bevor das neue PPG-Produkt ans Band der Serienfertigung geliefert wird, hat es zahlreiche intensive chemische und physikalische Tests und Prüfungen durchlaufen.
Dabei kommen etwa hochmoderne Bewitterungsanlagen zum Einsatz, die verschiedenste Witterungseinflüsse auf das Beschichtungsmaterial nachstellen, eine Mini-Waschanlage, mit der die Fachleute des Technologiezentrums die kommenden PPG-Produkte auf ihre Kratzfestigkeit testen, oder auch eine „Steinschussanlage“, bei der mittels Beschuss mit verschiedensten Steinsorten und -größen die Stoßfestigkeit der neuen Lacke geprüft und optimiert wird. „Hier werden übrigens je nach Anforderungen des einzelnen Automobilherstellers unterschiedliche Steinmaterialien eingesetzt, was etwa die Stoßfestigkeitsprüfung zu einem komplexen Prozess macht“, erläutert Thomas Grebe. Eine Sachlage, die auch für die Applikation am Band selbst zutrifft. So können etwa allein bei ein und demselben Hersteller an unterschiedlichen Standorten abweichende Anforderungen und Bedingungen an den Serienlack gestellt werden. Deshalb arbeiten die Experten in Ingersheim mit einer hochmodernen Lackierstraße, die diese herstellerspezifischen Lackiertechniken und -prozesse simuliert.
Selbstverständlich spielt aber auch die perfekte Reproduzierbarkeit der Serienlackierung bei der Instandsetzung eine Rolle bei der Produktentwicklung in Ingersheim, denn Serienfarbtöne müssen bei der Reparatur trotz anderer Applikations- und Trocknungstechniken optimal wiedergegeben werden. Deshalb arbeiten die Experten im Technologiezentrum etwa eng mit den Refinish-Fachleuten des PPG-Standortes Hilden zusammen. „Unser Ziel ist es, unseren Partnerbetrieben jederzeit aktuelle Produkte, Techniken und Empfehlungen zur Verfügung zu stellen, mit denen sie Serienbeschichtungen ideal instandsetzen“, erklärt Thomas Grebe, „und dafür arbeiten wir intensiv zusammen!“
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